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Tuesday, October 5, 2021

Oberhalb von 15.000 Punkten: DAX dürfte sich stabilisieren | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 05.10.2021 07:52 Uhr

Nach dem schwachen Wochenstart dürfte sich der DAX heute zum Handelsstart wieder etwas fangen und sich oberhalb der Marke von 15.000 Punkten stabilisieren. Aber alte Probleme bleiben und neue kommen hinzu.  

Fachleute rechnen damit, dass der DAX heute mit Aufschlägen in den Handel starten wird. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex vor Handelsbeginn 0,3 Prozent höher bei 15.080 Punkten. Gestern hatte der deutsche Leitindex 0,8 Prozent auf 15.037 Punkte verloren und damit an sein Minus von fast zweieinhalb Prozent aus der Vorwoche angeknüpft. Ob der Abwärtsdruck jetzt nachhaltig nachlässt?

"Aus fundamentaler Sicht reißen die Probleme nicht ab und werden die Risikofaktoren für den Aktienmarkt nicht weniger", sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. Gesprächsthema Nummer eins sei auf dem Börsenparkett neben dem drohenden Zusammenbruch des chinesischen Immobilien-Giganten Evergrande die Inflation sowie die Reaktion der Notenbanken auf die Preissteigerungen.

Es gibt weitere Belastungsfaktoren. Zuletzt hätten steigende Anleiherenditen die Bewertungsfrage aufgeworfen, hieß es bei der Credit Suisse. Wenn sich mit Anleihen wieder Rendite erzielen lässt, könnte das dafür sorgen, dass Investoren Gelder vom Aktienmarkt abziehen. Die Anleger scheuten zunehmend das Risiko, so die Analysten. Auf Sicht von drei bis sechs Monaten bleiben die Credit-Suisse-Experten aber weiter optimistisch für Aktien.

Der steigende Ölpreis ist ebenfalls ein Thema, das den Konjunkturaufschwung und damit auch den Aktienmarkt bremsen könnte. Die Ölallianz Opec+ wird ihre Tagesproduktion trotz der Knappheit am Weltmarkt im November nur um die bereits geplante Menge anheben. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg zeitweise auf den höchsten Stand seit rund sieben Jahren, auch die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich.

Die Vorgaben aus den USA fallen nicht gerade einladend aus für die nach Orientierung suchenden Investoren: Der Dow Jones schloss am Montag 0,9 Prozent tiefer auf 34.002 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 2,1 Prozent auf 14.255 Punkte nach, der breit gefasste S&P 500 büßte 1,3 Prozent auf 4300 Punkte ein.

Vor allem Technologie-Aktien gaben nach. Die Anteilsscheine von Apple, Facebook, Microsoft, Alphabet und Amazon fielen zwischen 2,1 und 4,9 Prozent. Facebook machte zudem der Ausfall seiner App sowie der Whatsapp- und Instagram-App bei Zehntausenden Benutzern zu schaffen.

Auch in Asien überschattet der hohe Ölpreis den Aktienhandel. Vasu Menon, Executive Director of Investment Strategy bei der OCBC Bank fügt hinzu, dass weiterhin Sorgen um die Entwicklung bei dem angeschlagenen Immobilienkonzern China Evergrande hinzukämen. Der Handel mit den Aktien des Unternehmens war am Montag ausgesetzt worden.

Der MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans fiel um bis zu 1,3 Prozent und verzeichnete damit den dritten Rückgang in Folge. In Japan fiel der Nikkei zeitweise um deutlich mehr als zwei Prozent.

Deutschlands zweitgrößter Autozulieferer Continental stemmt sich gegen die verschärfte Chipkrise. Das Problem dürfte so bald nicht vorbei sein, schätzt Vorstandschef Nikolai Setzer. "Wir sehen, dass sich diese Effekte wohl noch weiter bis in das Jahr 2022 ziehen werden", sagte er. "Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass erst ab 2023, wenn höhere Kapazitäten bei den Chipherstellern verfügbar sind, eine deutliche Besserung eintritt."

Die Autobauer selbst suchen ebenfalls weiter händeringend nach Elektronikteilen. Opel etwa muss seine Produktion in Eisenach über mehrere Monate aussetzen, VW fährt wochenweise Kurzarbeit, BMW warnt vor anhaltenden Folgen des Mangels.

Gestern waren neben der Plattform des Online-Netzwerks auch die zum Facebook-Konzern gehörenden Dienste WhatsApp und Instagram ausgefallen. Internet-Experten vermuteten einen Fehler in Einstellungen für die Infrastruktur, über die Nutzer Facebooks Ressourcen erreichen.

Dadurch seien die Dienste nicht mehr im Netz auffindbar gewesen. Facebook selbst sprach lediglich von "Netzwerk-Problemen". Die Facebook-Aktie schloss mit einem Minus von knapp fünf Prozent. Auch danach war das Unternehmen an der Börse immer noch rund 920 Milliarden Dollar wert. Nachdem die Störung behoben war, legte der Kurs im nachbörslichen Handel zeitweise um 0,55 Prozent zu.

Wie integer sind Fed-Notenbanker?

Auch abseits von der Geldpolitik sorgt die US-Notenbank Fed für Aufmerksamkeit: Die amerikanische Senatorin Elizabeth Warren hat die US-Börsenaufsicht SEC aufgefordert, die Handelsaktivitäten von hochrangigen Notenbankern zu untersuchen. In einem Brief an die SEC nannte die Demokratin Warren auch Fed-Vize Richard Clarida, der Medienberichten zufolge im Februar 2020 von Anleihen auf Aktien umschichtete. Gutes Timing: Clarida passte demnach sein Portfolio einen Tag vor einer wichtigen Ankündigung von Fed-Chef Jerome Powell an. Powell warnte damals vor Risiken durch das Coronavirus und versprach eine Reaktion der Fed, falls dies notwendig werden sollte.

Die Berichte über die Finanzaktivitäten der Fed-Vertreter dürften ernsthafte Fragen mit Blick auf mögliche Interessenkonflikte aufwerfen, schrieb Warren. Sollten die Aktivitäten auf dem Wissen der Fed-Vertreter, das marktbewegend und nicht-öffentlich sei, basieren, könnten sie womöglich illegal gewesen sein. Ein SEC-Sprecher lehnte einen Kommentar dazu ab.

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