WhatsApp hat in den letzten Jahren viel Kredit verspielt - aktuell gibt es eine große Störung bei der App. Eine gute Gelegenheit, um einen anderen Messenger auszuprobieren. Wir stellen die besten Messenger-Alternativen vor und zeigen alle Vor- und Nachteile.
WhatsApp hat zuletzt immer mehr Kredit verspielt. Kritiker warnen vor neuen Möglichkeiten zum Daten-Austausch mit der Konzernmutter Facebook. Nutzer müssen auf kurz oder lang die überarbeiteten Allgemeine Geschäftsbedingungen akzeptieren.
Wer sich nicht gängeln lassen will oder WhatsApp sowieso schon lange Goodbye sagen will, der kann sich nach einer kostenlosen Alternative umsehen. Messenger gibt es inzwischen fast schon wie Sand am Meer. Wir zeigen Ihnen die besten WhatsApp-Alternativen für Android und iOS.
1. Signal: Der sicherste Messenger aller Zeiten?
Was kann es Besseres geben, Edward Snowden höchstselbst empfiehlt den Einsatz von Signal: Der Messenger gilt mittlerweile als einer der sichersten Dienste der Welt. Die Verschlüsselung wurde vielfach getestet und für stark befunden, Nachrichten zerstören sich mit nur einem Klick selbst und zudem ist die komplette App mitsamt Protokoll Open Source.
Sogar WhatsApp lernt von Signal: Der beliebteste Messenger der Welt nutzt ebenfalls Signals Protokoll zur verschlüsselten Übertragung von Nachrichten. Da WhatsApp aber nicht Open Source ist, kann man nicht sicher sein, ob die Entwickler nicht doch ein Schlupfloch verbaut haben. Zudem ist auch der Umweg über WhatsApp Web ein beliebter Angriffspunkt, den selbst das BKA nutzt, um WhatsApp Nachrichten in Echtzeit mitzulesen.
- Vorteile
- Open-Source-Software
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
- Daten werden lokal gespeichert
- Nachteile
- Handynummer erforderlich
- kein unkomprimierter Bildversand
2. Threema: Eine weitere sichere WhatsApp-Alternative
Anders als die meisten Messengerdienste stammt Threema aus Europa – genauer gesagt, aus der Schweiz. Laut der Entwickler stehen dort auch sämtliche Server des rund 4 Euro teuren Messengers, was Sicherheit und Datenschutz der Nachrichten gewährleisten soll. Threema ist inzwischen auch komplett quelloffen, womit die Entwickler ihr Versprechen eingelöst haben.
Ein Nachteil von Threema dürften allerdings die Nutzerzahlen sein: Während beispielsweise Telegram immer mehr Nutzer gewinnt, stagnieren die Zahlen von Threema seit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook, wo der Messenger erstmals populär wurde. Threema ist sowohl für Android als auch für iOS erhältlich.
- Vorteile
- relativ große Verbreitung in Deutschland
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
- Nachteile
- kostenpflichtig
- noch nicht komplett Opensource
3. Telegram: Auf allen Plattformen Nachrichten schreiben
Ähnlich wie WhatsApp und Signal chiffriert Telegram seine Nachrichten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass Eindringlinge und neugierige Mitleser ausgesperrt werden. Zwar ist der Dienst nicht komplett Open Source, hat dafür aber eine größere Nutzerschaft als Signal.
Telegram läuft außerdem problemlos auf dem PC, Smartphone und Tablet und ist damit ähnlich lückenlos nutzbar wie WhatsApp. Gruppen können bei Telegram außerdem mehrere Hunderttausend Nutzer enthalten und Nachrichten zerstören sich auch hier selbst.
Der Messenger ist sowohl für Android als auch für iOS zum Download verfügbar.
- Vorteile
- viele Nutzer in Deutschland
- Chatbots erweitern Funktionsumfang
- Nachteile
- Plattform zieht vermehrt Verschwörungstheoretiker und radikale Gruppen an
- Handynummer erforderlich
- nicht komplett Open Source
4. Element: Dezentral und verschlüsselt chatten
Element ist ein Open-Source-Messenger für das Matrix-Projekt, der besonders viel Datensicherheit verspricht.
Das offene Netzwerk Matrix unterstützt IRC- sowie XMPP-Chats, sowie Videotelefonie mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Mit Element (früher unter dem Namen Riot.im bekannt) können Sie den Messenger auf so gut wie jeder Plattform nutzen.
Früher war die Registrierung noch komplett ohne E-Mail-Adresse oder Telefonnummer möglich, mittlerweile müssen Sie zur Nutzung des Matrix-Hauptservers eine E-Mail angeben, an die ein Aktivierungslink gesandt wird. Im gesamten Element-Universum können Sie Eins-zu-Eins-Gespräche führen oder sich in Gruppen oder offenen Kanälen austauschen. So lassen sich auch Dateien gemeinsam im Team nutzen.
Auch praktisch: In Element können Sie sich mittels Bridges auch mit Nutzern anderer Netzwerke austauschen, beispielsweise Telegram, Mumble oder IRC.
- Vorteile
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
- eigene Server möglich
- Nachteile
- relativ geringe Verbreitung
- E-Mail-Adresse zur Registrierung beim Matrix-Hauptserver erforderlich
5. TeleGuard: Ideal für Lehrkräfte und Schüler
Der noch relativ unbekannte Messenger TeleGuard will den Nutzern die größtmögliche Anonymität gewährleisten und verlangt darum weder eine Telefonnummer noch eine Mail-Adresse beim Erstellen eines Profils. Die Anwendung ist DSGVO-Konform, muss aber aufgrund der Serverstandorte in der Schweiz keine Informationen an die EU herausgeben.
Dadurch eignet sich die App nicht nur im privaten Bereich, sondern auch für den Einsatz an Schulen. Hier spielt der Datenschutz eine besonders große Rolle. Nachrichten und Anrufe werden mit dem Algorithmus SALSA 20 verschlüsselt. Einzig die Club-Funktion bietet derzeit kaum Mehrwert, da hier noch Features wie eine Suchfunktion oder Einladungen fehlen.
- Vorteile
- Keine Telefonnummer nötig
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
- Server in der Schweiz
- Nachteile
- Aktuell wenige Nutzer
- Clubs momentan kaum Funktionen
Weil WhatsApp down ist: Probieren Sie diese alternativen Apps mal aus - CHIP Online Deutschland
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