Der Dax steigt am Dienstag in den ersten Stunden weiter – trotz Skepsis und eines genauen Blicks auf die amerikanische Finanzpolitik. Warum Experten auf eine optimistische Stimmung zum Jahresende hoffen.
Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Unternehmen haben den Dax am Dienstag weiter angetrieben. In der ersten Handelsstunde baute der deutsche Leitindex nach seinem starken Monatsbeginn sein Kursplus aus und stieg um 0,43 Prozent auf 15.873,94 Punkte. Damit rückt er weiter an das Rekordhoch von 16.030 Zählern aus dem August heran.
Der Dax befinde sich weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend, stellte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets fest. Gleichzeitig sei aber die Skepsis der Anleger gegenüber dem steigenden Markt relativ hoch. Womöglich sei die Mehrheit der Anleger noch nicht wieder im Markt, sodass die vermeintliche Jahresendrally Spielraum nach oben habe.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab zuletzt um 0,09 Prozent auf 35 085,87 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte prozentual fast unverändert.
Alle Anleger schauen auf den Richtungswechsel der Fed
Im Fokus der Anleger steht neben Quartalsberichten die beginnende Sitzung der US-Notenbank Fed, deren Ergebnisse am Mittwoch verkündet werden. "Es ist mittlerweile Konsens, dass die Fed morgen ihren Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik verkünden wird", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Börsen erwarteten einen konkreten Fahrplan für das so genannte Tapering – also die Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe, die wohl noch in diesem Jahr beginne.
Quartalszahlen aus dem Dax präsentierten am Dienstag der Klinik- und Medizinkonzern Fresenius und dessen Tochter, der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) . Die FMC-Aktien, die jüngst noch auf ein Tief seit März gefallen waren, erholten sich nun um drei Prozent.
FMC will sich fortan schlanker aufstellen. Der Kostensenkungsplan beeindrucke, sagte ein Händler. Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan hält nach dem Ausblick von FMC die gegenwärtigen Markterwartungen für das laufende Jahr allerdings noch für zu hoch. Der Mutterkonzern Fresenius wiederum hob seine Wachstumsziele für das Jahr an. Das dritte Quartal sei besser als erwartet verlaufen, so der Händler. Die Aktien gewannen viereinhalb Prozent.
Hellofresh als Gewinner
Überzeugen konnte den Markt der Kochboxenkonzern Hellofresh mit seinen Quartalszahlen und einer Anhebung der Umsatzprognose. Seit Ende August im Abwärtstrend, landeten die Papiere nun an der Dax-Spitze mit plus 14,5 Prozent einen vorläufigen Befreiungsschlag.
Trotz Befürchtungen am Markt, dass Hellofresh ähnlichem Druck ausgesetzt gewesen sein könnte wie viele andere Wettbewerber im E-Commerce-Bereich, hätten die Erlöse weit über den Erwartungen gelegen, schrieb Analystin Sarah Simon von der Berenberg Bank.
Stahl auf der Verliererseite
Stahlwerte wie Salzgitter , Klöckner & Co und auch Thyssenkrupp wurden von weiter sinkenden Eisenerzpreisen belastet und verloren teils mehr als fünf Prozent.
Aus dem SDax veröffentlichte die Shop Apotheke Quartalszahlen und passte die Wachstumsprognosen nach unten an. Die nach ihrem Rekordhoch im Februar eher schwach tendierenden Aktien schwankten zwischen Plus und Minus, zuletzt notierten sie wieder 1,1 Prozent höher.
Börse: Darum treiben Anleger den Dax trotz Zweifeln weiter an - t-online.de
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