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Tuesday, November 9, 2021

DAX dürfte nachgeben: Inflationssorgen belasten Anleger | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 09.11.2021 09:40 Uhr

Die Anleger halten sich vor wichtigen US-Inflationsdaten zurück, auch frische deutsche Exportzahlen wecken Zweifel an der konjunkturellen Erholung. Aber noch sind Optimisten in der Überzahl.  

Der DAX mäandert im frühen Handel bei leicht positiver Tendenz entlang seines Vortagesniveaus von rund 16.050 Punkten. Am Montag hatte der deutsche Leitindex nach der Rekordrally der vergangenen Woche 0,1 Prozent auf 16.047 Punkte nachgegeben.

"Auch wenn es dem Deutschen Aktienindex weiter an Dynamik fehlt, der Aufwärtstrend ist intakt", kommentiert Jochen Stanzl, Branchenbeobachter bei CMC Markets. Während ein Teil des anhaltenden Bullenmarktes auf das billige Geld der Notenbanken zurückzuführen sei, stecke zum anderen aber auch ein Rekord bei den Unternehmensgewinnen dahinter.

Heute werfen aber wichtige Inflationsdaten aus den USA ihre Schatten voraus: Am Nachmittag stehen die US-Erzeugerpreise an, die angesichts der nach wie vor bestehenden Inflationssorgen Beachtung finden werden. Am Mittwoch folgen dann die US-Verbraucherpreise.

An den US-Finanzmärkten haben eine drohende höhere Inflation und eine mögliche straffere Geldpolitik nach Angaben der US-Notenbank Fed die Corona-Pandemie als größtes Sorgenkind bereits abgelöst. Nach einer von der Fed veröffentlichten Umfrage unter Marktteilnehmern sahen 70 Prozent der Befragten die Inflation und eine restriktivere Politik der Notenbank als ihre größten Risiken für die nächsten zwölf bis 18 Monate.

"Sicherlich werden Anleger nach diesen Zahlen erneut über die Inflationsaussichten diskutieren", schrieb die Commerzbank. Es werde sich zeigen müssen, ob der Zenit der Jahresrate erreicht ist. Der erwartete Anstieg der US-Verbraucherpreisinflation in Richtung der Sechs-Prozent-Marke stelle die Entspanntheit der Marktteilnehmer bezüglich der zukünftigen Entwicklungen auf die Probe, meinen die Branchenbeobachter der Helaba.

Rückschlag für die Konjunktur?

Unterdessen bleiben auch Zweifel bezüglich der konjunkturellen Lage in Deutschland: Die Wirtschaftsweisen werden ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7 Prozent senken, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Insider berichtet. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) hatte im März noch ein Plus von 3,1 Prozent veranschlagt. Der SVR überreicht sein Jahresgutachten am Mittwoch der Regierung.

Heute haben Exportdaten das Potenzial, die Stimmung zu drücken. Anhaltende Materialengpässe und gestörte Lieferketten haben im September den zweiten Monat in Folge zu einem Rückgang der deutschen Exporte geführt, die um 0,7 Prozent zum Vormonat sanken. Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet. Im August hatte es bereits einen Rückgang von 0,8 Prozent gegeben, den ersten nach zuvor 15 monatlichen Anstiegen hintereinander.

Um 11 Uhr folgt noch der ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten misst.

Auch in Japan machen sich die Anleger vor den anstehenden US-Inflationsdaten Gedanken: In Tokio gab der Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 29.285 Punkte nach. "In Japan sieht man nicht die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung wie etwa in den Vereinigten Staaten, daher ist es wahrscheinlich, dass der Nikkei vorerst weiterhin auf etwa 29.500 begrenzt sein wird", sagte ein Marktteilnehmer.

Leicht nach oben ging es dagegen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Der Leitindex Hang-Seng-Index zog zuletzt um 0,14 Prozent auf 24.799,50 Punkte an. Der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, tendierte unterdessen nahezu unverändert. Belastungsfaktor bleiben die Sorgen um den chinesischen Immobilienmarkt.

Bayer hat sein Ergebnis im dritten Quartal überraschend deutlich gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen kletterte um mehr als 16 Prozent auf 2,089 Milliarden Euro. Analysten hatten laut Vara Research im Schnitt mit 1,94 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 9,78 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von 14,3 Prozent zu Buche. Für 2021 erwartet Bayer unverändert einen Umsatz von etwa 43 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 41,4 Milliarden Euro ein bereinigtes Ergebnis von 11,46 Milliarden Euro erzielt.

Der Verkauf von Aktien und Anleihen hat den Rückversicherer Munich Re im Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten. Obwohl die Zerstörungen durch Hurrikan "Ida" in den USA und Tief "Bernd" in Europa den Konzern zusammen rund 1,8 Milliarden Euro kosteten, stand unter dem Strich ein Gewinn von 365 Millionen Euro, nach 202 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Vorstand sieht den geplanten Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Euro trotz der Schäden in Reichweite.

Für dieses Jahr rechnet das Management in der Rückversicherung mit coronabedingten Schäden von 800 Millionen Euro und damit 100 Millionen mehr als bisher gedacht. Von der Summe entfallen 600 Millionen auf die Rückversicherung Leben/Gesundheit, wo die Munich Re im Sommer noch von 400 Millionen Euro ausgegangen war.

Die Chipkrise macht dem Auto- und Industriezulieferer Schaeffler zu schaffen. Im dritten Quartal sanken die Erlöse währungsbedingt um drei Prozent. Der Grund sei, dass die Kunden deutlich weniger Teile abgerufen hätten. Zudem bekommt Schaeffler zunehmend die höheren Rohstoffpreise zu spüren, die auf das Ergebnis drückten. Das Unternehmen schraubte wegen der Produktionsausfälle in der Autobranche seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr herunter. Nun werde mit einem Plus von mehr als sieben Prozent gerechnet, Ende Juli hatte Schaeffler noch mehr als elf Prozent Zuwachs vorhergesagt.

Der Bitcoin-Kurs stieg auf der Handelsplattform Bitstamp erstmals über die Marke von 68.000 und erreichte 68.564 Dollar, bevor er wieder etwas nachgab. Mit dem Rekord setzt der Bitcoin seine Rally der vergangenen Wochen fort. Die Digitalwährung zog seit dem Jahrestief im Juli um rund 130 Prozent an. Seit Ende 2020 summiert sich das Plus auf circa 850 Prozent. Der Marktwert des Bitcoins lag zuletzt bei knapp 1,3 Billionen Dollar. Auch die Kurse anderer Digitalwährungen legten zu.

Die beiden Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland haben gemeinsam mit einer Klima-Aktivistin Klage gegen Volkswagen wegen mangelnden Klimaschutzes beim Landgericht Braunschweig eingereicht. Die Kläger führen an, dass die gigantischen CO2-Emissionen des Wolfsburger Autokonzerns erheblich zur Klimakrise und deren Folgen beitrügen. Das Geschäftsmodell von VW sei nicht mit dem Ziel zu vereinbaren, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die italienische Krisenbank Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) erwägt eine Verkleinerung durch den Verkauf von nicht profitablen Geschäftsteilen. Zudem überlege das Geldhaus, seine Kreditrisiken weiter zu verringern, sagte Monte-Paschi-Chef Guido Bastianini bei einer Parlamentsanhörung. Außerdem wolle das Finanzinstitut einen mehrjährigen Geschäftsplan überarbeiten, der nach dem gescheiterten Verkauf der verstaatlichten Krisenbank an den Rivalen UniCredit nie fertiggestellt worden sei. Die Veränderungen dürften erheblich seien. Auch die Personalkosten sollen gesenkt werden.

Italien hatte die älteste Bank der Welt 2017 mit 5,4 Milliarden Euro vor dem Kollaps gerettet und hält seitdem 64 Prozent der Anteile. Die Regierung hatte seit langem eine Fusion mit einem stärkeren Partner als beste Lösung für die toskanische Bank gesehen.

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