Mit einem 15-Milliarden-Dollar-Weihnachtsgeschenk hat Novartis-Chef Vasant Narasimhan im Dezember eine Charme-Offensive bei den Anlegern des Schweizer Pharmakonzerns gestartet. Mit dem Aktienrückkauf nutzt der Amerikaner die Gelegenheit, die Gunst der von überteuerten Übernahmen und Medikamenten-Fehlschlägen enttäuschten Investoren wiederzugewinnen und den Ton zu setzen für das Schlüsseljahr 2022.
Dann entscheidet Novartis, was mit der Generika-Tochter Sandoz passieren soll. Investoren hoffen, dass der Erlös aus einem möglichen Verkauf - dem wahrscheinlich größten in der Firmengeschichte - in neue Medikamente oder Technologien investiert werden, um dem Wachstum auf die Sprünge zu helfen. Hier sehen sie Nachholbedarf - doch das kann teuer werden. Die Ankündigung des Aktienrückkaufs ließ den Kurs der Novartis-Aktie fast sechs Prozent nach oben schnellen. Heute legte das Papier 0,8 Prozent zu.
Drei Jahre nach dem Absturz eines Passagierjets der indonesischen Fluglinie Lion Air darf das Unglücksmodell 737 MAX in dem südasiatischen Land wieder fliegen. Das indonesische Verkehrsministerium teilte mit, nach einer Bewertung der von Boeing vorgenommenen Änderungen an dem Flugzeug haben man sich wie andere Länder zur Freigabe entschlossen.
Die nationale Fluggesellschaft Garuda Indonesia werde das Modell jedoch nicht wieder in Betrieb nehmen, sondern sich auf ihre laufende Umschuldung konzentrieren, sagte Konzernchef Irfan Setiaputra.
Nach mehreren gewinnreichen Handelstagen in Folge haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt auch heute noch etwas zugelegt. Der Dax rückte in der ersten Stunde um 0,7 Prozent auf 15.941 Punkte vor. Zuvor war der Leitindex in vier Sitzungen bereits um fast vier Prozent gestiegen. Schnäppchenjäger und zu spät Gekommene hatten einen herben Rücksetzer zum Einstieg genutzt.
Gesucht waren im Dax die Aktien aus der Gesundheitsbranche. An der Spitze verteuerten sich Sartorius um gut ein Prozent. Für Fresenius und Fresenius Medical Care ging es um jeweils knapp ein Prozent nach oben.
Unter den Nebenwerten im SDax setzten die Anteilscheine von S&T die jüngste Erholung fort und gewannen zwei Prozent. Der österreichische IT-Dienstleister lässt die vor kurzem von dem Finanzinvestor Viceroy Research erhobenen Vorwürfe extern prüfen.
Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant hat von seinem deutschen Konkurrenten BASF dessen Geschäft mit dem Mineralstoff Attapulgit mitsamt einem US-Produktionsstandort übernommen. Der 60 Millionen US-Dollar schwere Zukauf soll im Sommer kommenden Jahres abgeschlossen werden, wie die Eidgenossen mitteilten.
Der Stoff auf Tonbasis wird unter anderen bei der Herstellung von Biokraftstoffen verwendet. BASF habe mit dem neuen Eigentümer einen langfristigen Liefervertrag abgeschlossen, erklärte der Dax-Konzern. Die BASF-Aktie verteuerte sich am Vormittag um 0,6 Prozent.
Mit der Federal Reserve in den USA wird die einflussreichste Notenbank der Welt 2022 voraussichtlich die Zinswende einleiten. Damit sind die mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie 2020 angebrochenen Zeiten der ultra-lockeren Geldpolitik vorbei. Die Fed wäre mit einer Kehrtwende unter den großen Zentralbanken der Welt jedoch kein Pionier. Die Bank of England hat die Zinsschraube bereits angezogen und reagierte damit auf die rasant steigenden Preise in Großbritannien.
Dass die EZB als Einzige unter den drei großen Notenbanken trotz einer rekordhohen Teuerungsrate von zuletzt 4,9 Prozent stillhalten will, sehen manche Experten und Teile der deutschen Wirtschaft kritisch. "Die EZB tut nicht zu wenig, sie tut das Falsche", so Außenhandelspräsident Dirk Jandura. "Dass sie in Krisenzeiten zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beiträgt, kann politisch durchaus gerechtfertigt werden - aber nicht auf Dauer."
Mehr dazu lesen Sie hier.Der deutsche Aktienmarkt ist gut behauptet in den heutigen Handel eingestiegen. Der Dax gewann 0,1 Prozent auf 15.846 Punkte. In dieser Größenordnung legten auch MDax, SDax und TecDax zu. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0,1 Prozent höher bei 4290 Punkten.
Der Nachrichtenkalender für heute ist so gut wie leer, von dieser Seite sind kaum Impulse zu erwarten. Als leicht positiv werden die Daten zur Industrieproduktion in Japan gewertet. Sie stieg im November gegenüber dem Vormonat um 7,2 Prozent und damit stärker als erwartet.
Der Eurokurs hat weiter über 1,13 US-Dollar notiert. Die Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,1326 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die EZB hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1312 (Freitag: 1,1319) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8840 (0,8836) Euro.
Der Euro behauptet sich bereits seit Mitte letzter Woche recht deutlich über 1,13 Dollar. Marktbeobachter begründeten dies mit der guten Grundstimmung an den europäischen Finanzmärkten zum Jahresende hin, die auch der Gemeinschaftswährung zugute komme.
Die Ölpreise haben nach frühen Gewinnen deutlich den Rückzug angetreten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 78,46 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 0,5 Prozent auf 75,54 Dollar.
Am Montag hatten die Ölpreise nach einem durchwachsenen Start im Handelsverlauf deutlich zugelegt und das höchste Niveau seit Ende November erreicht.
Ermuntert von den Kursrekorden an der Wall Street sind Anleger auch wieder bei asiatischen Aktienwerten eingestiegen. In Tokio legte der Nikkei um 1,4 Prozent auf 29.069 Zähler zu. Hier lieferte der überraschend starke Anstieg der heimischen Industrieproduktion zusätzlichen Rückenwind. Im Windschatten der Nasdaq griffen Investoren auch bei asiatischen Technologiewerten zu. So gewannen in Japan die Titel von Tokyo Electron 1,8 Prozent. Die Papiere von Shimamura rückten sogar gut vier Prozent vor, nachdem die Modefirma einen Gewinnsprung von 25 Prozent bekanntgegeben hatte.
Dagegen hinkte die Börse in Shanghai mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 3630 Punkte den anderen asiatischen Aktienmärkten etwas hinterher. Hier drückte ein Anstieg der Corona-Infektionen in China auf die Stimmung.
Mehr dazu lesen Sie hier.Eine gute Nachricht gibt es aus Japan: Die dortige Industrieproduktion hat sich im November nach einer Schwächephase im Sommer weiter erholt. Die Produktion der Industriebetriebe sei im November im Vergleich zum Oktober mit einem Rekordanstieg um 7,2 Prozent gewachsen, teilte das Wirtschaftsministerium in Tokio mit. Es ist der höchste Anstieg seit Jahrzehnten.
Von den 15 beobachteten Industriezweigen meldeten laut dem Ministerium elf einen Zuwachs. Vor allem der Autosektor steigerte dabei im November mit einem Anstieg um 43 Prozent den Ausstoß deutlich, was zwei Drittel des gesamten Anstiegs ausmachte. Die Zahlen belegen laut Beobachtern eindrucksvoll, dass sich die japanische Industrie vor Auftauchen der Omikron-Variante des Coronavirus von den Lieferkettenproblemen erholt hat und sich solide entwickelt.
Auch die deutsche Autobranche hat die Weichen auf Elektromobilität gestellt. Allerdings gibt es nach wie vor ein großes Problem: Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert deutlich mehr Ladesäulen. "Deutschland hängt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Autos extrem hinterher", sagte Verbandschefin Hildegard Müller laut "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Um die geplante Menge von E-Autos wirklich erreichen zu können, müssten pro Woche etwa 2000 neue öffentliche Ladepunkte installiert werden - tatsächlich seien es aber gerade mal 300. "Das Tempo muss sich versiebenfachen." Außerdem solle das Programm verlängert werden, das Ladepunkte in der heimischen Garage fördert. Das KfW-Programm ist ausgelaufen.
Zum nahenden Jahresende hin wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute höher starten. Da zwischen den Jahren kaum relevante Konjunkturdaten oder Firmenbilanzen auf dem Terminplan stehen, richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf die Pandemie-Lage und mögliche neue Restriktionen. Positionsbereinigungen könnten bei einigen Werten allerdings für Impulse sorgen, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. So könnten Fondsmanager ihre Depots aufhübschen, in dem sie Werte kaufen, die in den vergangenen Monaten besonders gut gelaufen seien.
Gestern hatte der Dax 0,5 Prozent höher bei 15.835 geschlossen.
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