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Monday, February 21, 2022

DAX unter 15.000 Punkten: Es bleibt monothematisch | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 21.02.2022 22:00 Uhr

Nach zuversichtlichem Start gerieten die Aktienmärkte angesichts der fast stündlichen Eskalation der Lage in Osteuropa stark unter Druck. Die Wall Street konnte wegen eines Feiertages nicht reagieren.

Der DAX beendete den Xetra-Handel mit 14.731 Punkten, ein Minus von 2,07 Prozent. Damit schloss der deutsche Leitindex wieder unterhalb der bedeutenden Unterstützungzone bei 15.000 Punkten und auf dem niedrigsten Schlusskurs seit rund elf Monaten. In der Spitze war der DAX um 2,8 Prozent auf 14.618 Punkte eingebrochen.

Nachbörslich weiter fallende Notierungen

Im nachbörslichen Handel gab es weitere Aufregung um die Anerkennung der beiden Separatistengebiete in Donezk und Luhansk durch Moskau, die Sanktionen der EU nach sich ziehen wird. Der Anerkennung dürfte es wahrscheinlicher machen, dass der Kreml den Forderungen der Separatisten nach militärischer Unterstützung nachkommt. In seiner Fernsehansprache stellte der russische Präsident Wladimir Putin zudem die Staatlichkeit der Ukraine in Frage und erhob schwere Vorwürfe gegen deren Führung und die NATO. Nachbörsliche Indikationen, die den Handel der Einzeltitel auf außerbörslichen Plattformen abbilden, zeigten einen DAX-Stand unter 14.500 Punkten.

Auf die meist größere Gelassenheit der Amerikaner in Sachen Ukraine-Konflikt musste der deutsche Aktienmarkt heute verzichten. Wegen des Feiertags "President's Day" blieben die US-Märkte geschlossen.

Nachdem die Aussicht auf ein Gespräch zwischen US-Präsident Joe Biden und Wladimir Putin für einen freundlichen Start gesorgt hatte, trübte die ausbleibende Bestätigung aus Russland die Stimmung. Der Abverkauf beschleunigte sich, als Russland der Ukraine den Beschuss eines Grenzpostens vorwarf. Westliche Vertreter werfen Moskau seit Tagen vor, nach einem Vorwand für einen Angriff auf das Nachbarland zu suchen.

"Lage bleibt hochgefährlich"

"Das heutige Kursgeschehen ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine einzige Schlagzeile die Stimmung auf den Kopf stellen kann", sagte Michael Hewson, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets.

"Die Lage bleibt hochgefährlich", warnte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. "Eine militärische Intervention Moskaus hätte fatale Folgen für die russische Wirtschaft. Zum einen würden Sanktionen Russland hart treffen, und zum anderen wäre Moskau vorerst von den Finanzmärkten abgeschnitten." Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erklärte im "Handelsblatt", "dass Sanktionen auch unsere eigene Wirtschaft hart treffen werden". Das sei "auch unseren Unternehmen klar".

Laut Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank dürfte der DAX im Fall eines Einmarschs Russlands in die Ukraine Richtung 14.000 Punkte fallen. Allerdings, schränkte Hürkamp ein, hätten in der Historie regional begrenzte Kriege die Aktienmärkte oft nur kurzfristig belastet.

Keine Unterstützung aus Asien

Nervosität herrschte heute auch in Asien. Der Tokioter Nikkei-Index verlor 0,78 Prozent auf 26.910 Punkte. In China tendierte die Börse seitwärts, in Hongkong gab es Verluste.

"Krisenwährung" Dollar gewinnt

Der Euro geriet am Abend wieder stärker unter Druck. Wie meist bei einer Zuspitzung der geopolitischen Lage profitierte der Dollar von seinem Ruf als "Krisenwährung".

Explodierende Erzeugerpreise setzen derweil die EZB immer stärker unter Druck, an der Zinsschraube zu drehen. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Dezember um durchschnittlich 25,0 Prozent gestiegen. "Dies war der stärkste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949", teilte das Statistische Bundesamt mit.

Brent nahe 100 Dollar

Die Ölpreise zogen am Abend angesichts der neuen Entwicklungen weiter an. Nur ein Faktor verspricht derzeit eine mögliche Entlastung: Falls den USA und dem Iran in nächster Zeit ein neues Atomabkommen gelingt, könnte das die Ölpreise unter Druck bringen, da der Iran über eine Million Barrel pro Tag zusätzlich auf den Markt werfen könnte.

Banken robuster als der Markt

Zeitweise konnte die Deutsche Bank gegen den Markttrend zulegen. Vor allem die Aussicht auf höhere Zinsen und damit verbunden einer höheren Zinsmarge stützt die Bankaktien derzeit. "Steigende Zinsen übertrumpfen alles andere", schrieb Analyst Amit Goel von Barclays in seiner aktuellen Studie und erhöhte auch seine bisher negative Einstufung für die Commerzbank.

Bayer erhält Zulassung für Nierenmittel mit Blockbuster-Potenzial

Bayer darf sein Nierenmedikament Kerendia in Europa auf den Markt bringen. Die Europäische Kommission gab grünes Licht für die Zulassung zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes, wie der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern mitteilte.

Im vergangenen Sommer wurde das Mittel Finerenon unter dem Markennamen Kerendia bereits in den USA von der Arzneimittelbehörde FDA zugelassen, derzeit laufen Zulassungsanträge weltweit bei weiteren Regulierungsbehörden. Kerendia hat nach Einschätzung von Bayer Blockbuster-Potenzial, also die Aussicht auf einen Milliardenumsatz.

SAF-Holland meldet hohe Nachfrage

Die Zahlen von SAF-Holland kamen insgesamt gut an, auch wenn die Aktie ihre Tagesgewinne nicht halten konnte. Der Lkw-Zulieferer steigerte den Umsatz um 28 Prozent auf 322 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) kletterte von 20,3 auf rund 22 Millionen Euro. Ein Händler lobte die überraschend hohe Gewinnmarge. Ein Wermutstropfen sei allerdings die Warnung vor hohen Kosten im ersten Quartal.

"Zeynep" kostet eine Milliarde Euro

Der Wintersturm "Zeynep" kostet die Versicherer in Deutschland nach Expertenschätzungen rund eine Milliarde Euro. Der Sturm, der die Bundesrepublik am Freitag und Samstag überquerte, sei der intensivste seit Kyrill im Jahr 2007 gewesen, teilten die Versicherungsmathematiker (Aktuare) der Kölner Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) am Wochenende mit. Am Mittwoch legt das DAX-Mitglied Münchener Rück seine Jahreszahlen vor.

Lufthansa setzt Ukraine-Flüge aus

Angesichts der Eskalation im Ukraine-Konflikt streichen die Lufthansa und ihre Konzerngesellschaften von heute an vorübergehend einen Großteil ihrer Flüge in die Ukraine. Die Fluggesellschaften werden ihre regulären Flüge nach Kiew und Odessa vorerst bis Ende Februar aussetzen, wie das Unternehmen am Samstag mitteilte.

Zoff zwischen Icahn und McDonald's

Carl Icahn, bekannt als aktiver Investor, drängt den US-Fastfoodriesen McDonald's, beim Einkauf von Schweinefleisch mehr auf das Tierwohl zu achten. Der US-Multimilliardär wirft der Fastfood-Kette vor, ihre 2012 abgegebenen Verpflichtungen nicht einzuhalten. Der Konzern verwies auf die bisher durchgeführten Maßnahmen für die Tiere und ging zum Gegenangriff über: Icahn sei Mehrheitsaktionär des Unternehmens Viskase, das Verpackungen für Schweine- und Geflügelfleisch herstellt. "Es ist interessant, dass Mister Icahn Viskase nicht öffentlich aufgefordert hat, ähnliche Verpflichtungen wie McDonald's 2012 einzugehen."

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