Immobilienmarkt: Wohnkonzern Vonovia wird größter Anteilseigner bei Adler - DER SPIEGEL
Der Immobilienkonzern Adler kämpft seit Längerem mit Problemen. Nun nutzt der Rivale Vonovia die Chance zum Einstieg – und sichert sich rund zwanzig Prozent der strauchelnden Firma.
Vonovia-Zentrale in Bochum
Foto: Simon Bierwald / Vonovia
Der Immobilienriese Vonovia wird größter Aktionär beim strauchelnden Rivalen Adler. Der Konzern habe sich einen Anteil von 20,5 Prozent gesichert, teilte das im Dax notierte Unternehmen mit.
Der bisher größte Adler-Anteilseigner Aggregate Holdings Invest musste die Aktien im vergangenen Oktober verpfänden, um damit ein Darlehen in Höhe von 250 Millionen Euro zu besichern, das Vonovia dem Investor zur Ablöse eines Bankkredits gewährt hatte. Nun hat der Wohnkonzern das Pfand verwertet.
Wie es mit den Aktien weitergeht, ist derzeit unklar. Vonovia will sich sämtliche Optionen, einschließlich eines vollständigen oder teilweisen Verkaufs, vorbehalten.
Die Aggregate-Gruppe zeigt sich vom Vorgehen von Vonovia wenig angetan: Das Vorgehen widerspreche »der klaren Vereinbarung zwischen Aggregate und Vonovia, dass das Darlehen für die Adler-Aktien ein strategisches Darlehen war«, heißt es in einer Mitteilung. Man prüfe die rechtlichen Auswirkungen.
Laufende Sonderuntersuchung
Erst Ende Januar hatte Adler die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses verschoben. Grund sei die laufende Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen der Investmentfirma Viceroy. Die Untersuchung werde voraussichtlich nicht vor dem zweiten Quartal abgeschlossen sein, hieß es. Der Kurs der Adler-Aktie hat sich seit den von Viceroy erhobenen Vorwürfen, die sich unter anderem auf die Bilanzierung und das Firmenkonstrukt beziehen, mehr als halbiert.
Die Adler Group entstand im Jahr 2020 aus dem Zusammenschluss von Ado Properties, Adler Real Estate und dem Berliner Projektentwickler Consus Real Estate. Ado Properties hatte hierbei Adler Real Estate übernommen und dann Consus geschluckt.
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