Volkswagen will seine Sportwagentochter Porsche noch in diesem Jahr an die Börse bringen. Die Platzierung von Porsche-Vorzugsaktien könnte bereits im Schlussquartal 2022 erfolgen, sagte Finanzchef Arno Antlitz. Ein Viertel der Stammaktien soll zudem die Familie Porsche und Piëch übernehmen. An den Börsen stieg der Wert der VW-Aktien am Freitag um 3,4 Prozent.
Laut einer Vereinbarung zwischen Volkswagen und den Familieneignern soll das Grundkapital der Porsche AG je zur Hälfte in Vorzugs- und Stammaktien aufgeteilt werden. Bis zu 25 Prozent der stimmrechtslosen Vorzüge sollen am Kapitalmarkt platziert werden, also 12,5 Prozent des Gesamtkapitals. Die Porsche Automobil Holding SE (PSE), über die die Familien Porsche und Piëch die Mehrheit an Volkswagen halten, soll 25 Prozent zuzüglich einer Aktie der Stammaktien zeichnen und erhält damit eine Sperrminorität.
Erlös von 23 Milliarden Euro denkbar
Mit einem Teil des Erlöses will Volkswagen die Transformation hin zur Elektromobilität und softwarebasierten Diensten beschleunigen. Etwa die Hälfte des Geldes soll als Sonderdividende an die Aktionäre fließen, jeder Beschäftigte soll 2000 Euro bekommen. Konzernchef Herbert Diess sagte, durch die Transaktion werde eine Struktur geschaffen, von der alle profitierten.
Der VW-Konzern plant allein in Europa sechs große Batteriezellfabriken. Ein Teil des Geldes aus dem Porsche-Börsengang dürfte auch dafür verwendet werden. Die gesamten Kosten kann Volkswagen aber nicht allein stemmen, sondern sucht dafür Partner. Auch über einen Börsengang der Batterieaktivitäten denkt das Management laut Finanzchef Antlitz nach.
Geht man für Porsche von einem Wert von 90 Milliarden Euro aus, ergäbe sich für Volkswagen ein Erlös von etwa 23 Milliarden Euro – elf Milliarden durch die Platzierung von Vorzugsaktien und zwölf Milliarden aus dem Verkauf von Stammaktien gegen Aufpreis an die Porsche SE. Den Familien Porsche und Piëch würden aus der Sonderdividende dann rechnerisch rund 3,6 Milliarden Euro zufließen. Das wäre knapp ein Drittel der Summe, die sie für die Beteiligung an der Porsche AG aufbringen müssten.
Sportwagentochter: Volkswagen will Porsche noch 2022 an die Börse bringen - DER SPIEGEL
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