Der Credit Suisse drohen nach einer Niederlage vor einem Gericht auf den Bermudas enorme Kosten. Das Gericht entschied, dass der ehemalige georgische Premierminister Bidsina Iwanischwili und seine Familie von der lokalen Lebensversicherungssparte der Credit Suisse wegen der betrügerischen Geschäfte Schadensersatz erhalten können. Zuletzt stand eine Forderung in Höhe von »deutlich mehr als 500 Millionen Dollar« im Raum.
Das Gericht erklärte, dass Iwanischwili und seine Familie aufgrund eines langjährigen Betrugs durch einen ehemaligen Berater der Credit Suisse zu Schadensersatz verpflichtet seien. Der Streit zwischen dem Milliardär Iwanischwili und der Credit Suisse geht auf das Jahr 2011 zurück, als dieser ein Private-Banking-Kunde der Gruppe war. Damals wurde bekannt, dass der Genfer Berater Patrice L. reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt hat – unter anderem auch Iwanischwili.
Das Urteil ist ein weiterer Rückschlag für die skandalgeschüttelte Bank, die noch unter den Milliardenverlusten aus dem Jahr 2021 leidet, die einen Wechsel an der Spitze des Managements zur Folge hatten. Zudem ist die Bank noch mit weiteren Untersuchungen wegen Compliance- und Risikoverstößen konfrontiert.
Credit Suisse muss womöglich Rückstellungen erhöhen
Die Credit Suisse teilte mit, dass ihre Lebensversicherungstochter, die derzeit abgewickelt wird, gegen das Urteil »mit Nachdruck« Berufung einlegen werde. Die Bank hatte jedoch bereits in der Vorwoche vor einem für sie negativen Urteil in der Sache und einer Zahlung von möglicherweise mehr als 500 Millionen Dollar gewarnt. Womöglich muss das Institut für die Zahlungen nun noch weitere Rückstellungen bilden.
Ob dies nötig ist, soll im Rahmen des finanziellen Abschlusses für das erste Quartal, der am 27. April veröffentlicht werde, überprüft werden. Per Ende Dezember 2021 wies die Bank bereits Rückstellungen für Rechtsfälle im Wert von 1,54 Milliarden Dollar aus.
Im Fall Iwanischwili sagte nun Richter Narinder Hargun, die Credit Suisse Life habe »keine oder nur unzureichende Maßnahmen ergriffen, um die betrügerische Misswirtschaft« zu verhindern. Hintergrund sei, dass sie den Geschäften, die L. für die Credit Suisse erzielte, Vorrang vor den Interessen ihrer Kunden eingeräumt habe.
Iwanischwili war zwischen 2005 und 2015 Kunde der Credit Suisse und behauptete, er habe Hunderte von Millionen an Verlusten erlitten, weil sein in Genf ansässiger Privatbankier L. gefälschte Geschäfte getätigt habe.
L. wurde 2018 von einem Schweizer Gericht zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er über einen Zeitraum von acht Jahren die Unterschriften ehemaliger Kunden, darunter auch Iwanischwilis, gefälscht hatte, und gab zu, dass er Geschäfte gefälscht und zunehmende Verluste als Teil eines Plans versteckt hatte, der ihm Dutzende von Millionen Schweizer Franken einbrachte.
500-Millionen-Dollar-Forderung: Gericht auf den Bermudas verurteilt Credit Suisse zu Entschädigung - DER SPIEGEL
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