Nach dem offiziell-politischen Teil mit den ersten Auslieferungen von Model Y aus der Gigafactory in Grünheide bei Berlin am Dienstag dieser Woche folgte der Programm-Punkt „Feierlichkeiten“: Tesla hatte eigene Beschäftigte, die von Partnern für die Fabrik sowie die Abholer und ihre Begleitungen eingeladen, es sich anschließend auf dem Gelände gut gehen zu lassen. Auf der Bühne für die Band hielt CEO Elon Musk dabei eine weitere Rede und beantwortete Fragen (s. Foto), unter anderem zu den zukünftigen Plänen mit der neuen Gigafactory.
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Deren Auslieferungen begannen am Dienstag mit der Performance-Version des Model Y, sämtlich mit schwarzer Lackierung und schwarzem Innenraum. In einigen Monaten soll zunächst die bereits zuvor angekündigte Lackierung in einem speziellen Crimson-Rot erhältlich sein, sagte Musk. Mit 13 Schichten werde sie wahrscheinlich die beste auf irgendeinem Serienauto weltweit sein. Ebenfalls neu kommen soll laut dem Tesla-Chef dann ein Silber-Ton, dieser allerdings mit achtstufiger Lackierung.
Doch das sind nur die kurzfristigen Pläne. Auf längere Sicht werde Tesla in der deutschen Gigafactory „eine Reihe von spannenden Fahrzeugen“ produzieren, kündigte Musk an. Also ist auf Dauer wohl sowohl mit dem Model 3 als auch mit weiteren Elektroautos aus Grünheide zu rechnen. In seiner kürzeren Rede in der Halle hatte der Tesla-Chef zuvor erwähnt, dass dort auch die Produktion stationärer Speicher geplant sei. Darauf dürfte sich der CEO bezogen haben, als er dann am Nachmittag sagte, der Standort in Brandenburg werde allgemein ein „Exzellenz-Zentrum für nachhaltige Energie“ werden.
Bevor Tesla neue Märkte und Modelle angeht, könnte es allerdings noch etwas dauern. Denn nach wie vor ist das Unternehmen laut Musk in der luxuriösen Situation, dass die Bestellungen deutlich die eigene Produktionskapazität übersteigen. In dieser Lage in die Breite zu gehen, würde Tesla nur komplexer machen, nicht nützlicher mit Blick auf das Ziel, möglichst viele Elektroautos in die Welt zu bringen, erklärte der CEO. Zunächst einmal müsse deshalb die Produktionskapazität so sehr gesteigert werden, dass sie über der Nachfrage liege.
Wann dieser Punkt nach seiner Einschätzung erreicht sein wird, verriet Musk am Dienstag nicht. Er zeigte sich aber zufrieden mit den von Tesla bislang erreichten Wachstum, das er auf 70-80 Prozent pro Jahr bezifferte. In Zukunft könne es sogar noch höher werden, sagte Musk. Bescheidener als zuvor war er allerdings mit Blick auf längerfristige Ziele: Im besten Fall sei nicht unmöglich, dass Tesla in zehn Jahren 20 Millionen Elektroautos pro Jahr verkaufe, sagte er auf Nachfrage. Laut dem im Sommer 2021 veröffentlichten Impact Report strebte Tesla die 20 Millionen schon für 2030 an.
Musk bei FSD vorsichtig-optimistisch
Weil Kunden in Europa schon lange darauf warten, wurde Musk bei dem Fest zum Delivery Day in Grünheide auch nach dem voraussichtlichen Europa-Start der Beta-Software FSD für das Autopilot-System gefragt. Ebenfalls nicht überraschend fiel seine Antwort dazu aus: Möglicherweise in 2-3 Monaten werde Tesla seine FSD-Software EU-Aufsichtsbehörden „zeigen“ können, sagte der CEO. Anschließend gebe es aber noch viel Arbeit, um sie auf die Verhältnisse anzupassen, die sich sowohl von Land zu Land als auch von denen Nordamerikas unterscheiden. Wahrscheinlich und vielleicht werde der europäische Beta-Test in diesem Jahr beginnen, erklärte Musk so vorsichtig wie optimistisch, und wies zusätzlich darauf, dies hänge von der Regulierung ab.
Tesla-Chef: Nach Model Y weitere Modelle aus deutscher Fabrik, höheres Wachstum möglich - TeslaMag.de
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