VW hat den ID.Buzz vorgestellt. Im Zeitalter der Elektromobilität beschwört der Konzern das alte Bulli-Feeling.
Sonne, Jimi Hendrix, Blumenkränze und mittendrin das Hippiemobil schlechthin: Im Summer of Love wurde der Bulli zur Ikone. Das Erbe hat Volkswagen (VW) lange vernachlässigt. Das soll sich ändern: Mit dem neuen VW-Bus, ID.Buzz genannt, knüpft VW bewusst wieder daran an.
Nach Wasserkühlung und Frontantrieb folgt nun die nächste Revolution: Der neue Transporter wird elektrisch angetrieben. Wie die Modelle VW ID.3 und ID.4 basiert auch der ID.Buzz auf der Plattform Modularer E-Antriebsbaukasten (MEB).
Auf den ersten Blick ähnelt der ID.Buzz eher den aktuellen Verbrenner-Bullis T6.1 und T7. Doch hat VW durchaus einige Designmerkmale des legendären T1 übernommen: die Lüftungsschlitze an der D-Säule etwa oder den kurzen Überhang vorn. "Beim T1 sitze ich quasi auf der Vorderachse - kein vorderer Überhang. Bei aller Sicherheitsrelevanz und Technik hat auch der ID.Buzz super kurze Überhänge", sagte VW-Designchef Jozef Kabaň.
Den ID.Buzz gibt es als Bus und als Transporter
Der Tradition folgend bietet VW auch den neuen Bus in zwei Varianten an: als fünfsitzigen Bus oder als Transporter ID.Buzz Cargo mit zwei oder drei Sitzen und abgetrenntem Laderaum. Geplant sind zudem eine Variante mit verlängertem Radstand und mehr Plätzen im Jahr 2023 sowie 2025 ein Campingbus, der ID. California.
Der ID.Buzz fällt mit 4,71 Meter gut 20 Zentimeter kürzer aus als der aktuelle Verbrenner T7, und mit knapp zwei Metern einige Zentimeter breiter. Das Fahrzeug ist knapp 1,94 Meter hoch, der Radstand beträgt knapp drei Meter.
Der Kofferraum des Busses fasst 1.121 Liter, bei umgeklappter zweiter Sitzreihe fast das Doppelte (2.205 Liter). Im Laderaum des ID.Buzz Cargo haben zwei Europaletten Platz. Insgesamt stehen 3,9 Kubikmeter zur Verfügung. Das zulässige Gesamtgewicht des Transporters beträgt drei Tonnen.
VW bietet den ID.Buzz Pro mit einem 150 Kilowatt starken Heckantrieb mit einem Drehmoment von 310 Newtonmeter und dem großen MEB-Akku an. Der hat eine Bruttokapazität von 82 Kilowattstunden und einer Nettokapazität von 77 Kilowattstunden. An einer Wechselstromladestation kann mit maximal elf Kilowatt geladen, beim Schnellladen mit Gleichstrom liegt die maximale Leistung bei 170 Kilowatt. Hier soll der Akku in einer halben Stunde von fünf auf 80 Prozent geladen werden.
Die Höchstgeschwindigkeit ist bei beiden Modellen bei 145 km/h elektronisch abgeregelt - laut VW "in der aktuellen Konfiguration". Das lässt auf weitere Antriebsvarianten schließen. Unter anderem für das Jahr 2023 ein Modell mit Allradantrieb geplant. Über Reichweite und Verbrauch macht VW noch keine Angaben. Diese werden voraussichtlich zum Bestellstart verfügbar sein.
Der Innenraum soll laut Kabaň ein neues Bulli-Feeling vermitteln. "Wir haben ein Fahrzeug-Layout mit einem sehr logischen und intuitiven Innenraumkonzept sowie vielfältiger und variabler Raumausnutzung", sagte der Designchef.
Für den Fahrer gibt es als Instrumentenanzeige ein 5,3 Zoll großes Display. Hinzu kommt ein zehn Zoll großer Touchscreen für das Infotainmentsystem. Funktionen wie Lautstärke der Musik oder die Temperatur lassen sich über den Touchscreen oder über Touchslider bedienen.
VW stattet den ID.Buzz mit den Assistenzsystemen aus, die wir auch schon bei ID.4 schätzen gelernt haben. Dazu gehört ein Parkassistent sowie System für automatisiertes Fahren wie Abstandregeltempoamt, Notbrems- oder Lenkassistent. Updates für die verschiedenen Bordsysteme werden per Funk eingespielt.
Produziert wird in Hannover
Produktionsstart sowohl für den ID.Buzz als auch für den ID.Buzz Cargo ist in der ersten Jahreshälfte. Beide Varianten wird VW in Hannover bauen. Auf Nachfrage von Golem.de teilte der Konzern mit, dass in dem Fahrzeug keine Komponenten aus der Ukraine verbaut würden. Dennoch sei die Produktion nicht vor dem Krieg der Ukraine sicher: Der ID.Buzz wird auf einer Linie mit Verbrennerfahrzeugen gebaut. Sollten für diese Teile fehlen, müsse die ganze Produktion gestoppt werden, sagte ein Sprecher.
Die Auslieferung für die ersten Länder in Europa ist für den Herbst geplant. Der Vorverkauf beginnt im Mai. Dann wird VW auch erst die Preise bekanntgeben.
VW ID.Buzz: Der Elektrobulli kommt im Herbst - Golem.de - Golem.de
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