Wegen des Kriegs in der Ukraine ziehen sich reihenweise Unternehmen aus Russland zurück. Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental fährt seine Produktion in Russland hingegen wieder hoch. Wie das Unternehmen mitteilte, sei die Reifenproduktion in Kaluga südwestlich von Moskau bereits Ende der vergangenen Woche wieder angelaufen. Zuvor hatte die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« berichtet.
»Die derzeitige Situation ist für international agierende Unternehmen wie Continental, die in Russland Produktionsstätten betreiben, äußerst komplex. So drohen unseren Mitarbeitern und Führungskräften in Russland harte strafrechtliche Konsequenzen, sollten wir darauf verzichten, die lokale Nachfrage zu bedienen«, hieß es in einer Stellungnahme des Konzerns. Ähnlich hatte auch der Konsumgüterkonzern Henkel argumentiert, ehe er sich nun doch vom russischen Markt verabschiedete.
Conti spricht von temporärer Wiederaufnahme
Conti hatte die Arbeit in Kaluga Anfang März eingestellt, ebenso wie das gesamte Im- und Exportgeschäft mit der Russischen Föderation, wie es damals hieß. Jetzt werde an dem Standort »im Bedarfsfall temporär« wieder produziert. Es gehe um eine Menge deutlich unter der früheren Auslastung des Werks. Conti verfolge mit der temporären Aufnahme der Fertigung im Reifenwerk in Kaluga »keinerlei Gewinnerzielungsabsicht«.
»Continental unterstützt und befolgt alle geltenden Sanktionen sowie rechtliche Vorschriften, die infolge des Krieges in der Ukraine verhängt worden sind«, hieß es in der Stellungnahme. Der Konzern betreibt zudem Vertriebsbüros in Moskau und ist an einem Gemeinschaftsunternehmen in Tschistopol bei Kazan beteiligt, das Fahrtenschreiber für Nutzfahrzeuge endmontiert. Insgesamt beschäftigt der Dax-Konzern rund 1300 Menschen in Russland.
Sorge um Mitarbeiter: Continental fährt Produktion in Russland wieder hoch - DER SPIEGEL
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