Die Einsteigerversion des Tesla Model 3 ist über Nacht 7.000 Euro teurer geworden. Damit schrumpft auch der Umweltbonus für alle Model 3.
Tesla hatte vor kurzem die Preise für die höherpreisigen Model 3 stark angehoben und nun erwischt es auch das Einsteigermodell mit LFP-Akku. Das bis vor einigen Monaten als Standard Range Plus bezeichnete Fahrzeug kostet nun 7.000 Euro mehr und damit 49.990 Euro. Zudem wurde die Bestellgebühr von 100 auf 250 Euro erhöht.
Einen Grund nannte der Hersteller nicht, vermutlich dürften die große Nachfrage, die vorübergehende Schließung der Fabrik in Shanghai und die massiv gestiegenen Rohstoffpreise für die Akkuherstellung aufgrund des Ukrainekriegs dazu geführt haben, dass Tesla den Preis anhebt. Zudem endete gerade das erste Quartal 2022, so dass ein möglicher Umsatzrückgang die Zahlen nicht mehr belasten kann.
Erst vor einigen Wochen hatte Tesla den Preis für die mittlere Variante Model 3 Maximale Reichweite und die Perfomance-Version teurer gemacht.
Durch die aktuelle Preisanhebung qualifizieren sich das Model 3 Standard Range und alle anderen Model 3 nicht mehr für den vollen Umweltbonus. Den vollen Umweltbonus von 9.000 Euro gibt es nur bei einem Netto-Listenpreis bis 40.000 Euro (staatlicher Anteil 6.000 Euro und Herstelleranteil 3.000 Euro) für das Basismodell. Darüber hinaus sinkt der staatliche Anteil auf 5.000 Euro und der Herstelleranteil auf 2.500 Euro, so dass insgesamt 1.500 Euro weniger subventioniert werden.
Elektroautos | |||
Netto-Listenpreis | Staatlicher Anteil | Herstelleranteil | Gesamt |
bis 40.000 Euro | 6.000 Euro | 3.000 Euro | 9.000 Euro |
bis 65.000 Euro | 5.000 Euro | 2.500 Euro | 7.500 Euro |
Plug-in-Hybride | |||
Netto-Listenpreis | Staatlicher Anteil | Herstelleranteil | Gesamt |
bis 40.000 Euro | 4.500 Euro | 2.250 Euro | 6.750 Euro |
bis 65.000 Euro | 3.750 Euro | 1.875 Euro | 5.625 Euro |
Den Umweltbonus bekommen die Neuwagenkäufer auf Antrag nach Zulassung des Fahrzeugs erstattet. Das gilt allerdings nur für das Jahr 2022, was danach passiert, ist unklar. Die Bundesregierung will die Förderung für Elektroautos und Plugin-Hybride neu ordnen. Was das genau heißt und ob vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs noch einmal in Bezug auf die Förderung von Elektroautos umgesteuert wird, bleibt abzuwarten.
Ford erhöht Preise für E-Auto ebenfalls massiv
Der Preisdruck existiert natürlich auch bei anderen Herstellern. Das Basismodell des Ford Mustang E wird ebenfalls erheblich teurer. Bisher lag der Preis bei 46.900 Euro mit dem kleinen und 54.475 Euro mit dem großen Akku. Nun hat Ford an der Preisschraube gedreht und verlangt 56.500 und 62.950 Euro.
Volkswagen kann eine Preiserhöhung seiner Fahrzeuge nicht ausschließen. Die Preisanstiege bei Energie und Rohstoffen könnten Volkswagen dazu zwingen, weitere Anpassungen vorzunehmen. Bereits 2021 hat VW die Preise in Deutschland zweimal erhöht. Alexander Seitz, Finanzvorstand der Marke Volkswagen, schloss nicht aus, dass es auf absehbare Zeit erneut dazu kommen werde. "Irgendwann wird man das diskutieren müssen", sagte Seitz dem Handelsblatt Mitte März 2022.
Akkus werden durch Rohstoffpreis-Explosion massiv teurer
Peter Carlsson, der Chef von Northvolt, rechnet mit steigenden Preisen für Elektroauto-Akkus. Laut einem Bericht des Handelsblattes sind die Kosten für eine durchschnittliche Nickel-Kobalt-Mangan-Batterie (NCM) innerhalb von nur einem Jahr insgesamt um 29 Prozent gestiegen, Das zeigen aktuelle Berechnungen des Beratungsunternehmens Roland Berger, die dem Handelsblatt vorliegen. Bei den von Tesla im Model 3 Standard Range eingesetzten Lithium-Eisenphosphat-Akkus sind die Kosten sogar um 41 Prozent gestiegen. Das dürfte wie oben erwähnt die Preissteigerung des Einsteigermodells begründen. Rohstoffe machen mit knapp 30 Prozent den größten Teil der Akkukosten aus.
Umweltbonus reduziert: Tesla erhöht Preis des Model 3 um 7.000 Euro - Golem.de - Golem.de
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