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Tuesday, May 3, 2022

Ölbranche: Bruch mit Rosneft kostet BP 20 Milliarden - DER SPIEGEL

Eigentlich hat BP im ersten Quartal satte Gewinne gemacht – der Konzern profitiert von hohen Öl- und Gaspreisen. Aber die Trennung vom Russlandgeschäft ging richtig ins Geld.
Das BP-Logo an einer Tankstelle in London (Archivfoto)

Das BP-Logo an einer Tankstelle in London (Archivfoto)

Foto: Ben Stansall / AFP

Die Preise für Öl und Gas steigen – und der britische Ölkonzern BP verdient operativ deutlich mehr als erwartet. Bereinigt um Sondereffekte waren es im ersten Quartal 6,25 Milliarden US-Dollar. Das teilte der Konzern in London mit. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Damit übertraf BP die Erwartungen der Experten deutlich.

Allerdings muss BP seine Beteiligung am russischen Ölkonzern Rosneft abschreiben, und auch der Rückzug aus dem übrigen Russlandgeschäft schlägt sich in den Zahlen nieder. So bleibt unter dem Strich ein Verlust in Höhe von 20,4 Milliarden Dollar, nach einem Gewinn von 4,7 Milliarden im Vorjahr. Wie im Vorquartal will der Konzern eine Dividende von 5,46 US-Cent je Aktie zahlen.

BP war mit knapp 20 Prozent am russischen Ölkonzern Rosneft beteiligt und hatte Ende Februar angekündigt, sich von seiner Beteiligung an Rosneft zu trennen. Abschreibungen von bis zu 25 Milliarden Dollar könnten die Folge sein, teilte BP damals mit.

Die Gruppe verbuchte aufgrund des Bruchs mit Rosneft nun eine Vorsteuerbelastung von 25,5 Milliarden Dollar. Die Entscheidung habe zu »erheblichen« nicht zahlungswirksamen Belastungen geführt, sagte Konzernchef Bernard Looney.

So kommt es, dass die Einbußen durch den Rückzug aus Russland den Vorteil für BP durch die steigenden Energiepreise überwiegen. Dabei hat sich der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent erhöht, auf 51 Milliarden Dollar.

Bislang drei Prozent des Cashflows

Looney erklärte, das Quartal sei »von den tragischen Ereignissen in der Ukraine und der Volatilität auf den Energiemärkten geprägt« gewesen. Ungeachtet des massiven Verlustes im ersten Quartal legte die BP-Aktie am Dienstag zunächst zu und stieg am Vormittag um rund zwei Prozent. Schließlich hatte BP mit 6,25 Milliarden Dollar den bereinigten Gewinn mehr als verdoppeln können – im Vorjahr betrug er 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt nur mit rund 4,5 Milliarden gerechnet.

Im vergangenen Jahr hatte BP mit seinem Russlandgeschäft drei Prozent seines Cashflows erwirtschaftet. Der Ausstieg aus Russland ändere nichts an den Plänen, von Öl und Gas auf erneuerbare Energien umzusteigen, betonte Vorstandschef Bernard Looney. Zugleich kündigte er an, dass der Konzern seine Aktienrückkäufe auf 1,5 Milliarden Dollar pro Quartal von zuvor 1,25 Milliarden steigern werde.

Auch die BP-Wettbewerber wie ExxonMobil, Chevron oder TotalEnergies hatten im ersten Quartal kräftige Zuwächse erzielt, ebenfalls angetrieben von den höheren Öl- und Gaspreisen und starken Handelsgeschäften.

mamk/dpa/AFP/Reuters

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