Stand: 14.06.2022 09:27 Uhr
Der "Club der Millionäre" ist in Deutschland einer Studie zufolge auch im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Dafür sorgten boomende Aktienmärkte und steigende Immobilienpreise.
Die Reichen sind im vergangenen Jahr weltweit noch reicher geworden. Laut Schätzungen der Beratungsgesellschaft Capgemini wuchs die Zahl der Dollar-Millionäre 2021 deutlich, global und auch in Deutschland. Der jährlich erstellte "World Wealth Report" berücksichtigt Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern sie nicht selbst genutzt werden.
100.000 neue Millionäre
Die Konjunkturerholung im vergangenen Jahr hat die Wohlhabenden weltweit deutlich begünstigt. Zu diesem Ergebnis kommen die Berechnungen des Beratungsunternehmens. In Deutschland gehören inzwischen 1,63 Millionen Menschen zu den Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen. Rund 100.000 Menschen stiegen hierzulande in diesen Bereich auf. Weltweit steigerten die Millionäre dem Bericht zufolge ihr Vermögen 2021 um acht Prozent auf den Rekordwert von insgesamt 86 Billionen US-Dollar.
"Es geht stetig bergauf, wenn wir die letzten Jahre Revue passieren lassen", kommentierte Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer. Das Gesamtvermögen der Dollar-Millionäre in Deutschland kletterte danach im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent auf rund 6,3 Billionen Dollar. Vor allem gestiegene Aktienkurse, aber auch eine höhere Sparquote und der Immobilienboom waren dafür die Hauptgründe.
Großer Anteil am Gesamtvermögen
Der Reichtum der Millionäre in Deutschland macht einen großen Teil des Gesamtvermögens der privaten Haushalte hierzulande aus. Nach Angaben der Bundesbank betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland Ende des vergangenen Jahres insgesamt rund 7,61 Billionen Euro. Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds und auch Ansprüche gegenüber Versicherungen sind bei dieser Statistik enthalten, allerdings nicht Immobilien.
Deutschland blieb auch im vergangenen Jahr in der Rangliste der Staaten mit den meisten Dollar-Millionären auf Platz drei. Die USA (7,46 Millionen Millionäre) und Japan (3,65 Millionen Millionäre) liegen an der Spitze. China folgt knapp hinter Deutschland auf Rang vier mit 1,54 Millionen vermögenden Privatleuten. Die vier Länder stellen damit fast zwei Drittel (63,6 Prozent) aller Dollar-Millionäre weltweit.
"Superreiche" gewinnen noch mehr
Je reicher eine Person ist, desto schneller wächst das Vermögen: Diese These scheint durch einen Blick auf die Superreichen weltweit bestätigt zu werden. Denn stärkste Wachstum erzielten global die "Superreichen" mit einem anlagefähigen Vermögen von mindestens 30 Millionen Dollar. Die Zahl der Superreichen erhöhte sich um 9,6 Prozent auf etwa 220.000.
Das Vermögenswachstum auch der Millionäre hat in den ersten Monaten des laufenden Jahres allerdings einen deutlichen Dämpfer erhalten. Dafür sorgten zuletzt vor allem die fallenden Kurse an den weltweiten Aktienmärkten. Laut Capgemini ist das Vermögen der Menschen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen, weltweit seit Ende vergangenen Jahres bis Ende April 2022 um etwa vier Prozent zurückgegangen. Inflation und eine mögliche globale Rezession machen auch vor den Vermögen der Reichen nicht halt.
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