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Monday, July 18, 2022

DAX knackt 13.000-Punkte-Marke: Zwischen Geldpolitik und Gaskrise | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 18.07.2022 09:45 Uhr

Der DAX ist schwungvoll in die neue Woche gestartet und hat sogar die 13.000-Punkte-Marke überwunden. Geldpolitik und Gaskrise gehören weiter zu den Hauptgesprächsthemen auf dem Börsenparkett.

Der DAX ist mit deutlichen Gewinnen in die neue Börsenwoche gestartet. Zu Handelsauftakt auf XETRA machen die deutschen Standardwerte einen Satz nach oben und ziehen um 0,5 Prozent auf 12.935 Punkte an.

DAX zeitweise über 13.000 Punkten

In den ersten Handelsminuten geht es weiter aufwärts bis über die 13.000-Punkte-Marke. Oberhalb der runden Marke verläuft der vor gut drei Wochen begonnene Abwärtstrend. Dieser stellt zusammen mit dem Zwei-Wochen-Hoch bei 13.020 Punkten eine Barriere dar, wie die Technischen Analysten von HSBC betonen.

Ungewisse Zukunft von Nord Stream 1

Doch nicht nur in technischer, sondern auch in fundamentaler Hinsicht stehen die frühen Kursgewinne unter Vorbehalt, ist diese Börsenwoche doch von großen Unsicherheiten und wichtigen Terminen geprägt. Vor allem der Donnerstag dürfte entscheidend für das weitere Schicksal der Finanzmärkte werden. An diesem Tag findet nämlich nicht nur die mit Spannung erwartete Sitzung der Europäischen Zentralbank statt.

Just am gleichen Tag ist auch das Ende der Wartungsarbeiten an der wichtigen Gas-Pipeline Nord Stream 1 von Russland nach Deutschland geplant. Allerdings ist unklar, ob Russland den Gashahn anschließend wieder aufdreht oder die Lieferungen als Vergeltung für die Sanktionen des Westens einstellt. Letzteres würde Deutschland und den Rest Europas in eine Rezession stürzen, sind Ökonomen überzeugt.

EZB vor Ende der Nullzinspolitik

Unsicherheiten gibt es überdies auch bezüglich des neuen Anti-Fragmentierungsinstruments der EZB, das die Notenbank am Donnerstag vorstellen wird. Die EZB möchte damit die Ausweitung der Renditedifferenzen zwischen den Staatsanleihen der verschiedenen Länder der Eurozone bekämpfen. Klar scheint nur das: Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt dürfte die EZB alle Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben.

"Angesichts der extrem hohen Inflationsraten ist dies allerdings eine zögerliche Reaktion", moniert Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa beim Vermögensverwalter DWS. Nicht wenige Experten gehen davon aus, dass der zunehmende Inflationsdruck die EZB im weiteren Jahresverlauf zu einer restriktiveren Haltung und damit zu größeren Zinsanhebungen veranlassen könnte.

Nachlassende Inflationserwartungen

Rückenwind für den DAX kommt zu Wochenbeginn von den Überseebörsen. Die US-Notenbank Fed dürfte es auf ihrer nächsten Sitzung wahrscheinlich bei einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte belassen, so die Erwartung der Finanzmärkte. Hintergrund sind die nachlassenden Inflationsängste der Verbraucher.

"Diese Abschwächung der Inflationserwartungen ist ein Grund, warum wir erwarten, dass das FOMC das Tempo der kurzfristigen Zinserhöhungen nicht beschleunigen und auf der FOMC-Sitzung im Juli eine Anhebung um 75 Basispunkte vornehmen wird", so die Analysten von Goldman Sachs in einer Mitteilung.

Wall Street im Aufwind

Die nachlassende Furcht vor drastischeren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed hatte der Wall Street zum Wochenschluss Auftrieb gegeben. Außerdem hellten ermutigende Konjunkturdaten und Firmenbilanzen die Stimmung auf.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Freitag 2,2 Prozent höher auf 31.288 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,8 Prozent auf 11.452 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,9 Prozent auf 3863 Punkte zu.

Shanghai und Hongkong mit starken Gewinnen

An den asiatischen Aktienmärkten ging es vor diesem Hintergrund zu Wochenbeginn deutlich aufwärts. Die Börse in Shanghai lag 1,5 Prozent im Plus. Der Hang Seng in Hongkong gewann sogar 2,4 Prozent. Der Börse in Tokio blieb heute wegen eines Feiertags geschlossen.

Euro-Anleger wegen Nord-Stream-Wartung nervös

Der sichere Hafen US-Dollar ist im frühen Devisenhandel nicht gesucht. Der Greenback gibt zu wichtigen Währungen wie Yen und Schweizer Franken nach. Parallel dazu steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0109 Dollar. Anleger bleiben aber wegen der ungewissen Zukunft der Nord Stream 1-Pipeline nervös.

"Die Erdgaspipeline zwischen Russland und Europa, die derzeit wegen Wartungsarbeiten geschlossen ist, soll am Donnerstag wieder in Betrieb genommen werden", sagte CBA-Analyst Joseph Capurso. "Sollte der Gasfluss jedoch nicht wieder aufgenommen werden, könnte der Euro zum Dollar um mindestens zwei Prozent fallen."

Ölpreise ziehen weiter an

Die Furcht vor Engpässen lässt die Ölpreise weiter steigen. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um rund ein Prozent auf bis zu 102,19 Dollar pro Barrel. Die Reise von US-Präsident Joe Biden nach Saudi-Arabien hatte zu keiner Zusage des OPEC-Produzenten zur Erhöhung des Ölangebots geführt. Zudem macht der schwächere Dollar Öl für Abnehmer außerhalb des Dollarraums günstiger und stützt so den Preis für das "schwarze Gold".

Gold mit Stabilisierungsversuch

Der Goldpreis versucht, sich nach seinem jüngsten Kursrutsch zu stabilisieren. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 0,3 Prozent auf 1715 Dollar. In der Vorwoche war das gelbe Edelmetall zeitweise unter die Marke von 1700 Dollar gerutscht. In der Sechs-Monats-Perspektive beläuft sich das Minus auf rund sechs Prozent.

VW erwartet steigende Preise für Verbrenner

Der VW-Konzern sieht in Autos mit Verbrennungsmotor mittelfristig keine kostengünstige Alternative mehr zu Elektroautos. Der neue Chef der Marke Volkswagen, Thomas Schäfer, erwartet deutlich steigende Fahrzeugpreise durch die geplante EU-Abgasnorm Euro 7. Verbrennerfahrzeuge würden durch die aufwändigere Abgasreinigung um jeweils 3000 bis 5000 Euro teurer, sagte er der "Welt am Sonntag".

Airbus und Boeing ringen um Neuaufträge

Ab heute präsentieren Hersteller wie Airbus und Boeing im britischen Farnborough südwestlich von London ihre Produkte und buhlen um Bestellungen. Bei der ersten großen Luftfahrtmesse seit der Corona-Pandemie erwarten Experten kein ganz so großes Auftragsfeuerwerk wie vor der Krise. In Farnborough könnte sich zeigen, wie sich der von vielen Problemen gebeutelte US-Konzern Boeing gegenüber dem inzwischen weltgrößten Flugzeugbauer Airbus aus Europa schlägt.

Stellantis bläst China-Jeep-Joint-Venture ab

Der Autokonzern Stellantis hat die geplante Mehrheitsübernahme eines chinesischen Gemeinschaftsunternehmens für die lokale Jeep-Produktion abgeblasen. Weil es mit dem Vorhaben nicht voranging, beendet der Opel-Mutterkonzern das Joint Venture mit dem chinesischen Partner GAC und will die Marke Jeep künftig nur noch in die Volksrepublik importieren. Der Schritt wird die Stellantis-Bilanz des ersten Halbjahres mit rund 297 Millionen Euro an Sonderkosten belasten.

Goldman Sachs und Bank of America im Blick

Mit Goldman Sachs und der Bank of America legen heute noch vor US-Börseneröffnung zwei weitere US-Banken Zahlen für das zweite Quartal vor. Wie schon bei JP Morgan, Morgan Stanley und Citi wird erwartet, dass der drohende Abschwung der Weltwirtschaft seine Schatten vorauswirft und Rückstellungen für Kreditverluste die Gewinne deutlich geschmälert haben.

Haleon startet an Londoner Börse

Mit Haleon begrüßt die Londoner Börse heute den größten Neuzugang seit einem Jahrzehnt. Hinter dem Kunstnamen verbirgt sich die Konsumgütersparte des Pharma-Riesen GlaxoSmithKline mit Marken wie Sensodyne-Zahncreme und Voltaren-Schmerztabletten, die künftig als eigenständiges Unternehmen an der Börse notiert ist. Größter Anteilseigner von Haleon ist Pfizer.

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