17. Juli 2022 | Lars Schwichtenberg
IndieluxDieser Einspeisewächter macht einen Tausch des Zählers beim Betrieb eines Balkonkraftwerkes überflüssig
Statt nur 600 Watt gleich 1.800 Watt: Der sogenannte Einspeisewächter eines Berliner Startups stellt die strickten Leistungsvorgaben von Balkonkraftwerken in Frage. Könnte es bald möglich sein, viel mehr Solarstrom zu erzeugen und über die Steckdose einzuspeisen?
Bei dem System handelt es sich um einen sogenannten „Einspeisewächter“, der bei Gebrauch eine normgerechte Einspeisung von Energie von Balkonkraftwerken mit bis zu 1,8 Kilowatt Gesamtleistung in die Steckdose realisiert. Der Einspeisewächter ist dabei das wichtigste Produkt der „ready2plugin“-Technologie vom Hersteller Indielux aus Berlin. Der Finanzbedarf für eine Serienfertigung soll über Crowdfunding gedeckt werden, berichtet pv-magazine.de.
Hierzulande dürfen Balkonkraftwerke, auch Steckerkraftwerke genannt, bis 600 Watt AC-Leistung an Steckdosen normaler Haushaltsstromkreise angeschlossen werden. Indielux will mit dem Einspeisewächter und der Anwendung „ready2plugin“ nun bewerkstelligen, die Solarkraftwerke mit bis zu 1.800 Watt Leistung an Steckdosen anzuschließen, ohne die gültigen Normen in Deutschland zu verletzen. Die Technologie soll außerdem eine Nulleinspeisung ins öffentliche Netz möglich machen und kann als Überwachungslösung im Smart-Home genutzt werden, heißt es.
Serienfertigung wird über Crowdfunding realisiert
Jetzt soll das System in Serie gefertigt werden. Um das zu erreichen, müssen noch mindestens 50.000 Euro via Crowdfunding eingesammelt werden. Hierfür gibt es einen Vorverkauf, in dessen Rahmen Interessenten die ersten 30 Geräte für 30 Prozent weniger kaufen können, als es später im normalen Verkauf kosten wird. Auf die nächsten 50 gibt es 20 Prozent Rabatt. Alle anderen Vorbesteller erhalten noch 10 Prozent Nachlass. Der Preis liegt somit zwischen 222 und 285 Euro für alle Vorbesteller. Die Produktion ist für September 2022 und die Auslieferung ab Ostern 2023 geplant.
Bei Markteinführung soll es verschiedene „ready2use“-Pakete geben. Dabei werden Systeme mit bis zu vier PV-Modulen mit Leistungen zwischen 375 und 1500 Watt angeboten. Auch eine PV-Anlage mit 3,8 Kilowatt Leistung und einem 4,8 Kilowatt Speicher zum Selbstaufbau soll es geben. Damit sollen sich laut Indielux bis zu 60 Prozent des eigenen Energieverbrauchs für etwa 22 Cent pro Kilowattstunde decken lassen. Auch ein Stromspeicher mit 3,5 Kilowattstunden Kapazität soll sich später im Regal finden, der an bestehenden PV-Anlagen einfach nachgerüstet werden kann. Die Preise für die „ready2use“-Pakete liegen laut Anbieter sich zwischen 710 und 8.200 Euro.
Funktionsweise des Einspeisewächters
Die Funktionsweise des Einspeisewächter ist dabei recht einfach. Er erhält von einem Stromzähler den aktuellen Strombezug und regelt mit diesem Wert die Einspeisung des Wechselrichters innerhalb der erlaubten Vorgaben. Der Sicherheitsalgorithmus erfüllt die Vorgabe DIN VDE 0100-551. Das erlaubt und ermöglicht die sichere Einspeisung von bis zu 1,8 Kilowatt ins Haushaltsnetz. An CEE-Drehstromsteckdosen seien damit zukünftig sogar bis zu 22 Kilowatt möglich, heißt es von Indielux.
Das System soll außerdem dabei helfen, Steckerkraftwerke beliebter bei den Nutzern zu machen und für eine weite Verbreitung solcher Anlagen zu sorgen, da somit ein unliebsamer Zählertausch vermieden werden kann. Mit der „ready2plugin“-Technologie könne jeder vorhandene Stromzähler rechtssicher weiter verwendet werden, ohne dass ein Elektriker kommen muss, heißt es bei Indielux.
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