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Thursday, July 21, 2022

DAX tendiert schwächer: Anleger warten auf Lagarde | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 21.07.2022 13:25 Uhr

Sinkende Ölpreise und die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen begrenzen die Verluste im DAX vor der Zinssitzung der EZB. Die Regierungskrise in Italien sorgt für steigende italienische Renditen.

Der DAX notiert zur Mittagszeit rund 0,3 Prozent unterhalb seines Vortagesniveaus bei 13.240 Punkten. Zeitweise war der deutsche Leitindex im Handelsverlauf bereits bis an die Nähe der 13.100er-Marke gefallen, bevor Käufer die Gelegenheit zum Einstieg nutzten. Die anstehende EZB-Sitzung ist heute das wichtigste Thema am Aktienmarkt und sorgt für eine gewisse Nervosität bei den Investoren.

EZB vor Zinsentscheid

Denn der Euroraum steht vor der ersten Zinserhöhung seit elf Jahren. Um die rekordhohe Inflation zu dämpfen, will die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer heutigen Sitzung die Leitzinsen erstmals wieder erhöhen. Die Entscheidungen der Notenbank werden am Nachmittag (14:15 Uhr) verkündet. Im Anschluss daran wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde diese ab 14:45 Uhr erläutern. Anleger erhoffen sich davon Aufschluss über die künftige Zinspolitik der Notenbank.

Die Anleger fragen sich, ob die EZB einen Schritt von 50 Basispunkten wagen wird, oder den Leitzins lediglich um 25 Basispunkte erhöht. Die Abwärtsrisiken für die wirtschaftlichen Aussichten hätten seit der letzten Sitzung erheblich zugenommen, meint Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Er verweist dabei auf Nord Stream 1 und die politische Unsicherheit in Italien. Dies seien Gründe für die EZB, bei dieser Sitzung nicht auf 50 Basispunkte zu setzen, so seine Einschätzung.

"25 Basispunkte sind angekündigt und würden keinen überraschen", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Marktes zum Thema Zinserhöhung fest. 50 Basispunkte könnten sich dagegen sogar positiv auswirken. "Der große Zinsschritt wäre ein starkes Signal und würde die Notenbank zwar nicht wieder vor die Kurve bringen, aber in Verbindung mit einem überzeugenden Maßnahmenkatalog in Sachen Rendite-Spreads innerhalb der Eurozone ihre Glaubwürdigkeit und damit nicht zuletzt auch den Euro stärken", so Molnar.

Der Euro sinkt wieder

Der Euro notiert vor der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) entlang der Marke von 1,02 US-Dollar. Vor dem Zinsentscheid werden sich die Anleger weder am am Devisenmarkt noch am Aktienmarkt zu offensiv positionieren.

Es fließt wieder Gas

Entspannungssignale kommen derweil vom Gasmarkt: Berichten zufolge ist die Gaslieferung durch die Gaspipeline Nord Stream 1 wieder angelaufen. Es fließe wieder Gas, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG. Bis die volle Transportleistung erreicht sei, werde es einige Zeit dauern.

Ob allerdings hinter die Causa "Gassicherheit" bereits ein Haken gesetzt werden könne, bleibe ungewiss, meint Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. "Neben den Liefermengen ist der hohe Preis des Gases ein konjunkturelles Problem. An den Terminmärkten sind die Gaspreise noch immer in der Nähe ihrer Rekordstände. Ausreichende Gaslieferungen sind zwar eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung für eine solide konjunkturelle Entwicklung. Es muss auch der Gaspreis fallen, damit die deutsche Wirtschaft auf den Erholungspfad schwenken kann."

Ölpreis fällt deutlich

Für eine gewisse Entlastung sorgt derweil der Ölpreis: Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 102,59 US-Dollar. Das waren 4,33 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ähnlich stark um 4,18 Dollar auf 95,70 Dollar.

Belastet wurden die Erdölpreise zum einen durch die verhaltende Stimmung an den Finanzmärkten. Zum anderen legte der Dollar zu vielen anderen Währungen zu. Da Rohöl in der US-Währung gehandelt wird, führt ein steigender Dollarkurs zu einem wechselkursbedingten Nachfragerückgang aus Ländern, wo nicht mit dem Greenback gezahlt wird.

Italiens Börse rutscht ab

Italiens Staatschef Sergio Mattarella hat den Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi angenommen. Die Börse in Mailand fällt um mehr als zwei Prozent zurück. Auch der Risikoaufschlag für zehnjährige italienische Staatsanleihen im Verhältnis zu deutschen Staatsanleihen stieg deutlich an. Das hoch verschuldete Italien könnte damit zu einer Gefahr für die EU und den Euro werden, der unter Druck geraten könnte.

Streik bei der Lufthansa?

Bei der Lufthansa ist ein Streik der Piloten noch im Sommer möglich. Der Vorstand der Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" hat zur Vorbereitung eines Arbeitskampfes die entsprechende Urabstimmung beschlossen, wie ein Sprecher bestätigte. Genaue Termine für die Abstimmung oder Fristen nannte die Gewerkschaft aber nicht. Über diese werde noch entschieden. Bei einer Zustimmung von 70 Prozent der stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder wären demnach unbefristete Streiks möglich, wenn zuvor die noch laufenden Verhandlungen für gescheitert erklärt würden.

SAP senkt Gewinnziele

Die Belastungen durch den Ukraine-Krieg überschatten das beschleunigte Wachstum bei SAP. Das operative Ergebnis fiel im zweiten Quartal währungsbereinigt um sieben Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr nur noch mit einem Ergebnis von 7,6 bis 7,9 Milliarden Euro, statt wie bisher 7,8 bis 8,25 Milliarden Euro. Hier schlage der Rückzug aus Russland und Belarus mit etwa 350 Millionen Euro negativ zu Buche.

Laborausrüster Sartorius weiter auf Wachstumskurs

Der Göttinger Laborausrüster Sartorius hat im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung geschafft und seine Jahresziele bestätigt. "Beide Sparten sind deutlich gewachsen und haben trotz negativer Währungseinflüsse erneut hohe Ertragsmargen erzielt", teilte Vorstandschef Joachim Kreuzburg mit. Bei einem Umsatzplus von etwa 21 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro schnellte das operative Ergebnis (Ebitda) um mehr als ein Viertel auf 697 Millionen Euro. Der Nettogewinn erreichte 334 Millionen Euro und lag damit um 28,6 Prozent über dem Vorjahreswert.

Nokia kommt voran

Der Netzwerkausrüster Nokia hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert. Dabei profitierten die Finnen von einem robusten Wachstum im Geschäft mit der Netzinfrastruktur. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei drei Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis nahm trotz Gegenwind durch Engpässe in der Lieferkette um fünf Prozent auf 714 Millionen Euro zu. Netto verblieb ein Gewinn von 460 Millionen Euro, ein Plus von 31 Prozent.

Gewinnsprung bei Hyundai

Die solide Nachfrage nach Luxusautos hat dem VW-Konkurrenten Hyundai im zweiten Quartal 2022 trotz eines Absatzrückgangs einen satten Gewinnsprung beschert. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 56 Prozent auf 3,09 Billionen Won (etwa 2,3 Milliarden Euro) gestiegen. Der Umsatz legte demnach um 19 Prozent auf 36 Billionen Won (26,9 Milliarden Euro) zu. Hyundai Motor, das mit seiner kleineren Schwester Kia zu den zehn größten Autoherstellern gehört, äußerte sich zuversichtlich, seine Ertragsziele für das gesamte Jahr zu erreichen.

Tesla verdoppelt Gewinn

Trotz pandemiebedingter Produktionsausfälle in China und anhaltender Lieferketten-Probleme hat Tesla den Gewinn im zweiten Quartal fast verdoppelt. Der Elektroautobauer verdiente unter dem Strich 2,3 Milliarden Dollar und damit 98 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Analysten hatten mit deutlich weniger Gewinn gerechnet. Im Vorquartal hatte das Ergebnis allerdings noch bei wesentlich höheren 3,3 Milliarden Dollar gelegen.

GM und Ford beantragen US-Genehmigung für autonome Fahrzeuge

Die US-Autohersteller General Motors (GM) und Ford wollen in den USA selbstfahrende Fahrzeuge ohne menschliche Bedienelemente wie Lenkräder und Bremspedale auf die Straße bringen. Die Unternehmen haben unabhängig voneinander eine Sondergenehmigung für den Einsatz einer begrenzten Anzahl autonomer Automobile eingereicht. Die Autobauer wollen demnach bis zu 2500 Fahrzeuge pro Jahr für Mitfahrgelegenheiten und Lieferdienste einsetzen, was der gesetzlich zulässigen Höchstgrenze für vollständig autonome Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten entspricht.

Starke Zahlen von Roche

In den ersten sechs Monaten stieg der Umsatz von Roche währungsbereinigt um fünf Prozent auf 32,3 Milliarden Franken. Die Diagnostiksparte wuchs dabei dank der ungebrochen starken Nachfrage nach den Covid-Tests des Konzerns um elf Prozent, das Pharma-Geschäft zog um drei Prozent an. Roche fuhr ein operatives Ergebnis von 12,67 Milliarden ein, ein Plus von neun Prozent binnen Jahresfrist. Der bereinigte Gewinn je Titel betrug 11,76 Franken, ein Zuwachs von elf Prozent.  

ABB will Tochter Accelleron an die Schweizer Börse bringen

Der Technologiekonzern ABB will das neu unter dem Namen Accelleron laufende Geschäft mit Turboladern über eine Abspaltung an die Schweizer Börse bringen. Der Börsengang der Sparte ist für den 3. Oktober geplant. Die ABB-Aktionäre sollen für je 20 gehaltene ABB-Aktien eine Accelleron-Aktie erhalten. Gemeinsam mit dem E-Mobility-Geschäft von ABB stehen damit zwei Geschäftseinheiten von ABB in den Startlöchern für einen Börsengang in der Schweiz.

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