Für den großen deutschen Stromerzeuger RWE war es ein gutes erstes Halbjahr: Wegen guter Geschäfte hat der Energiekonzern seine Gewinnerwartung für das laufende Jahr kräftig angehoben.
Auf Konzernebene erwartet das Unternehmen jetzt einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 5 bis 5,5 Milliarden Euro – bisher wurden 3,6 bis 4 Milliarden Euro angepeilt. Im Kerngeschäft rechnet RWE mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 4,3 bis 4,8 Milliarden Euro, bisher ging der Konzern von etwa drei Milliarden Euro aus.
Als Grund für die Korrekturen nannte der Konzern »ein außerordentlich gutes Ergebnis« im Segment Wasser/Biomasse/Gas sowie im Unternehmensbereich Energiehandel »aufgrund einer starken operativen Performance«. Einzelheiten will RWE am 11. August bei der Vorlage der Halbjahreszahlen nennen. Die Aktie zog am Nachmittag um knapp vier Prozent an.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwarte man eine Fortsetzung der positiven Ergebnisentwicklung, hieß es weiter. Eine neue Ergebnisprognose für 2023 oberhalb der bisherigen Prognose werde man wegen der aktuellen Unsicherheiten jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt festlegen.
Damit fällt der Energiekonzern genau in die Sparte, die etwa die Grünen mit einer Übergewinnsteuer gern zur Kasse bitten würden. Grünenvorsitzende Ricarda Lang begründete, »wenn es offensichtlich ist, dass einige Konzerne wissentlich und vor allem übergebührlich am Horror dieses Krieges verdienen, dann sollten wir doch eine Übergewinnsteuer einführen, die genau dem aktiv entgegenwirkt«.
Viel diskutiert wurde eine solche Abgabe vor allem hinsichtlich des Tankrabatts im Rahmen des Entlastungspakets – bei dem zuletzt unklar war, ob die staatlichen Zuschüsse auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommen.
Profiteur der Energiekrise: Stromkonzern RWE rechnet mit hohem Milliardengewinn - DER SPIEGEL
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