Rechercher dans ce blog

Tuesday, August 9, 2022

Der Börsen-Tag am Dienstag, 9. August 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

Nach einem grünen Wochenstart hat der deutsche Aktienmarkt heute Verluste hinnehmen müssen. Vor den am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreisen wachse die Nervosität, hieß es dazu an der Frankfurter Börse. Die Sorgen vor weiter kräftig steigenden Zinsen nähmen zu, denn diese machten andere Anlageformen wie Anleihen wieder zunehmend attraktiver, da sie mit geringeren Risiken als Aktien behaftet sind.

DAX
DAX 13.534,97

"Die US-Inflationsrate für den Juli dürfte wegweisend für die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank sein", erklärt Thomas Altmann, Portfoliomanager von QC Partners. Sollte sich andeuten, dass der Inflationsgipfel überschritten sei, dann halte dies die Chance auf eine weniger aggressive Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte am Leben. Anleger treibt nun zunehmend die Sorge um, dass dies nicht der Fall sein könnte.

So fiel der DAX um 1,1 Prozent auf 13.535 Punkte. Der Leitindex bewegte sich in einer Spanne von rund 200 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,9 Prozent leichter bei 3723 Stellen.

Bei den DAX-Werten standen die Rückversicherer an der Spitze. Munich Re hatte zwar durchwachsene Quartalszahlen gemeldet, doch Analysten fokussierten sich vor allem auf die "hervorragende Solvabilität", also die Ausstattung mit Eigenmitteln, sowie das bekräftigte Ziel für den Jahresüberschuss. Munich Re zogen um 1,8 Prozent hoch. Hannover Rück verteuerten sich ebenfalls um 1,8 Prozent.

Für Continental ging es um 6,5 Prozent abwärts. Wegen gestiegener Kosten und Abschreibungen im zweiten Quartal rutschte das DAX-Unternehmen aus Hannover in die rote Zone.

Der Flughafenbetreiber Fraport erhöhte nach einem starken Geschäftsbericht zum zweiten Quartal seine Jahresprognose für die Passagierzahlen und den Gewinn im Tagesgeschäft. Die im MDAX notierte Aktie stieg um zwei Prozent.

Im SDAX büßten Shop Apotheke 7,6 Prozent ein. Ein skeptischer Analystenkommentar zu den Papieren der Schweizer Wettbewerberin war der Grund.

 

Die Ölpreise sind offenbar wegen eines Zahlungsproblems zwischen der Ukraine und Russland gestiegen. Die Ukraine habe Anfang August russische Öllieferungen nach Südeuropa durch die sogenannte Druschba-Pipeline eingestellt, weil sie keine Transitgebühren von Moskau erhalte, teilte die russische Transneft mit. Als Grund gab Transneft an, dass der ukrainische Pipelinebetreiber UkrTransNafta die Zahlungen aus Russland wegen westlicher Sanktionen nicht habe abwickeln können.

Am späten Nachmittag verteuerte sich Brent-Öl um 1,7 Prozent auf 98,02 US-Dollar pro Barrel. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostete 91,97 Dollar und damit 1,6 Prozent mehr.

Mehr dazu lesen Sie hier.
imago91164566h.jpg

Kasper Rorsted

(Foto: imago images / isslerimages)

Ein längerfristiger Ausfall von China als Wachstumsmarkt könnte die Umsatz- und Gewinnziele von Adidas für die Jahre bis 2025 in Frage stellen. "Falls sich die ursprünglichen Annahmen dauerhaft ändern, müssten wir auch unsere Ziele anpassen", sagte Vorstandschef Kasper Rorsted dem "Handelsblatt". Er glaube aber nicht an eine endgültige Abkehr der Volksrepublik von westlichen Marken.

Im zweiten Quartal war der Umsatz von Adidas in China um 35 Prozent eingebrochen, der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt musste die Prognosen für 2022 deshalb jüngst zurücknehmen. Rorsted führt das auf die erneuten Corona-Lockdowns in Großstädten wie Shanghai zurück, räumte aber ein, dass auch die Boykottaufrufe gegen westliche Textilhersteller eine Rolle dabei spielten.

Mieser Tag für Novavax: Der Aktienkurs des Biotechkonzerns brach an der Wall Street um rund 25 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr halbiert hatte. Grund ist die mangelnde Nachfrage nach seinem Corona-Impfstoff vor allem in ärmeren Ländern. Doch auch in den USA bleibt Novavax auf seinem Vakzin sitzen, das dort erst kürzlich für den Einsatz bei Erwachsenen zugelassen worden war.

Es gab die Erwartung, dass vor allem Impfskeptiker zugreifen, die den mRNA-basierten Mitteln von Moderna und Pfizer kritisch gegenüber standen. Doch bisher wurden in den USA gerade einmal etwas mehr als 7300 Dosen des sogenannten Totimpfstoffs von Novavax verabreicht.

Novavax
Novavax 39,25
imago0160702779h.jpg

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Die US-Börsen sind schwächer in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,1 Prozent leichter auf 32.807 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,2 Prozent auf 4133 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 0,7 Prozent auf 12.557 Stellen ein. In Erwartung der am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise für Juli wagten sich viele Investoren nicht aus der Deckung.

Auf den Techwerten lastete ein pessimistischer Ausblick des Speicherchipherstellers Micron. Dem Konzern machen eine schwächere PC-Nachfrage und die anhaltenden Lieferengpässe zu schaffen. Micron-Papiere gaben 2,4 Prozent nach. In ähnlichem Ausmaß büßten auch die Rivalen Nvidia und Advanced Micro Devices an Wert ein.

An der Börse spielt Zukunft immer eine Rolle - gerade dann, wenn es um neue Techniken geht. Das gilt natürlich auch für alles, was mit Mobilität zu tun hat. Der Smart Mobility Index versucht, genau das in einem Index zusammenzufassen. Wie Anleger darauf setzen können, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Patrick Kesselhut von der Société Générale.

220825882.jpg

(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Wire)

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im zweiten Quartal 2022 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 5,0 Prozent gerechnet. Für das erste Quartal wurde ein revidierter Rückgang der Produktivität um 7,4 Prozent gemeldet, nachdem in vorläufiger Schätzung ein Minus von 7,3 Prozent ausgewiesen worden war.

Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, stiegen die Lohnstückkosten im Berichtszeitraum um 10,8 Prozent, während im Vorquartal ein Anstieg um 12,7 (vorläufig: plus 12,6) Prozent registriert wurde. Volkswirte hatten einen Anstieg um 9,5 Prozent erwartet.

Der saudische Petrochemie-Konzern Sabic hat dank höherer Preise im zweiten Quartal kräftig zugelegt. Der Umsatz sprang binnen Jahresfrist um fast ein Drittel auf 55,98 Milliarden Rial (umgerechnet rund 14,6 Milliarden Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Der Nettogewinn kletterte um vier Prozent auf 7,93 Milliarden Rial. Damit schnitt Sabic deutlich besser ab als von Analysten erwartet.

Gestiegenen Rohstoff- und Vertriebskosten konnte das Unternehmen mit höheren Preisen entgegenwirken, und auch der Absatz nahm zu.

sabic.jpg

Blick auf den Sabic-Hauptsitz in Riad.

(Foto: REUTERS)

edd45dd250936f750050ae3db39ff12c.jpg

(Foto: dpa)

Die Industrieländervereinigung OECD rechnet angesichts hoher Inflation, geringem Verbrauchervertrauen und fallender Aktienindizes mit einer Abschwächung des Wachstums in den meisten großen Volkswirtschaften. Der gesamtwirtschaftliche Leitindex weise auf eine Abschwächung insbesondere in Kanada, Großbritannien und den USA sowie in Frankreich, Deutschland und Italien hin, teilte die OECD in Paris mit. In Japan deuteten die Frühindikatoren weiter auf ein stabiles Wachstum in der Nähe des langfristigen Trends hin.

Bei den Schwellenländern zeigt sich laut OECD ein uneinheitliches Bild. Während die Indikatoren für Indien auf ein stabiles Wachstum hindeuten, gibt es in China Zeichen einer Stabilisierung des Wachstums. Für Brasilien wird eine Abschwächung erwartet.

Auf die Verbraucher in Großbritannien werden im Zuge der Energiekrise einem Prognose-Institut zufolge im Winter massiv steigende Kosten zukommen. Demnach dürfte der staatliche Preisdeckel für die durchschnittliche jährliche Energierechnung im Januar auf mehr als 4200 Pfund angehoben werden, ein Plus von 230 Prozent zum Vorjahresmonat.

Laut dem Institut Cornwall Insight wird die Verteuerung die Verbraucher in zwei Wellen treffen. Die erste im Oktober, mit einer an steigenden Großhandelspreisen orientierten Erhöhung des Preisdeckels um voraussichtlich 82 Prozent auf dann 3582 Pfund. Die zweite käme im Januar 2023 auf die Briten zu, die den gedeckelten Durchschnittspreis für Gas und Strom dann auf 4266 Pfund hieven würde.

Zinsspekulationen setzen haben die Anleihekurse in der Eurozone unter Druck gesetzt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt entsprechend um vier Basispunkte auf 0,94 Prozent. Investoren wetten wieder verstärkt auf eine Zinserhöhung durch die EZB.

Händler sehen eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 95 Prozent für eine Anhebung um 50 Basispunkte auf der Septembersitzung der EZB, wie Daten von Refinitiv zeigen. Vergangene Woche wurde die Wahrscheinlichkeit noch bei etwa 50 Prozent gesehen.

291187685.jpg

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Iran hat in dieser Woche seine erste offizielle Importbestellung in einer Kryptowährung aufgegeben. Der Auftrag habe einen Wert zehn Millionen US-Dollar, wie die halbamtliche Agentur Tasnim berichtete. Er soll ein erster Schritt sein, um US-Sanktionen zu umgehen, die die Wirtschaft der Islamischen Republik lahmgelegen. Welches digitale Geld bei der Transaktion verwendet wurde, blieb offen.

Durch den Handel mit digitalen Vermögenswerten soll das vom Dollar dominierte globale Finanzsystem umgangen und Geschäfte mit anderen Ländern ermöglicht werden, die ebenfalls durch US-Sanktionen eingeschränkt sind - wie etwa Russland.

64111337.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Gestiegene Zinsen und die Unsicherheit an den Märkten haben den Gewinn der auf Immobilienfinanzierung spezialisierten Deutschen Pfandbriefbank belastet. Im ersten Halbjahr sank das Vorsteuerergebnis um sieben Millionen Euro auf 107 Millionen, wie das Geldinstitut mitteilte. Im zweiten Quartal legte der Gewinn um drei Millionen Euro auf 65 Millionen Euro zu.

Die Pfandbriefbank ist eine der führenden Spezialbanken für Immobilienfinanzierung in Europa und den USA. Mehr als die Hälfte des Kreditportfolios besteht aus Büroimmobilien.

Mit den Ölpreisen ist es nach anfänglichen Verlusten wieder nach oben gegangen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 97,86 US-Dollar. Auch der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI legte um 1,4 Prozent zu. Ein Barrel kostete am Mittag 91,78 Dollar.

Nach den jüngsten Fortschritten bei den Gesprächen zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran aus dem Jahr 2015 spekulierten Anleger darauf, dass der Iran seine Öl-Exporte in einem angespannten Markt wieder steigern könnte. Die EU hatte am Montag einen "endgültigen" Text zur Wiederbelebung des Abkommens vorgelegt. Der Iran verwies allerdings auf die Notwendigkeit weiterer interner Beratungen.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 90,19
Brent Rohöl
Brent Rohöl 96,62

Nach einem freundlichen Wochenstart hat der DAX seinen Rückzug angetreten. Der Leitindex vergrößerte sein Minus etwas und verlor am Mittag 0,8 Prozent auf 13.583 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 3738 Zähler. Die Anleger haben die US-Inflationsdaten für Juli im Blick, die morgen veröffentlicht werden.

An der DAX lagen Munich Re nach Zahlen mit plus 0,9 Prozent. Im Sog der Münchner gewannen Hannover Rück 0,5 Prozent. Airbus verteuerten sich um 0,6 Prozent. Der Flugzeugbauer lieferte im Juli nach Engpässen bei Zulieferern zwar deutlich weniger Maschinen aus als im Monat zuvor, holte aber zugleich Aufträge über 401 neue Maschinen herein.

Die Sanktionen zeigen Wirkung: Russische Airlines demontieren Flugzeuge, um an Teile zu kommen. Das sagten vier Brancheninsider gegenüber Reuters. Mit den vor rund einem halben Jahr verhängten Sanktionen des Westens gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges versiegten die Techniklieferungen.

Die Regierung in Moskau hatte bereits im Juni empfohlen, Flugzeuge für Ersatzteile auszuschlachten, damit im Ausland gebaute Jets - vornehmlich von Boeing und Airbus - bis 2025 in Betrieb bleiben können. Neben einem Langstreckenjet A350 stehe von Aeroflot noch eine Sukhoi Superjet-100 aus russischer Produktion am Boden, sagte einer der Insider.

Mehr dazu lesen Sie hier.
Rheinmetall
Rheinmetall 164,35

Die Aktie von Rheinmetall zählte mit zeitweise minus 4,7 Prozent in einem sehr ruhigen Gesamtmarkt zu den Hauptverlierern. Danach baute das Papier etwas Verlust ab. Hier setzen sich die Verkäufe nach den enttäuschenden Geschäftszahlen von vergangener Woche fort. "Man hatte vom Rüstungsbereich auf die Schnelle mehr erwartet", sagt ein Börsianer in Frankfurt.

Von der UBS heißt es, das Sentiment hätte auch unter verlorenen Aufträgen aus Tschechien und der Slowakei gelitten, was zu gesenkten Konsensschätzungen beim EBIT für 2023 geführt habe. Nun hänge die Stimmung davon ab, ob im Herbst der rund vier Milliarden Euro schwere Auftrag für den Schützenpanzer Lynx in Australien gewonnen werden könne.

Die britische Notenbank ist fest entschlossen, ihre großen Staatsanleihenbestände aktiv abzuschmelzen - notfalls auch in Zeiten einer Rezession und womöglich wieder sinkender Zinsen. Dies machte der Vizechef der Bank of England (BoE), Dave Ramsden, deutlich. Die Äußerungen lassen aufhorchen, da die BoE erst kürzlich den größten Zinsschritt nach oben seit 27 Jahren vollzogen hat und trotz einer drohenden Rezession wohl nachlegen wird.

Es sei "eher wahrscheinlich als nicht", dass nach der Zinserhöhung um einen halben Punkt auf 1,75 Prozent der Preis des Geldes weiter erhöht werden müsse, sagte Ramsden. Er schloss zugleich nicht aus, dass die Leitzinsen in einer Rezession nächstes Jahr wieder gesenkt würden, auch wenn dies nicht seine Prognose sei.

8dedb81a69cf66ad83915aa78027a958.jpg

(Foto: REUTERS)

imago0099088326h.jpg

(Foto: imago images/Cris Faga)

Der US-Dollar hat am Vormittag auf breiter Front nachgegeben, der Dollarindex 0,2 Prozent verloren. Der Euro stieg dagegen auf 1,0231 Dollar nach einem Tagestief bei 1,0189. Im Handel sprach man einmal mehr von Anzeichen, dass die US-Inflation ihren Peak gesehen haben könnte. Dies könne die US-Notenbank FED animieren, den Fuß vom Gas bei den Zinserhöhungen zu nehmen, hieß es.

Aktuelle Daten zeigen, dass Verbraucher in den USA ihre Inflationserwartungen senken, wie Swissquote-Analystin Ipek Ozkardeskaya anmerkt. Eine Umfrage der FED-Filiale in New York offenbart im Median eine Inflationserwartung von 6,2 Prozent auf Jahressicht für Juli. Im Juni hatten die Konsumenten noch mit 6,8 Prozent gerechnet.

Fraport-Aktien haben kräftig zulegen können, der Kurs stieg um 3,7 Prozent. Der im MDAX notierte Flughafenbetreiber rechnet dank der starken Reisenachfrage mit einem höheren Verkehrsaufkommen in Frankfurt in diesem Jahr. Die sehr starken Ergebniszahlen und die angehobene Prognose wirkten sich positiv auf die Aktie aus, sagte ein Händler.

Fraport
Fraport 47,79

In kürzester Zeit eine hohe Rendite erwirtschaften: das ist an der Börse durchaus möglich. Allerdings kann der erhoffte Gewinn auch schnell zum Verlust werden, wenn der Markt anders läuft als gedacht oder wenn vermeidbare Fehler gemacht werden. Vor allem Neueinsteiger sollten wissen, worauf sie achten müssen und welche Fehler sie vermeiden sollten. Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Ingmar Königshofen von Börse Daily.

Der Ukraine-Krieg und seine Folgen könnten die deutsche Wirtschaft bis 2030 mehr als 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. Einer veröffentlichten Studie mehrerer Institute zufolge schadet der Konflikt außerdem der Beschäftigung: Im kommenden Jahr könnten deswegen rund 240.000 Menschen weniger erwerbstätig sein als ohne Krieg, im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2028 wären es 150.000 Menschen.

An der Untersuchung waren neben dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsbildung (IAB) auch das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung beteiligt.  Für ihre Prognose gingen die Forscher davon aus, dass die Sanktionen gegen Russland bis 2030 bestehen bleiben, selbst wenn der Krieg bis dahin beendet sei.

 

Nikkei
Nikkei 27.802,68

Die Anleger in Fernost haben vor den am Mittwoch anstehenden US-Inflationsdaten vorsichtig agiert. Der anhaltende Kostendruck beunruhige die Anleger, sagten Börsianer. Die unerwartet starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag verstärkten den Fokus auf die Verbraucherpreise in den USA.

In Tokio gab der Nikkei 0,9 Prozent auf 28.000 Punkte nach. Mehrere schwache Quartalsberichte zogen den Index nach unten. Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen legten dagegen leicht zu. Auch in Südkorea zog der Index Kospi leicht an.

Der deutsche Aktienmarkt ist mit leichten Abschlägen in den Handel gestartet. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 13.653 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX verringerten sich um je 0,1 Prozent.

Ein paar Impulse für die Einzelwerte liefert die laufende Berichtssaison. So sackten Continental um 2,6 Prozent ab und lagen damit am DAX-Ende. Munich Re legten um 0,1 Prozent zu. Ansonsten ist der Datenkalender recht leergefegt, der wichtigste Termin der Woche ist die Veröffentlichung der Inflationsdaten aus den USA am morgigen Mittwoch.

DAX
DAX 13.534,97

Der Autozulieferer Continental ist wegen hoher Kosten und zahlreicher Sondereffekte tief in die roten Zahlen gefahren. Unter dem Strich weist der Dax-Konzern für das zweite Quartal einen Verlust von 251 Millionen Euro aus, nach einem Gewinn von 545 Millionen vor Jahresfrist, wie Continental mitteilt.

Continental
Continental 65,04

"Der aktuelle Gegenwind ist orkanartig", sagte Finanzchefin Katja Dürrfeld anlässlich der Veröffentlichung der endgültigen Zahlen. An seiner Prognose für das Gesamtjahr halte der Dax-Konzern fest.

Als Grund für den Nettoverlust nannte das Management die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Preissteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistik sowie den Mangel an Elektronikbauteilen und die Corona-Lockdowns in China. Außerdem wurde der Autozulieferer durch zahlreiche Sondereffekte belastet, die sich auf mehr als eine Milliarde Euro summieren.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Der DAX notiert vorbörslich nahezu unverändert. Anleger halten sich vor den morgen anstehenden Inflationszahlen aus den USA zurück. Gemischte Signale gehen von einer Reihe von Unternehmenszahlen aus der DAX-Familie aus.

Dax
Dax 13.534,97

Zum Wochenanfang war der Deutsche Leitindex gestern auf Erholungskurs gegangen und hatte 0,8 Prozent auf 13.687 Punkte zugelegt.

Nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag sind zunehmend die zur Wochenmitte anstehenden US-Verbraucherpreise für Juli in den Fokus der Anleger gerückt. Investoren erhoffen sich, Rückschlüsse auf weitere Zinsschritte der US-Notenbank ziehen zu können.

Auf Firmenseite hält eine Reihe von Bilanzveröffentlichungen die Anleger auf Trab. Unter anderem Münchener Rück, Continental und Fraport haben bereits Zahlen vorgelegt.

Die Ölpreise sinken am Morgen leicht. Sie können allerdings den größten Teil der Kursgewinne vom Wochenauftakt halten, als steigende Ölimporte in China für Auftrieb bei den Notierungen sorgten.

Ein Barrel Brent zur Lieferung im Oktober kostet 96,42 US-Dollar. Das sind 23 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur September-Lieferung fällt um 18 Cent auf 90,58 Dollar.

Am Montag waren die Ölpreise jeweils mehr einen Dollar je Barrel gestiegen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern ist die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft aber zu groß, um an die Kursgewinne vom Wochenauftakt anknüpfen zu können. Die Ölpreise sind zuletzt wegen einer abflauenden Weltwirtschaft unter Druck geraten.

Die Preise für Rohöl aus der Nordsee und für Rohöl aus den USA stehen nur knapp über den tiefsten Ständen seit Februar, die Ende der vergangenen Woche erreicht worden waren. Am Ölmarkt wird aber auch von einem aktuell vergleichsweise geringen Handelsvolumen berichtet, was stärkere Schwankungen der Ölpreise zur Folge habe.

Der Flughafenbetreiber Fraport rechnet angesichts der starken Reisenachfrage mit einem höheren Verkehrsaufkommen in Frankfurt in diesem Jahr. "Für Frankfurt erwarten wir auf Gesamtjahressicht nun zwischen 45 und 50 Millionen Passagiere und damit ein höheres Aufkommen als noch zum Jahresanfang angenommen", erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie waren es nur eta 70 Millionen pro Jahr.

"Diese sehr dynamische Erholung fordert uns operativ extrem viel ab und führt immer wieder zu nicht befriedigenden Unpünktlichkeiten", sagt Schulte zum viel beklagten Flughafen-Chaos.

Das erste Halbjahr schloss Fraport mit einem kräftigen Umsatzplus von 66 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro ab. Das Betriebsergebnis (Ebit) legte um zwei Drittel zu auf 182 Millionen Euro zu. Unter dem Strich schrieb Fraport aber einen Verlust von 53 Millionen Euro, weil das Darlehen an den Betreiber des Flughafens St. Petersburg von 163,3 Millionen Euro vollständig abgeschrieben wurde.

Die Abschreibung führt zu einer geringeren Prognose für den Nettogewinn im Gesamtjahr von Null bis 100 Millionen Euro statt 50 bis 150 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn soll zugleich höher ausfallen.

In den Chefetagen der deutschen Chemieindustrie wird wegen der drohenden Gaskrise mit extremer Sorge auf die kommenden Monate geschaut. Das Barometer für die Geschäftserwartungen fiel im Juli auf einen Tiefstand von minus 44,4 Punkten, wie das Münchner IFO-Institut zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Zum Vergleich: Im Vorjahresmonat lag der Wert noch bei plus 11,8 Punkten.

Der Krieg in der Ukraine verschärfe die angespannte Lage in der Branche noch weiter. "44 Prozent des Energieverbrauchs in der Chemischen Industrie entfallen auf Erdgas", sagte IFO-Branchenexpertin Anna Wolf. "Hinzu kommt, dass Erdgas eine wichtige Rolle bei der Produktherstellung spielt." Für rund 30 Prozent aller Chemieprodukte sei der Einsatz von Erdgas notwendig, das sich stark verteuert hat. Rund die Hälfte der Gasimporte stammt aus Russland.

Zudem klagt mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Chemischen Industrie über Materialmangel. Hinzu komme, dass die Einfuhrpreise für chemische Vorprodukte ebenfalls stark gestiegen sind. Gleichzeitig brachen im Mai die Exporte chemischer Produkte nach Russland um 49 Prozent und in die Ukraine um 40 Prozent ein - jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten machen der Münchener Rück zu schaffen.

Munich Re
Munich Re 231,40

Der Nettogewinn brach im zweiten Quartal um 31 Prozent auf 768 Millionen Euro ein, weil der weltgrößte Rückversicherer Verluste mit Derivaten und Abschreibungen auf Aktien hinnehmen musste. Analysten hatten im Schnitt aber nur mit 719 Millionen Euro gerechnet. Vorstandschef Joachim Wenning bekräftigte die Erwartung, in diesem Jahr auf einen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro zu kommen. Nach sechs Monaten hat die Münchener Rück knapp 1,4 Milliarden Euro erreicht.

"Die operative Profitabilität des Geschäfts ist sehr gut, gleichzeitig sind wir erneut deutlich und profitabel gewachsen", sagte Wenning. "Jetzt ist die Zeit, Chancen in sich weiter verhärtenden Märkten zu nutzen." Bei der zum 1. Juli anstehenden Erneuerung von Verträgen mit Versicherern und Maklern habe man sechs Prozent mehr Geschäft gezeichnet, bei stabilen Preisen.

Der Kurs des Euro bewegt sich am Morgen kaum. Die Gemeinschaftswährung wird zu 1,0194 US-Dollar gehandelt und damit nahezu zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0199 Dollar festgesetzt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,02

Am Devisenmarkt richtet sich der Fokus zunehmend auf die Veröffentlichung neuer Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA, die am Mittwoch erwartet werden. Die hohe US-Inflation ist der Grund für den schnellen Zinsanstieg in der größten Volkswirtschaft der Welt. Die Preisdaten könnten Rückschlüsse auf das Tempo weiterer Zinsschritte durch die US-Notenbank erlauben. In den USA liegt die Inflation derzeit deutlich über der von der Fed anvisierten Zielmarke von zwei Prozent und in den vergangenen Tagen hatten US-Notenbanker mehrfach Hinweise auf weiter steigende Zinsen geliefert. Im Tagesverlauf wird am Markt nicht mit stärkeren Impulsen beim Kurs des Euro gerechnet. Es stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren können.

Auch dank einer regen Nachfrage nach Elektro-Pkw hat sich der für deutsche Hersteller wichtige chinesische Automarkt im Juli weiter erholt. Die Autohändler des Landes verkauften mit 1,84 Millionen Fahrzeugen zwar etwas weniger als im Vormonat, aber gut ein Fünftel mehr als im Juli 2021, wie Daten des Branchenverbandes PCA zeigen. Dabei machten Elektrofahrzeuge mit 486.000 mehr als ein Viertel der Verkäufe aus.

Der Juli ist der zweite Monat in Folge mit einem Zuwachs, nachdem es seit Mai 2021 überhaupt nur in zwei Monaten Wachstum bei den Verkäufen an Endkunden gegeben hatte. So machten die harten Corona-Lockdowns Chinas sowie der Chipmangel der Branche zu schaffen. Zuletzt hatten die Behörden dann aber versucht, den Markt durch Kaufanreize etwa für emissionsarme Fahrzeuge wieder anzukurbeln.

Da China der wichtigste Einzelmarkt für die deutschen Autokonzerne Volkswagen (inklusive Audi und Porsche), BMW und Mercedes-Benz ist, sind die aktuellen Daten ein positives Signal.

Das umfassende US-Klima-, Sozial- und Steuerpaket wird laut den Ratingagenturen Moody's und Fitch mittel- bis langfristig die Inflation senken und das Defizit verringern. "Wir glauben, dass dieses Gesetz eine Auswirkung (auf die Inflation) haben wird, da es die Produktivität steigert", sagte Madhavi Bokil, Senior Vice President bei Moody's Investors Service. Sie spreche über einen Zeithorizont von zwei bis drei Jahren.

Das 430-Milliarden-Dollar-schwere Paket ist bekannt als "Inflation Reduction Act". "Aber trotz der Bezeichnung des Gesetzes sind die Auswirkungen auf die Inflation relativ gering und werden sich erst mittel- und langfristig auswirken, wenn diese Bestimmungen in Kraft treten", erklärte Charles Seville, Senior Director und Co-Leiter des Amerikageschäfts bei Fitch.

Auf die Frage, wie sich die Gesetzgebung auf das Haushaltsdefizit auswirken würde, sagte Bokil: "Die Einsparungen bei Medicare und die Steueränderungen werden die zusätzlichen Kosten mehr als ausgleichen." Auch Sevilla sagte, der Gesetzentwurf werde das Defizit verringern und dazu beitragen, die steigenden Gesundheitskosten einzudämmen.

Im Patentstreit zwischen Google und dem Lautsprecher-Anbieter Sonos holt der Internet-Riese nach einer verlorenen Runde zum Gegenschlag aus. Google reichte zwei neue Klagen ein, in denen Sonos die Verletzung von sieben weiteren Patenten vorgeworfen wird. Dabei geht es unter anderem um Technologien, die regeln, wie vernetzte Geräte mit Sprachassistenten mit einem Weckwort umgehen.

Sonos hatte sich Anfang des Jahres in einem Patentverfahren bei der US-Handelskommission ITC durchgesetzt. Das hatte Folgen für die Bedienung von Googles Lautsprechern. So müssen Nutzer deswegen bei einer Gruppe aus mehreren vernetzten Lautsprechern die Lautstärke bei jedem von ihnen einzeln verändern statt zusammen für alle. Bei den neuen Klagen bezieht sich Google unter anderem darauf, dass Sonos einen eigenen Sprachassistenten zur Musik-Steuerung auf seine Geräte brachte.

Der Chefjustiziar von Sonos, Eddie Lazarus, warf Google in einer Stellungnahme unter anderem auf der Website "Protocol" eine "Einschüchterungstaktik" vor.

Überwiegend mit moderaten Aufschlägen präsentieren sich die asiatischen Börsen im späten Geschäft. Nur Tokio fällt mit deutlicheren Abgaben aus dem Rahmen. Anleger trauten sich nicht so recht aus Deckung, heißt es mit Blick auf wichtige Inflationsdaten in den USA am Mittwoch. Seit den überaus überzeugenden US-Arbeitsmarktdaten ist die Zinsdebatte wieder das beherrschende Thema und hierbei könnten die Verbraucherpreise neue Hinweise auf den geldpolitischen Straffungskurs der US-Notenbank liefern.

Nikkei
Nikkei 27.802,68

Während der Handel in Singapur wegen des Nationalfeiertages ruht, steigen die Indizes in Schanghai und Hongkong. Auf dem chinesischen Kernland drehen die Kurse mit Rückenwind des Sektors Erneuerbarer Energien ins Plus, aber auch Kohlewerte stützen. Shanxi Securities spricht insgesamt von Widerständen, die den Weg nach oben bremsten. Die Analysten verweisen auf die zunehmenden Spannungen rund um Taiwan und die Abkühlung der chinesischen Konjunktur. Zudem belegen neue Umfragen, dass mit einem Anziehen der chinesischen Inflation im Juli zu rechnen ist. Der HSI in Hongkong nimmt etwas mehr an Fahrt auf - angetrieben von Immobilienaktien, nachdem die Möglichkeit einer Senkung der Steuer auf Hauskäufe ins Spiel gebracht wurde.

Der Nikkei-225 fällt um 0,9 Prozent und damit etwas deutlicher. Belastet wird der japanische Leitindex von schwachen Geschäftsausweisen.

Der deutsche Aktienmarkt hat einen ziemlich entspannten Wochenauftakt mit Gewinnen hinter sich. Ein Grund dafür war auch eine dünne Nachrichtenlage, von der Konjunkturfront gab es nur wenig zu berichten. Alles in allem agierten die Anleger an der Frankfurter Börse zeitweise vorsichtig. Am Ende ging es mit dem DAX aber ordentlich bergauf.

DAX
DAX 13.534,97

Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets, kann die Vorsicht verstehen: "In dieser Woche sind alle Augen auf die neuen Daten zur Inflation in den USA gerichtet. Nach den starken US-Arbeitsmarktdaten aus den USA dürfte die US-Notenbank FED weiter mit Volldampf in ihrem Bestreben agieren, die Inflation zu bekämpfen und die Leitzinsen aggressiv anheben."

Doch noch ist es nicht soweit. Der heutige Tag ist datenmäßig noch einmal ruhig. So geht es mit der Berichtssaison weiter. Mit Munich Re und Continental gewähren zwei DAX-Unternehmen Einsicht in ihre Bücher. In der zweiten und dritten Reihe legen Fraport, Wacker Neuson SE und Leifheit Zahlen vor.

Konjunkturdatenmäßig herrscht Ebbe. In den USA werden gibt es erste Angaben zur Produktivität ex Agrar für das zweite Quartal. Nach Handelsschluss an der Wall Street gibt es die wöchentlichen AP-Rohöllagerbestandsdaten.

Adblock test (Why?)


Der Börsen-Tag am Dienstag, 9. August 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
Read More

No comments:

Post a Comment

adidas-Aktie nachbörslich deutlich tiefer: adidas übertrifft eigene Prognose - Yeezy-Verkäufe sorgen für schwarze Zahlen - finanzen.net

Der Sportartikelkonzern adidas hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als von ihm zuletzt prognostiziert. Der Nike -Rivale kündigte...