Die neuen Arbeitsmarktzahlen bedeuten deshalb zugleich: Die Zinswende, die Powell in Amerika deutlich schneller vollzieht als seine Kollegin Christine Lagarde von der Europäischen Zentralbank, dürfte abermals an Tempo zulegen.
Lohn- und Inflationsdruck steigt
Grund dafür: Wenn viele neue Jobs geschaffen werden, Stellen offen sind, können Arbeitnehmer leichter höhere Löhne durchdrücken. Das wiederum treibt die Inflation an, da sich die Unternehmen die gestiegenen Personalkosten über die Preise wieder zurückholen wollen.
Die Zentral- und Notenbanken reagieren darauf vor allem mit höheren Leitzinsen. Auf diese Weise machen sie das Geld teurer und sorgen dafür, dass es weniger schnell in der Wirtschaft zirkuliert – was wiederum dämpfend auf die Preisanstiege wirkt.
Die US-Notenbank Federal Reserve hatte im Juli den Leitzins im Kampf gegen die Inflation weiter kräftig erhöht. Sie hob ihn um 0,75 Prozentpunkte auf die Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent an und will im September nachlegen.
Kurse an der Börse fallen
Angesichts des Job-Booms und der hohen Inflationsrate von zuletzt 9,1 Prozent gehen viele Ökonomen jetzt davon aus, dass Fed-Chef Powell den Leitzins in jedem Fall noch einmal um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Möglicherweise wagt er sogar einen noch größeren Schritt.
Eine Konsequenz einer solch schnellen Straffung der Geldpolitik ließ sich bereits am Freitag an den Märkten beobachten. Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,6 Prozent tiefer bei 32.519 Punkten und den Nasdaq 100 1,3 Prozent im Minus auf 13.134 Zähler.
Steigende Zinsen sorgen an der Börse grundsätzlich für fallende Kurse. Der Grund: Alternativen zu Aktien, etwa Anleihen oder Sparkonten, werden dadurch attraktiver.
Job-Boom in den USA: Das ist auch für Deutschland gut - t-online - Finanzen
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