Rechercher dans ce blog

Friday, September 23, 2022

Der Börsen-Tag Freitag, 23. September 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

307208570.jpg

(Foto: picture alliance/dpa)

Die deutsche Wirtschaft schrumpft im September wegen hoher Inflation und steigender Zinsen so stark wie seit den Anfängen der Corona-Pandemie vor fast zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Service-Sektor zusammen - sank um 1,0 auf 45,9 Punkte. Das sei der niedrigste Stand seit Mai 2020, teilte der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 800 Unternehmen mit. Damit liegt das an den Finanzmärkten viel beachtete Barometer merklich unter der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert. Auch in Frankreich zeigen die Pfeile nach unten.

Nach Einkaufsmanagerindizes verliert der DAX 0,6 Prozent auf 12.450 Punkte. Damit rückte das Jahrestief bei 12.391 in greifbare Nähe. Danach erholte der Leitindex sich wieder etwas und notierte 0,3 Prozent tiefer bei 12.495 Zählern. Der EUROSTOXX50 fiel um 0,6 Prozent auf 3405 Stellen.

In Erwartung einer schwindenden Nachfrage ziehen sich einige Anleger aus Industriemetallen zurück. Kupfer verbilligt sich um ein halbes Prozent auf 7642 Dollar je Tonne. Sorgen bereiteten Investoren neben dem Ukraine-Krieg die kräftigen Zinserhöhungen zahlreicher Notenbanken, die das Risiko einer Rezession erhöhten, sagen Börsianer. Eine wieder anziehende Nachfrage des Top-Abnehmers China verhindere aber größere Kursrücksetzer.

Kupfer (LME)
Kupfer (LME) 7.684,00
Hypoport
Hypoport 93,25

Bei den Unternehmen stach Hypoport mit einem Rekord-Kurssturz von fast 40 Prozent heraus. Mit 89,05 Euro waren die Aktien so billig wie zuletzt vor fünfeinhalb Jahren. Der Finanzvermittler hatte wegen einer schwachen Nachfrage seine Gesamtjahresziele ausgesetzt.

Das Unternehmen sollte nicht mehr zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Betriebsgewinn anstreben, sondern Kosten reduzieren, um die aktuelle Krise zu meistern, riet Analyst Simon Keller vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe. Er stufte die Titel auf "Sell" von "Hold" herunter und kürzte das Kursziel auf 70 von 205 Euro.

Mit den deutschen Aktienindizes geht es weiter runter, wenn auch in den ersten Handelsminuten in geringem Umfang. Der DAX fiel um 0,2 Prozent auf 12.513 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX notierten zwischen 0,2 und 0,5 Prozent leichter.

Die entscheidende Frage lautet weiterhin: Hält das bisherige Jahrestief im DAX aus dem Juli bei 12.390 Punkten? "Bei einem Unterschreiten des Jahrestiefs würden die runde 12.000 und anschließend das Verlaufstief aus dem Oktober 2020 ins Blickfeld rücken", so QC Partners. Es gebe aber durchaus Hoffnung. Zuletzt seien an schwachen Tagen immer Schnäppchenjäger in den Markt gekommen.

DAX
DAX 12.490,07
247371620.jpg

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Höhere Zinsen, steigende Kosten, fehlende Materialien: Die deutschen Bauunternehmen sind mit einem Auftragsminus in die zweite Jahreshälfte gestartet. Das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe fiel im Juli inflationsbereinigt um 5,8 Prozent schwächer aus als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Verglichen mit dem Vormonat fällt die Bilanz allerdings wesentlich besser aus: Hier gab es ein Plus von 8,1 Prozent. Im den ersten sieben Monaten des Jahres schrumpften die Auftragseingänge real um 3,8 Prozent, während die Umsätze sogar um 4,3 Prozent sanken. Eine rasche Trendwende ist nicht in Sicht. Hohe Baukosten und steigende Kreditzinsen sorgen etwa im Wohnungsbau vermehrt für Auftragsstornierungen.

Der geplante Rückkauf von knapp 1,9 Millionen eigenen Aktien ermuntert Anleger zum Einstieg bei Synlab. Die Titel der Laborkette steigen vorbörslich 1,1 Prozent.

Synlab
Synlab 13,16

Der europäische Nutzfahrzeugmarkt ist über den Sommer weiter geschrumpft und damit vierzehn Monate in Folge. Die Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone EFTA und Großbritannien gingen im Juli um 17,7 Prozent auf 149.420 Fahrzeuge zurück, wie der Herstellerverband Acea mitteilt. Im Juli wurden in der Region 135.261 Nutzfahrzeuge zugelassen, das waren 9,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auf Sicht der ersten acht Monate des Jahres lag der Rückgang bei 19,2 Prozent auf 1,3 Millionen Nutzfahrzeuge.

Während die vier wichtigsten Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sowie Großbritannien im Juli alle zweistellige Einbrüche verzeichneten, verbuchte Spanien im August einen Anstieg der Neuzulassungen um 11,5 Prozent. In Deutschland lag das Minus im August bei 4,3 Prozent, nach 17,7 Prozent im Juli.

Beobachter hatten damit gerechnet, dass sich die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen nach einem starken ersten Halbjahr abschwächen würde, allerdings nicht in dieser Höhe und Geschwindigkeit. Noch in einer Studie im August war Hauck & Aufhäuser davon ausgegangen, dass Hypoport das EBIT-Ziel für das laufende Jahr erreichen werde. Die Hypoport-Gewinnwarnung könnte den Immobiliensektor insgesamt belasten.

Hypoport
Hypoport 93,25

Zum Abschluss einer Börsenwoche voller Notenbank-Entscheide wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 12.555 Zähler taxiert und damit leicht fester.

Am Donnerstag hatten Dax-Anleger wegen der harten Haltung vieler Zentralbanker im Kampf gegen die Inflation den Rückzug angetreten. Der Leitindex verlor 1,8 Prozent auf 12.513,63 Punkte. Zum Wochenschluss warten vereinzelte Konjunkturindikatoren auf die Anleger, unter anderem die Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager aus Deutschland und der Eurozone. Experten erwarten für September einen Rückgang auf 46 beziehungsweise 48,2 Punkte.

Fortgesetzte kräftige Verluste prägen das Bild an den Börsen in Ostasien und Australien. Nach anfänglich noch nur kleinen Verlusten haben sich diese im Verlauf deutlich ausgeweitet.

In Sydney geht es im Späthandel um 2,3 Prozent abwärts, dort gibt es Nachholbedarf nach unten, weil am Donnerstag wegen des Trauertags zum Tod der Queen nicht gehandelt wurde und die Anleger erst jetzt auf die jüngste Zinserhöhung in den USA reagieren können. In Seoul verliert der Kospi 1,8 Prozent, in Hongkong und Schanghai betragen die Einbußen 0,8 bzw. 1,1 Prozent. Tokio kommt mit einem blauen Auge davon, dort wird wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

Die Vorgabe aus den USA war negativ, wobei an der Wall Street insbesondere die als besonders zinsempfindlich geltenden Wachstums- und Technikaktien verkauft wurden, abzulesen an den Nasdaq-Indizes, die um bis zu 1,4 Prozent nachgaben. Hintergrund war ein weiterer kräftiger Anstieg der Marktzinsen, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch falkenhaft aufgetreten war und weitere deutliche Zinserhöhungen angekündigt hatte. Dazu hatten am Donnerstag eine ganze Reihe von Notenbanken die Zinsen angehoben, um der zu hohen Inflation zu begegnen, was zugleich Rezessionssorgen befeuert.

Fedex strebt im nächsten Jahr deutliche Kostenersparnisse an. "Wir werden Kosten-, Geschäfts- und Kapazitätshebel ziehen, um uns an die Auswirkungen der reduzierten Nachfrage anzupassen", erklärte der Konzernchef des US-Paketzustellers, Raj Subramaniam. Der DHL-Rivale bezifferte das angepeilte Einspar-Volumen auf zwischen 2,2 und 2,7 Milliarden Dollar. Unter anderem solle die Taktung der Flüge bei FedEx Express reduziert und bestimmte Aktivitäten bei FedEx Ground eingestellt werden. Die FedEx-Aktie stieg um rund zwei Prozent nach der Ankündigung an.

Das Unternehmen bestätigte die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal: Am Ende stand ein Umsatzplus von gut fünf Prozent auf 23,2 Milliarden Dollar sowie ein Rückgang des bereinigten operativen Gewinns um knapp 20 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar. Auch der Nettogewinn fiel um etwas mehr als 20 Prozent auf 875 Millionen Dollar. Die Prognose hatte das Unternehmen in der vergangenen Woche mit Blick auf die Verschlechterung der Weltwirtschaft zurückgenommen.

FedEx
FedEx 154,88
Deutsche Post
Deutsche Post 30,99

Der japanische Ministerpräsident hat sich bereiterklärt, nach einem historischem Eingriff am Devisenmarkt den Yen wieder zu stützen. Die übermäßigen Bewegungen der japanischen Währung aufgrund von Spekulationen seien nicht zu übersehen und die Regierung müsse "mit großer Wachsamkeit" handeln, erklärt Fumio Kishida. "Sollte es zu einer übermäßigen Volatilität kommen, werden wir Maßnahmen ergreifen." Wenige Stunden zuvor hatte ein Regierungsvertreter bekanntgemacht, die japanische Zentralbank habe zum ersten Mal seit 1998 zur Stützung des schwächelnden Yen in den Devisenmarkt eingegriffen.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 142,40
Yen / US-Dollar
Yen / US-Dollar ,01

 

Hypoport hat seine Jahrsprognose ausgesetzt. "Das zweite Halbjahr zeigt bisher eine sehr schwache Nachfrage in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung sowie im Corporate Finance Geschäft", erklärt der Finanzvermittler. Die Verbraucher hielten sich wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation, Rezessionsängsten und Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise zurück. "Die derzeitige Jahresprognose wird deutlich verfehlt werden." Der Vorstand habe Maßnahmen eingeleitet, um das Kostenniveau an das aktuelle Marktumfeld anzupassen. Im Juli hatte der Betreiber der Vertriebsplattformen Europace und Dr. Klein erklärt, Gewinn- und Umsatzwachstum hätten sich im abgelaufenen Quartal verlangsamt.

Hypoport
Hypoport 93,25

 Die 12.500er-Marke hat beim DAX im Donnerstagsgeschäft gewackelt. Direkt zum Handelsstart war der deutsche Börsenleitindex auf dieses Niveau abgestürzt, nachdem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwochabend die Leitzinsen erneut deutlich angehoben hatte und weitere klare Anhebungen angekündigt hatte. Doch der DAX erholte sich schnell, beendete den Handel am Donnerstag allerdings dennoch mit 12.532 Zählern nur knapp über dem Tagestief von 12.527 Stellen. Das Minus: stolze 1,8 Prozent oder 236 Zähler. Der Grund liegt in den USA, wo die Anleihenzinsen deutlich geklettert waren und den Dow-Jones-Index sogar zeitweise unter die 30.000er-Marke geschickt hatten. Zum Handelsende lag der Leitindex aber wieder darüber. Der DAX wird aktuell mit 12.600 Punkten daher wieder etwas fester taxiert. Das Jahrestief bei 12.391 Zählern bleibt dennoch in Schlagdistanz.

Da auch die Schweizer Nationalbank und die Bank of England ihre Zinsen deutlich anheben und dabei auf die anhaltend hohe Inflation verwiesen, scheint für ein Großteil der Marktteilnehmer sicher, dass die Notenbanker eine Rezession zur Bekämpfung der Teuerung in Kauf nähmen. Hinweise darauf, wie die Konjunktur aktuell tickt, erhoffen sich Investoren heute von mehreren Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor: "Das verlässlichste Konjunkturbarometer für die Euro-Wirtschaft dürfte im September mit 49,0 Punkten auf ein Niveau gefallen sein, das in der Vergangenheit in der Regel mit einer Rezession einherging", sagt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Gleichzeitig hält Fed-Chef Jerome Powell eine Rede auf einer Veranstaltung der US-Notenbank.

Unternehmensseitig hören Anleger bei Airbus genauer hin. Der DAX-Konzern lädt zu einem Kapitalmarkttag ein. Die große Frage dabei lautet: Hält der Flugzeugbauer an seinen Produktionszielen fest oder schraubt er sie zurück. Zudem liefert der Branchenverband ACEA neue Zahlen zu den Nutzfahrzeug-Zulassungen in Europa.

Adblock test (Why?)


Der Börsen-Tag Freitag, 23. September 2022 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
Read More

No comments:

Post a Comment

adidas-Aktie nachbörslich deutlich tiefer: adidas übertrifft eigene Prognose - Yeezy-Verkäufe sorgen für schwarze Zahlen - finanzen.net

Der Sportartikelkonzern adidas hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als von ihm zuletzt prognostiziert. Der Nike -Rivale kündigte...