Als Ole Kirk Kristiansen 1932 Lego gründete, dürfte er nicht geahnt haben, was für ein Spielzeugimperium er schaffen würde. 90 Jahre später expandiert das dänische Familienunternehmen mit Sitz in Billund weiter – und meldet trotz höherer Kosten und Inflation ein gutes Halbjahresergebnis.
Konkret stieg der Umsatz im ersten Halbjahr dieses Jahres um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der mit einem Plus von 46 Prozent bereits außerordentlich stark ausfiel. Währungsschwankungen machten nur einen kleinen Teil des Wachstums aus, das den Umsatz auf 27 Milliarden Kronen (rund 3,6 Milliarden Euro) trieb.
»Insgesamt sind wir sehr zufrieden«, sagte Unternehmenschef Niels B. Christiansen bei einer Telefonkonferenz zu den Ergebnissen. Trotz Unruhe und Schwankungen weltweit habe man die eigenen Erwartungen erfüllt. »Wir wachsen schneller als der Markt«, sagte er mit Blick auf die Konkurrenz. Christiansen verwies auch auf die Partnerschaft mit dem Softwareunternehmen Epic Games, die seine bislang recht analoge Produktpalette digitalisieren soll.
833 Lego-Läden weltweit
Die zwischenzeitliche Schwäche, als zu Beginn von Christiansens Amtszeit 2018 Umsätze und Gewinne sanken, scheint vorüber. Statt um Stellenabbau geht es jetzt darum, einen Teil der Gehaltserhöhung vorzuziehen, um den Beschäftigten durch die Energiekrise mit den hohen Verbraucherpreisen zu helfen.
Der Gewinn blieb im ersten Halbjahr mit 7,9 Milliarden Kronen (etwa 1,1 Milliarden Euro) nach 8,0 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum stabil. Auf längere Sicht, so heißt es in einer Mitteilung , erwartet Lego jedoch, dass sich das Wachstum »normalisiert«.
Christiansen macht für die gute Entwicklung unter anderem die Stärke der Marke Lego verantwortlich. Zuletzt habe es 770 verschiedene Lego-Produkte auf dem Markt gegeben, darunter hätten Reihen von Lego-Technic, Lego-Star-Wars oder Lego-Harry-Potter bei Verbraucherinnen und Verbrauchern besonders hoch im Kurs gestanden.
Auch bei den Filialen expandiert der Spielwarenhersteller kräftig: 66 Läden öffneten allein im ersten Halbjahr 2022, etwa hundert weitere sollen bis Ende des Jahres folgen. Aktuell hat Lego 833 Geschäfte weltweit, davon 349 in China. In Asien, aber auch in Amerika und Westeuropa legten die Verkäufe besonders stark zu.
Lego-Chef Christiansen: »Insgesamt sind wir sehr zufrieden«
Foto: Daniel Karmann / dpaFür die noch aus Kunststoff bestehenden Bauklötzchen kündigte er zudem neue Verpackungen für die Steine an. Die Sets sollen ab dem zweiten Halbjahr statt in Plastiktütchen in Papiertütchen geliefert werden. Die Steine selbst sollen vermehrt aus recyceltem Material hergestellt werden.
Lego trotzt Inflation und steigenden Kosten - DER SPIEGEL
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