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Dynamische Nachrichtenlage
Die Nachrichtenlage veränderte sich nahezu stündlich, der Handel verlief hektisch und mit sehr großen Schwankungen. Per se sind die Aussichten für die Eurozone weiterhin nicht gut, an der Börse wird eine Rezession mit Blick auf die unsichere Energieversorgung nun langsam eingepreist. Der DAX fiel am Morgen erst einmal auf Jahrestief. Die Banken und Stahlwerte wurden massiv abverkauft und machten auch die aktuelle Erholung nicht mit.
BoE interveniert am Anleihemarkt
Diese löste die Nachricht aus, dass die Bank of England am Anleihenmarkt interveniert, also britische Staatsanleihen kauft. Dort gab es seit Freitag letzte Woche einen massiven Preisverfall, der sich auch auf die anderen Anleihemärkte in Europa auswirkte. Mit der Ankündigung der Notenbank stabilisieren sich nicht nur die Bondmärkte und legen im Tagesverlauf deutlich zu, auch die Aktien legen reflexartig zu. Denn ihnen wird hier durch eine Notenbank wieder Liquidität zugeführt, nicht entzogen. Dies wird sofort an der Börse gefeiert. Wie lange, das ist sicherlich die Frage, denn das Quantitative Tightening ist nur verschoben.
Gaspreise nach Lecks im Fokus
Die europäischen Gaspreise legen zu. Am niederländischen TTF verteuert sich der Frontmonat um 6 auf 197,80 Euro je Megawattstunde. Marktteilnehmer sprechen von einer wieder wachsenden Nervosität an den Gasmärkten. Einen Grund lieferte, dass Russland laut Bloomberg mitgeteilt hatte, auch die Gaslieferungen über die Ukraine könnten bald eingestellt werden. Bereits am Dienstag hatten Lecks an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 die Gaspreise steigen lassen. Damit sei die zumindest theoretisch bestehende Möglichkeit, dass über eine der beiden Pipelines im Laufe des Winters Gas nach Europa geliefert werden könnte, nun nicht mehr gegeben.
Miese Verbraucherstimmung, weiter steigende Inflation
Die Verbraucher in Deutschland befinden sich in einer veritablen Depression, fasst Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck, die aktuelle Situation zusammen. Das GfK-Konsumklima sei auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1991 eingebrochen. Dies liege vor allem am ebenfalls neuen Rekordpessimismus der befragten Konsumenten hinsichtlich ihrer Einkommenserwartungen. Um Vorsorge für stark erhöhte Strom- und Gasrechnungen zu treffen, schränken die Verbraucher zudem ihren Konsum bei nicht dringend benötigten Gütern immer weiter ein.
Greil glaubt nicht, dass die Konsumenten kurzfristig aus diesem Tal der Tränen herauskommen. Im Gegenteil: Die während der Corona-Pandemie von vielen Verbrauchern aufgebauten überschüssigen Ersparnisse seien nach der Sommerurlaubs-Saison bereits weitgehend aufgebraucht. Daher dürften zunehmend neue Rücklagen zur Bezahlung für die deutlich höher befürchteten Heizkostenabrechnungen gebildet werden.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag
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