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Tuesday, September 27, 2022

Niedrigster Stand seit Juli: Gaspreis fällt weiter - tagesschau.de

Stand: 26.09.2022 13:56 Uhr

Der Sinkflug der Gaspreise hält an - um bis zu acht Prozent ist der Preis heute gefallen. Sinkende Nachfrage, höhere Liefermengen aus den USA und auch gut gefüllte Speicher verringern den Preisdruck.

Europäisches Erdgas hat sich heute weiter deutlich verbilligt und setzt damit den Trend der vergangenen Tage fort. Am Vormittag sank der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas zeitweise um mehr als acht Prozent auf unter 170 Euro je Megawattstunde. Am Freitag hatte er noch bei rund 188 Dollar gelegen. Der TTF-Kontrakt gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau. Im August war der Preis auf ein Rekordhoch von mehr als 300 Euro je Megawattstunde gesprungen.

Experten zufolge können Erdgas-Abnehmer für die kommenden Monate auf eine Fortsetzung dieses Trends hoffen. "Wir werden mit Sicherheit eine Dämpfung der Preise in den nächsten 18 Monaten sehen", sagte Timm Kehler, Geschäftsführer des Verbands "Zukunft Gas". Allerdings befinden sich die Preise trotz des aktuellen Rückgangs auf einem historisch hohen Niveau - noch im Frühjahr 2021 kostete eine Megawattstunde Gas weniger als 20 Euro.

Gut gefüllte Speicher

Der Preisrückgang wird unter anderem mit gut gefüllten Speichern in Europa begründet. Den Staaten war es zuletzt gelungen, ihre Reserven zügig aufzufüllen. Im Oktober könnten in einigen Staaten die Gaslagerstätten bereits ihre Kapazitätsgrenze erreichen. Der Füllstand der Speicher in Deutschland lag zuletzt bei über 90 Prozent.

Hinzu kämen rekordhohe Einfuhren von Flüssiggas (LNG) aus den Vereinigten Staaten und eine sinkende Nachfrage aufgrund des weiterhin hohen Preisniveaus, erläutern die Analysten von EnergyScan, dem Datenanbieter des Versorgers Engie. Damit sind Befürchtungen vor Versorgungsengpässen im Winter etwas kleiner geworden. Sie waren aufgekommen, weil Russland praktisch kein Gas mehr nach Deutschland pumpt. Bis 2030 könnten die USA zum größten Gaslieferanten der EU aufsteigen und bis zu 90 Prozent der Menge bereitstellen, die Russland 2021 geliefert habe, rechnen etwa Experten des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI) in einer Studie vor.

Vertrag mit Vereinigten Arabischen Emiraten

Bundeskanzler Olaf Scholz reiste zudem am Wochenende in die Golfregion, um die Zusammenarbeit bei der Energieversorgung auszubauen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten schloss der Energiekonzern RWE am Sonntag einen Vertrag über eine erste Lieferung von Flüssiggas ab. Es wurde auch eine Vereinbarung über mehrjährige Lieferungen ab 2023 unterzeichnet.

Der entscheidende Hebel bei der Preisentwicklung sei jedoch der Verbrauch, heißt es in der EWI-Studie. "Ginge die EU-Gasnachfrage bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent gegenüber 2021 zurück, könnten sich Großhandelspreise auf dem Niveau von 2018 einstellen - unabhängig davon, ob der Gashandel mit Russland beschränkt ist oder nicht."

Auch Befürchtungen vor einer Rezession gelten als Preisdämpfer. "Die massiv gestiegenen Strom- und Gaspreise machen die Produktion mancher Güter unrentabel, so dass diese von den Unternehmen trotz ausreichender Aufträge heruntergefahren wird", erläuterte Commerzbank-Analyst Christoph Weil.

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