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Besonders schwer erwischte es in der DAX-Indexfamilie die Aroundtown-Aktien. Als Schlusslicht im Stoxx Europe 600 Real Estate und im Index der mittelgroßen deutschen Werte MDAX sackten sie via XETRA um zeitweise 12,6 Prozent auf 1,32 Euro ab. Zwischenzeitlich waren sie um 11,6 Prozent eingebrochen und hatten damit ein erneutes Rekordtief erreicht.
Zu Aroundtown äußerten sich Analysten skeptisch mit Blick auf die am Mittwoch anstehenden Jahreszahlen. So kappte der Experte Andreas Pläsier von Warburg Research sein Ziel für die Aktien deutlich von 3,80 auf 2,60 Euro. Er glaubt, dass der Wert der Immobilien von Aroundtown in dem aktuell schwierigen Marktumfeld unter Druck gerät.
Die hohe Inflation und der damit einhergehende Anstieg der Leitzinsen hatten dem langen Immobilienboom in Deutschland in den vergangenen Monaten ein jähes Ende gesetzt. Denn höhere Zinsen erschweren die Refinanzierung von Immobilien und schmälern deren zukünftigen Wert aus heutiger Sicht. Daher müssen die Unternehmen die Werte ihrer Portfolios in den Bilanzen oftmals nach unten berichtigen.
Fachmann Rob Jones von der französischen Investmentbank Exane BNP kappte sein Ziel für die Aroundtown-Anteilsscheine gar von 2,50 auf 1,00 Euro. Der Ausblick dürfte am Mittwoch "deutlich negativ" ausfallen, so seine These. Der Analyst geht nun davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung bei nahezu 100 Prozent liegt, wie dies auch bei einer Reihe anderer deutscher Wohnimmobilienunternehmen der Fall sei. Er rechnet auch in der Zukunft mit möglichen Dividendenkürzungen.
Unter den weiteren MDAX-Werten büßten TAG Immobilien 4,45 auf 5,47 Euro und LEG Immobilien 6,93 Prozent auf 47,43 Euro ein. Im deutschen Leitindex DAX hielten die Anteilsscheine von Vonovia mit einem Minus von 6,72 Prozent auf bei 15,54 Euro die rote Laterne, sie sackten damit auf ein erneutes Tief seit 2014. Unter den schwächsten Titeln im Nebenwerteindex SDAX fielen Grand City Properties um 7,65 auf 6,10 Euro und Deutsche Wohnen um 4,19 Prozent auf 16,81 Euro.
Bereits am Montag hatten sich Experten der US-Bank Citigroup skeptisch zu der Immobilienbranche geäußert. Ihrer Meinung nach droht den europäischen Sektorwerten ein Kursrutsch um die Hälfte. Die Experten begründeten dies ebenfalls mit den durch die höheren Leitzinsen gestiegenen Kosten des Schuldendienstes sowie dem damit einhergehenden Einbruch bei den Bewertungen der Immobilien.
/la/tih/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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