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Tuesday, April 18, 2023

Automesse in Schanghai: VW steckt eine Milliarde Euro in ein neues Entwicklungszentrum in China - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Volkswagen will Elektroautos in China mit einem neuen Entwicklungszentrum schneller auf den Markt bringen. Das Zentrum für Entwicklung, Innovation und Einkauf in Hefei werde rund eine Milliarde Euro kosten, teilte der Konzern am Dienstag während der Automesse in Schanghai mit.

Ziel sei, die Entwicklungszeit in China um etwa 30 Prozent zu senken und den Geschmack der Kunden besser zu treffen. Dafür sollen lokale Zulieferer früh in die Entwicklung einbezogen werden. Unter der Leitung von China-Technikchef Marcus Hafkemeyer soll die Einrichtung mit mehr als 2000 Beschäftigten Anfang 2024 an den Start gehen. Es werde auch als wichtiger Schritt der Strategie, in China für China zu fertigen, zu mehr Effizienz und Profitabilität des Automobilherstellers beitragen, erklärte VW-China-Chef Ralf Brandstätter.

Europas größter Autobauer steht auf seinem wichtigsten Markt China unter wachsendem Druck, da die Kundschaft immer schneller von Autos mit Verbrennungsmotoren auf Elektro-Fahrzeuge umsteigt, VW in dem Zukunftssegment aber noch keine große Rolle spielt. Nach jüngsten Daten hat die Marke VW im ersten Quartal erstmals die Marktführerschaft an den chinesischen Konkurrenten BYD verloren. VW will mit zehn neuen E-Automodellen bis 2026 dagegenhalten. Schon zuvor hatte VW-Konzernchef Oliver Blume hervor gehoben, die Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse in China beschleunigen zu wollen.

Volkswagen und die deutsche Autoindustrie insgesamt befinden sich in China in einer schwierigeren Lage. Etwa jedes vierte in China verkaufte Auto fährt bereits elektrisch. Doch anders als bei Verbrennungsmotoren spielen deutsche Marken bei Elektroautos in China bislang kaum eine Rolle. Es dominieren dort einheimische Marken. Volkswagen hatte die Weltpremiere seines neuen ID.7 auf den Vorabend der Messe gelegt. Die Wolfsburger setzen große Hoffnungen auf die neue Elektro-Limousine in China. Mercedes wiederum zeigte am Montagabend in Schanghai erstmals eine vollelektrische Variante seiner Luxusmarke Maybach.

BMW schneidet besser ab

Die Porsche AG hat wiederum noch einmal eine Auffrischung für ihren Verkaufsschlager Cayenne präsentiert. Das neue Modell des Luxus-SUVs, das ab 89.097 Euro zu haben sein wird, erhält stärkere Motoren, ein neuartiges Fahrwerk und einen Innenraum mit Displays für Fahrer und Beifahrer. Der Cayenne, der auch als Plug-in-Hybrid erhältlich ist, konkurriert mit zunehmend luxuriöseren batteriebetriebenen Modellen chinesischer Hersteller. „Es ist eine der umfangreichsten Produktaufwertungen in der Geschichte von Porsche”, sagte Michael Schätzle, Leiter der Baureihe bei Porsche, in einer Mitteilung.

BMW sieht sich auf dem chinesischen Markt gut aufgestellt. Das Unternehmen sei mit seiner Position sehr glücklich und blicke optimistisch auf das Geschäft, sagte Konzernchef Oliver Zipse am Dienstag auf der internationalen Automesse in Schanghai. Auf dem in China hart umkämpften Markt für Elektroautos schneide BMW besser als alle deutschen Premium-Konkurrenten ab. Allein im ersten Quartal habe man den Absatz von Elektroautos in China auf rund 19.800 verdreifacht. Damit habe der Konzern im Bereich der elektrischen Premiumfahrzeuge einen Marktanteil von rund zehn Prozent.

Anders als auf dem gesamten Premiummarkt nimmt BMW damit bei Elektroautos keine führende Position ein. Hier lagen zuletzt beispielsweise Tesla sowie die chinesische Marke Nio vor den Deutschen. Diskussionen über eine Abkopplung vom chinesischen Markt erteilte Zipse eine Absage. Demnach will das Unternehmen Risiken verringern und nicht alles auf eine Karte setzen. „Genau das machen wir“, sagte Zipse und verwies auf die ebenfalls starke Präsenz von BMW auf dem US-Markt und in Europa.

Preiskampf tobt

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Deutschen vor großen Herausforderungen. Allein im Monat März sei der Absatz von reinen Verbrennern in China um rund ein Prozent zurückgegangen, während der Verkauf von reinen Elektroautos und Fahrzeugen mit Plug-in-Hybridantrieb (NEV) um mehr als ein Viertel gestiegen sei. Laut Dudenhöffer macht den Deutschen auch der Preiskampf zu schaffen, der auf dem chinesischen Markt tobt. „Tesla und die Chinesen haben im Preis- und Kostenwettbewerb die Nase vorn“, sagt er.

Mit Verbrennungsmotoren lasse sich in China zwar noch viel Geld verdienen. „Aber wer die Kunden nicht verlieren will, muss bei Elektroautos deutliche Preis- und damit Margenzugeständnisse machen.“

Die westlichen Autobauer müssten ihre Produktionsprozesse für Elektroautos neu kalibrieren, sagt Dudenhöffer. Wer einfach mit der bisherigen Preis- und Produktionsstrategie weitermache, werde Kunden verlieren.

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