Am deutschen Aktienmarkt haben zu Wochenbeginn vor allem die Aktien der Darmstädter Software AG für Aufsehen gesorgt. Das Technologie-Investmentunternehmen Silverlake will sie übernehmen und bietet den Aktionären 30 Euro je Aktie. Silverlake wäre das Unternehmen damit 2,2 Milliarden Euro wert. Die Titel der Software AG schnellten am Morgen denn auch um rund 50 Prozent auf etwa 30 Euro hoch. Der Kleinstwerteindex S-Dax, in dem die Aktien der Software AG enthalten sind, kletterte um 1,4 Prozent.
Am deutschen Aktienmarkt insgesamt fehlte den Anlegern am Montag vorerst die Kaufbereitschaft. Der deutsche Leitindex Dax lag zeitweise leicht im Minus auf 15.866 Punkten. Der deutsche Nebenwerteindex M-Dax der mittelgroßen Börsentitel stand 0,4 Prozent höher auf 27.848 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 für den Euroraum verlor 0,3 Prozent.
Die Software AG verspricht sich von der 2,2 Milliarden Euro schweren Übernahme durch den Finanzinvestors Silverlake wieder steigende Gewinne. Mittelfristig werde eine operative Umsatzrendite im oberen Bereich der Spanne von 25 bis 30 Prozent erreicht, prognostizierte Unternehmenschef Sanjay Brahmawar am Montag. Damit läge sie im Bereich der ursprünglich für 2023 angestrebten Marke. Wegen gestiegener Kosten erwartet er inzwischen für das laufende Jahr nur noch einen Wert von 16 bis 18 Prozent.
Zu dem Angebot von 30 Euro je Software AG-Aktie, sagte Brahmawar: „Die Prämie ist deutlich höher als bei vergleichbaren Übernahmen in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt“. Er unterstütze die Pläne ebenso wie die Stiftung des Software AG-Mitgründers Peter Schnell. Sie will 25,1 Prozent der Anteile an den Finanzinvestor abgeben und eine Beteiligung von fünf Prozent behalten. Silverlake, der über eine Wandelanleihe indirekt schon 9 Prozent der Software AG-Anteile hält, strebt mit der aktuellen Offerte eine Beteiligung von 50 Prozent plus einer Aktie an. Die Transaktion soll bis zum vierten Quartal 2023 abgeschlossen werden.
Auch andere Nebenwerte standen am Montag im Blickpunkt: Der Stahlhersteller Salzgitter startete besser als erwartet ins laufende Jahr, bestätigte dennoch nur die Ziele für dieses Jahr. „Ungeachtet des starken Jahresauftakts halten wir aufgrund des politisch und wirtschaftlich volatilen Umfelds an unserer Umsatz- und Ergebnisprognose vom 27. März fest.“ Zuletzt gaben die Aktien um 2,2 Prozent im Kurs nach.
Nach oben um 4,4 Prozent ging es dagegen für SGL Carbon. Die Titel des Kohlenstoffspezialisten profitierten von einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank. Das Siliziumkarbid-bezogene-Geschäft treibe die Profitabilität an, sagt Analyst Thomas Junghanns.
Die seit Tagen sehr schwachen Anteile von Elmos Semiconductor fielen nach einer gestrichenen Kaufempfehlung von Hauck Aufhäuser Investment Banking auf den tiefsten Stand seit Ende Februar und verloren zuletzt 6,2 Prozent.
Im Dax kletterten Siemens Healthineers an die Spitze mit plus 1,7 Prozent. Hohe Kursgewinne bei Philips hinterließen ihre Wirkung. Der niederländische Medizintechnikkonzern schlug sich im ersten Quartal im Tagesgeschäft unerwartet gut.
Börse am Montag: Aktie der Software AG springt um 50 Prozent im Kurs - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
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