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Sunday, May 28, 2023

SMS stirb aus: So wenige Nachrichten verschicken die Deutschen - t-online

Wer heute eine Nachricht von seinem Handy verschickt, nutzt dafür meistens Messenger wie WhatsApp. Die klassische SMS stirbt aus.

Einst war die SMS eine technische Errungenschaft, die das Leben vieler Menschen grundlegend veränderte. Plötzlich konnte man immer und von überall Kurznachrichten schicken – damals noch mit Zeichenlimit, jede SMS kostete extra. Was man schrieb, war wichtig.

Heute wirkt es fast absurd, pro Kurznachricht zu zahlen. In Zeiten von WhatsApp und anderen Messengerdiensten verschickt man zig Nachrichten pro Tag – und hat zudem meistens sowieso eine Internet-Flatrate. Was uns zugutekommt, bedeutet aber: Die SMS wird immer unbeliebter.

Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 5,8 Milliarden SMS-Nachrichten verschickt worden und damit 2 Milliarden weniger als 2021, teilte die Bundesnetzagentur der dpa auf Anfrage mit. Pro aktiver Sim-Karte seien es monatlich im Schnitt etwa fünf SMS gewesen. Der Rückgang liegt daran, dass die Menschen immer häufiger Onlinedienste wie WhatsApp, Threema oder Signal verwenden.

Corona-Krise brachte ein kurzzeitiges Revival der SMS

2012 hatte die SMS-Nutzung ihren Höhepunkt, damals wurden über die deutschen Netze 59,8 Milliarden Kurznachrichten verschickt und damit etwa das Zehnfache vom letztjährigen Wert. Danach sank die Nutzung Jahr für Jahr.

2021 gab es einen überraschenden Anstieg um 0,8 Milliarden auf 7,8 Milliarden. Dies begründete die Netzagentur damals mit den Folgen von Corona-Einschränkungen und mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der Onlinedienste einem Nutzer eine Kurznachricht schicken.

Menschen kommunizieren verstärkt über Messenger

Ein O2-Sprecher sagte, dass die Kundinnen und Kunden verstärkt über Internetplattformen kommunizierten. Dass ihre Handytarife immer größere Datenpakete enthielten und das Netz besser geworden sei, spiele hierbei eine Rolle.

"Auch wenn die SMS nicht mehr den Charme vergangener Jahre versprüht, wird sie uns noch viele Jahre begleiten", sagt die Technikchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter. "Sie ist vor allem bei Zweifach-Authentifizierungen von Zugängen für Onlinedienste oder als Benachrichtigungsservice für Mailbox-Nachrichten noch immer unverzichtbar."

Zugleich wies Vodafone aber darauf hin, dass viele Dienstleister inzwischen von SMS-basierten Authentifizierungen auf App-Lösungen umgestiegen seien. Ein Telekom-Sprecher sah es ähnlich. "Banken nutzen hierfür beispielsweise eigene Apps", sagte er.

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