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Sunday, November 19, 2023

KI-Pionier Sam Altman: Kommt er nach der Entlassung bei Open AI gleich zurück? - Neue Zürcher Zeitung - NZZ

Nach der Entlassung des Gründers Sam Altman am Freitag steckt das KI-Unternehmen Open AI in Turbulenzen. Nun könnte es zu einer spektakulären Kehrtwende kommen: Altman könnte zu der im Bereich der künstlichen Intelligenz führenden Firma zurückkehren.

Sam Altman am Asia-Pacific Economic Cooperation Summit in San Francisco in diesem Jahr: Kehrt er nach seinem Abgang gleich wieder zu Open AI zurück?

Sam Altman am Asia-Pacific Economic Cooperation Summit in San Francisco in diesem Jahr: Kehrt er nach seinem Abgang gleich wieder zu Open AI zurück?

Carlos Barria / Reuters

Nach der überraschenden Entlassung von Sam Altman, dem Mitgründer und Chef des Jungunternehmens Open AI, könnte es zu einer spektakulären Wende kommen.

Laut Beobachtern aus dem Unternehmen läuft derzeit eine Kraftprobe, in deren Verlauf der Verwaltungsrat der Pionierfirma im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) entmachtet und Altman als Chef reinstalliert werden könnte. Der Verwaltungsrat hatte Altman am Freitag entlassen. Mächtige Investoren stützen derweil den 38-jährigen Firmengründer Altman gegenüber dem Verwaltungsrat.

Am Samstagabend hatte der Strategiechef des Unternehmens, Jason Kwon, in einer Nachricht an Open-AI-Angestellte mitgeteilt, das Unternehmen sei «optimistisch», dass Altman als CEO zurückkehren werde. Dies gelte auch für verschiedene Mitstreiter von Altman, die nach seiner Entlassung gekündigt hätten.

Nach dem Rauswurf des Open-AI-Mitgründers könnte der Exodus von Spezialisten bei dem Startup weitergehen. Dies könnte auch die Bewertung von Open AI bei einem bevorstehenden Verkauf von Mitarbeiteraktien beschädigen. Diese wurde laut dem Branchendienst «The Information» auf rund 86 Milliarden Dollar geschätzt.

Machtkampf beim Vorkämpfer der künstlichen Intelligenz

Als Grund für den Rauswurf von Altman hatte der Verwaltungsrat angegeben, der Open-AI-Gründer sei «nicht konsequent aufrichtig» in seiner Kommunikation mit dem Gremium gewesen und habe dessen Vertrauen verloren. Als Interimschefin wurde die bisherige Leiterin des Bereichs Technologie, Mira Murati, eingesetzt. Sie solle für einen nahtlosen Übergang sorgen, während der Verwaltungsrat einen neuen CEO suche, hiess es am Freitag in einer Mitteilung.

Altman ist eine Schlüsselfigur bei Open AI und ein öffentliches Gesicht für die Technologie der künstlichen Intelligenz. Er wird in der Öffentlichkeit stark in Verbindung gebracht mit dem Open-AI-Programm Chat-GPT, das menschliche Sprache und Texte verstehen und Antworten auf Fragen geben kann.

Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» hat Altman Investoren am Wochenende gesagt, er könne sich eine Rückkehr als Open-AI-Chef vorstellen. Sollte er zurückkommen, wolle er aber einen neuen Verwaltungsrat und eine andere Governance-Struktur. Als Alternative hat Altman angegeben, ein neues Unternehmen mit einigen ehemaligen Open-AI-Mitarbeitenden zu gründen. Unter ihnen sollen auch solche sein, die aus Protest über seine Entlassung bei dem KI-Jungunternehmen gekündigt haben.

Im Zuge einer erneuten Kehrtwende in der Führung des Startups und einer Rückkehr von Altman könnte auch der Mitgründer Greg Brockman, ein weiterer Protagonist bei Open AI, zurückkommen. Er hatte am Freitag nach der Nachricht über Altmans Entlassung gekündigt.

Kehrt auch Brockman zurück, und bleibt Murati an Bord?

Eine Gruppe von Investoren um den Technologieriesen Microsoft, führende Wagniskapitalfirmen und Mitarbeitende von Open AI suchten am Wochenende nach möglichen Lösungen für die Krise des aufstrebenden KI-Unternehmens. Microsoft hat eine milliardenschwere Kooperation mit Open AI, um die Anwendungen des Jungunternehmens in die eigenen Produkte zu bringen. Der Technologiekonzern hat 13 Milliarden Dollar in Open AI investiert. Laut «The Information» ist davon auszugehen, dass Microsoft eine Rückkehr Altmans unterstützen würde.

Am Samstagabend (amerikanische Zeit) schrieb Altman auf der Social-Media-Plattform X: «I love the Open AI team so much.» Innerhalb kürzester Zeit antworteten Hunderte von Mitarbeitenden des Startups mit Likes oder leiteten Altmans Post weiter – unter ihnen auch die neue Interimschefin Mira Murati. Laut Medienberichten äusserten sich Investoren zuversichtlich, dass Altman und Brockman in sehr naher Zukunft zu Open AI zurückkehren und dass Murati an Bord bleiben könnte.

Laut der «Financial Times» sind wichtige Geldgeber des Startups, darunter Thrive Capital, Tiger Global und Sequoia Capital, im Gespräch mit Microsoft sowie Altman und überlegen sich die nächsten Schritte. Die Wirtschaftspublikation berief sich dabei auf drei Personen, die über die Gespräche Bescheid wüssten. Andere Wagniskapitalgeber haben bereits angekündigt, Altman zu unterstützen, was immer er als Nächstes tun werde.

Genaue Gründe für Entlassung unklar

Die genauen Gründe für die Entlassung von Altman bleiben derweil weiter im Dunkeln. Wichtige Investoren und Open-AI-Angestellte sollen nur sehr kurzfristig oder gar nicht über Altmans bevorstehende Entlassung informiert worden sein. Es hatte zuvor allerdings Debatten gegeben über das rasche Wachstum der gewinnorientierten Geschäftssparte von Open AI. So könnten Verwaltungsratsmitglieder die ursprüngliche Satzung von Open AI als verletzt gesehen haben.

Laut dieser Satzung wurde Open AI im Jahr 2015 als Non-Profit-Organisation gegründet und soll unabhängig sowie zum Wohle der Gesellschaft operieren. Dabei sind die Risiken der künstlichen Intelligenz berücksichtigt – wie etwa die Sorge, dass sich KI eines Tages verselbständigen und menschliche Intelligenz zunehmend verdrängen könnte. Die Mission von Open AI sei es, sichere KI zu schaffen, «von der die ganze Menschheit profitiert», steht ganz vorne auf der Website des Jungunternehmens.

In der Mitteilung zu Altmans Entlassung teilte der Verwaltungsrat auch mit, Open AI sei absichtlich so strukturiert worden, dass das Unternehmen diese Mission erfülle. Das Gremium sei weiterhin voll verpflichtet, diese Mission zu erfüllen. Es besteht aus dem Chief Scientist und Mitgründer von Open AI, Ilya Sutskever, dem Chef des Internetunternehmens Quora, Adam D’Angelo, der Technologie-Unternehmerin Tasha McCauley sowie Helen Toner von der Research-Organisation Georgetown Center for Security and Emerging Technology.

Unter Altman war Open AI rasant zu einem milliardenschweren Unternehmen angewachsen, wozu auch der Aufbau der 2019 gegründeten Geschäftssparte einen wichtigen Beitrag leistete. Dadurch konnte Open AI Milliarden an Kapital aufnehmen. Die ursprüngliche Mission sollte dabei weiter beibehalten werden – anscheinend gab es dabei aber zunehmend Widersprüche.

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