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Thursday, November 16, 2023

Marktbericht: Siemens schiebt den DAX an | tagesschau.de - tagesschau.de

marktbericht

Stand: 16.11.2023 16:22 Uhr

Ein Rekordergebnis von Index-Schwergewicht Siemens treibt den DAX. Damit bahnt sich der vierte Gewinntag in Folge an. So mancher Anleger setzt weiterhin auf sinkende Zinsen, was den Index stützt.

Der jüngste Aufwärtstrend des DAX setzt sich auch am Nachmittag fort, der DAX gewinnt rund ein halbes Prozent und überwindet damit die Marke von 15.800 Punkten. Der deutsche Leitindex markierte sein bisheriges Tageshoch bei 15.862 Punkten, das Tief lag bei 15.792 Punkten. Damit bewegt sich der Index auf hohem Niveau in einer engen Bandbreite.

Seit Monatsbeginn steht mittlerweile ein Kursplus von in der Spitze 6,9 Prozent zu Buche. Der November macht damit seinem guten Ruf an den Kapitalmärkten alle Ehre - er bildet den Auftakt zu den statistisch besten sechs Börsenmonaten. Im Gegensatz zum DAX geht es für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen um rund 1,3 Prozent bergab.

Insgesamt sehen Strategen trotz einer kleinen Verschnaufpause weiter Luft nach oben an den Aktienmärkten. "Zwar ist das Tempo des Anstiegs nicht mehr ganz so rasant wie noch vor ein paar Tagen, doch es erscheint konstant", sagte Frank Sohlleder, Marktstratege beim Broker ActivTrades.

Die durch eine rückläufige Inflation in den USA geschürten Spekulationen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank hatte die Rally in Gang gesetzt. "Die Hoffnung scheint in den Markt zurückgekehrt zu sein, dass sich die dunklen Rezessionswolken schon bald lichten könnten."

Maßgeblichen Anteil an der guten Entwicklung des DAX hat auch die im Index hoch gewichtete Siemens-Aktie. Diese ragt mit einem Kursplus von über sechs Prozent positiv heraus. Der Technologiekonzern hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Rekordgewinn abgeschlossen.

Nach Steuern verdiente Siemens 8,5 Milliarden Euro - fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Zudem will Siemens ein neues Aktienrückkaufprogramm starten, über fünf Jahre sollen für bis zu sechs Milliarden Euro Aktien zurückgekauft werden. "Das Traumszenario für Anleger rundet ein weiterer Aktienrückkauf über sechs Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren ab", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

In New York eröffnen die Märkte derweil etwas leichter und ringen mittlerweile mit ihren Schlusskursen. Der Leitindex Dow Jones verliert 0,1 Prozent. An der Wall Street hatte die Aufwärtsdynamik bereits gestern spürbar nachgelassen. Die großen Indizes legten zwar weiter zu, verzeichneten aber nur noch kleine Gewinne.

Im Fokus der Investoren stehen eine Reihe neuer Konjunkturdaten, aber auch schwache aufgenommene Ergebnisse vom Handelsriesen Walmart und Netzwerkausrüster Cisco. Beide Aktien geben im frühen Geschäft deutlich nach.

Bei Dow-Mitglied Walmart legten Umsatz und bereinigter operativer Gewinn zwar zu, allerdings konnte der Konzern die hohen Markterwartungen nur teilweise übertreffen. Zudem verunsicherte Finanzchef John David Rainey die Anleger mit vorsichtigeren Aussagen zum wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Eine Senkung der Umsatzprognose brockt Cisco ebenfalls ein dickes Minus von über zehn Prozent ein. Der hervorragende Start ins neue Geschäftsjahr 2023/24 sei vom deutlich rückläufigen Auftragseingang und dem reduzierten Ausblick überschattet worden, schrieb Analyst Ingo Wermann von der DZ-Bank in einer heute vorliegenden Studie. Der Experte schraubte seine Schätzungen für den Telekomausrüster nach unten.

Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich zuletzt eingetrübt. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche um 13.000 auf 231.000, wie das Arbeitsministerium am Nachmittag in Washington mitteilte. Der Anstieg ist stärker als erwartet ausgefallen. Analysten hatten im Schnitt nur mit 220.000 Anträgen gerechnet.

Trotz des Anstiegs bleibt die Zahl der Hilfsanträge weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Eine niedrige Arbeitslosigkeit spricht für steigende Löhne, was die Inflation zusätzlich antreiben kann.

Die Streiks in großen Automobilkonzernen haben die Industrieproduktion im Oktober deutlich belastet. Die Gesamtproduktion sei im Monatsvergleich um 0,6 Prozent gefallen, teilte die US-Notenbank Fed mit. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet. Im Verarbeitenden Gewerbe belief sich das Minus auf 0,7 Prozent.

Ohne den vom Streik betroffenen Automobilsektor habe sich ein Produktionszuwachs um 0,1 Prozent ergeben, teilte die Notenbank weiter mit. Die Versorger schränkten ihre Aktivität allerdings auch deutlich um 1,6 Prozent ein. Im Bergbau stieg die Produktion hingegen um 0,4 Prozent. Die Kapazitätsauslastung in der Gesamtindustrie fiel um 0,6 Punkte auf 78,9 Prozent.

Der Greenback fällt nach den US-Konjunkturzahlen gegen den Euro etwas zurück, aktuell werden 1,0889 Dollar bezahlt. Aussagen von EZB-Chefin zur Lage der Finanzwirtschaft haben bisher keinen Einfluss auf den Devisenmarkt.

Lagarde warnte konkret vor Gefahren für die Finanzwirtschaft: "Die Profitabilität der Banken wird durch die steigenden Finanzierungskosten, die höhere Leitzinsen widerspiegeln, sowie durch deutlich geringere Kreditvolumina negativ beeinflusst", so die EZB-Chefin laut Redetext anlässlich einer Konferenz des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB) in ihrer Funktion als dessen Leiterin. Die Feinunze Gold wird am Nachmittag bei 1.980 Dollar gehandelt und damit 1,0 Prozent höher als am Vortag.

Die Ölpreise knüpfen nach den etwas schwächeren US-Konjunkturdaten an ihre Verluste vom Vortag an. Im Vergleich zu gestern geht es mit den Notierungen am Ölmarkt mittlerweile deutlicher bergab. Am Nachmittag kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 78,15 Dollar. Das sind 3,5 Prozent weniger als am Vortag. Belastet werden die Ölpreise unter anderem auch durch den unerwartet starken Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in den USA, die mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit August liegen.

Aufatmen beim Bayer-Konzern: Die Zulassung seines umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat wird in der EU um zehn Jahre verlängert. Es werde aber neue Auflagen und Einschränkungen geben, teilte die EU-Kommission heute in Brüssel weiter mit. Die derzeitige Zulassung wäre Mitte Dezember ausgelaufen.

Der Autobauer Porsche investiert in Umbau und Erweiterung seines Stammwerks Zuffenhausen rund 250 Millionen Euro. Künftig soll auf der Montagelinie für zweitürige Sportwagen mit Verbrennungsmotor zugleich die nächste Generation des 718 mit Elektroantrieb produziert werden. Zudem werde die Montage des E-Antriebs für den elektrischen Macan in das Motorenwerk des Standorts integriert.

Die Fluggesellschaft Emirates hat auf der Luftfahrtmesse in Dubai 15 Exemplare des Großraumflugzeugs A350-900 zum Listenpreis von sechs Milliarden Dollar bestellt. Dem Deal war ein teils öffentlich ausgetragener Streit über das von Rolls-Royce gebaute Triebwerk für den größeren A350-1000 vorangegangen, von dem Emirates eigentlich 35 bis 50 Stück Airbus ordern wollte. Die nun bestellten 15 Maschinen des Typs A350-900 seien ein "Trostpreis", hieß es von Branchenkennern.

Papiere von BASF gehören zu den größten Kursverlierern im DAX. Die Analysten von Jefferies stuften die Titel auf "Underperform" von "Hold" herunter und senkten das Kursziel auf 39 von 42 Euro. Große Teile der energieintensiven europäischen Upstream-Produktion des Chemiekonzerns stünden vor strukturellen Herausforderungen, um Renditen zu erwirtschaften, hieß es zur Begründung.

Das US-Pharmaunternehmen Eli Lilly will laut einem Bericht des Portals "Business Insider" seine neue Abnehmspritze auch in Rheinland-Pfalz herstellen. Eli Lilly plane für eine einstellige Milliardensumme den Bau eines neuen Produktionswerks in dem Bundesland. Eine entsprechende Ankündigung wolle das Unternehmen morgen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin machen.

Mit Abstand größter Kursverlierer im MDAX ist die HelloFresh-Aktie. Wegen Problemen im Geschäft mit Fertiggerichten hat das Unternehmen seine Gewinnprognose zurückgeschraubt. Anleger nehmen daraufhin Reißaus und brocken dem Kochboxen-Versender den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktie fällt um über 24 Prozent auf ein Acht-Monats-Tief von 15,32 Euro.

Karl-Ludwig Kley, Aufsichtsratsvorsitzender bei Lufthansa, zieht nach einem Medienbericht eine vorzeitige Amtsübergabe an den früheren Airbus-Chef Thomas Enders in Betracht. Der 72-jährige Kley wolle trotz seiner Wiederwahl in diesem Jahr das Thema Nachfolge frühzeitig angehen, berichtete das "Handelsblatt" mit Verweis auf das Umfeld von Kley und Aufsichtsratskreise.

Der Ticketvermarkter CTS Eventim hat dank mehrerer Großveranstaltungen und einer stärkeren Nachfrage nach Tickets in den ersten neun Monaten 2023 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Der MDAX-Konzern profitierte von Vorverkäufen für Konzertreihen wie der "The Eras Tour" der US-Sängerin Taylor Swift und Auftritten von Paul McCartney, die 2024 anstehen. Unter dem Strich verdiente CTS gut 205 Millionen Euro nach 131 Millionen vor einem Jahr.

Die chinesische Medion-Mutter Lenovo hat die maue Nachfrage nach PCs zu spüren bekommen. Der Umsatz sank im Zeitraum Juli bis September um 16 Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar und ging damit das fünfte Quartal infolge zurück. Der Gewinn brach um 60 Prozent auf 249 Millionen Dollar ein. Lenovo und seine Wettbewerber hatten in der Corona-Pandemie vom PC-Boom profitiert und müssen nun den Abbau der Lagerbestände und die Konjunkturflaute verkraften.

Große Vermietungsplattformen wie Airbnb und Booking müssen künftig mehr Daten mit Behörden teilen. Damit sollen unter anderem Städte besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen vorgehen können, wie das Europaparlament und die EU-Staaten mitteilten. Unterhändler der beiden Institutionen hatten sich in der Nacht auf die neuen Regeln geeinigt, die nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren angewendet werden sollen.

Der US-Softwarekonzern Microsoft will künftig eigene Chips für Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Das Unternehmen stellte einen eigenen KI-Chip vor, der zur Erledigung von anspruchsvollen Aufgaben in der hauseigenen Azure-Cloud zum Einsatz kommen soll. Damit reiht sich das Unternehmen in die Liste der großen Technologiefirmen ein, die aufgrund der hohen Kosten für die Bereitstellung von KI-Diensten entscheidende Technologien intern entwickeln. An der Börse kommen die Pläne gut an, die Aktie gewinnt 1,5 Prozent.

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