Der Energiekonzern BP verweigert seinem im September zurückgetretenen Chef Bernard Looney eine Auszahlung von bis zu 32,4 Millionen Pfund (37,6 Millionen Euro). Looney wurde am Mittwoch fristlos entlassen. Er habe »ungenaue und unvollständige« Angaben über Beziehungen zu Kollegen gemacht und damit den Verwaltungsrat im Juli 2022 »wissentlich in die Irre geführt«, teilte das Unternehmen in einer Erklärung mit. »Der Vorstand hat festgestellt, dass dies ein schwerwiegendes Fehlverhalten darstellt.«
Ab Mittwoch erhalte Looney daher keine weiteren Gehälter oder Vergünstigungen und auch keinen Jahresbonus für das Geschäftsjahr 2023. Zudem werde bereits überwiesenes Geld von dem Manager zurückgefordert, darunter die Hälfte des Bonus für das Geschäftsjahr 2022.
Das BP-Urgestein Looney war Anfang 2020 zum Konzernchef ernannt worden. Er hatte den Umbau von einem der größten Ölkonzerne der Welt in das Zeitalter postfossiler Brennstoffe angetrieben, aber dann einige der ehrgeizigsten Ziele zurückgezogen und die Ausgaben für Erdöl und Erdgas wieder erhöht. Der aus Irland stammende Manager war im September zurückgetreten, weil er nach eigenen Angaben frühere Beziehungen zu Kollegen nicht komplett offengelegt hatte.
Unter Looney war der BP-Konzern zunächst erfolgreich, so erzielte das britische Unternehmen 2022 das beste Ergebnis seit 2008. Dank der hohen Energiepreise verdreifachte der Konzern im zweiten Quartal seinen Gewinn auf 8,5 Millionen Dollar. 2023 kam es dann allerdings zu einem Einbruch um 70 Prozent; dennoch wurde die Dividende für die Aktionäre erhöht. Auch für sein eigenes Gehalt von zwölf Millionen Pfund stand Looney in der Kritik. Vor allem aber war seine Strategie umstritten, den Öl- und Gaskonzern BP klimafreundlich umzubauen und in erneuerbare Energien zu investieren.
Bernard Looney: BP verweigert Ex-Chef 37 Millionen Euro - DER SPIEGEL - DER SPIEGEL
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