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Friday, December 1, 2023

Kläger verlangen eine Milliarde Dollar Schadensersatz von Cristiano Ronaldo - DER SPIEGEL

Fußballmilliardär Ronaldo: »Unglaublich erfolgreich« für Binance geworben

Fußballmilliardär Ronaldo: »Unglaublich erfolgreich« für Binance geworben

Foto: Amr Nabil / dpa

Der portugiesische Fußballstar Cristiano Ronaldo sieht sich mit einer Sammelklage konfrontiert, weil er für die angeschlagene Kryptowährungsbörse Binance geworben hat. Die Kläger fordern vor einem Bundesgericht im südlichen Bezirk von Florida mindestens eine Milliarde Dollar Schadensersatz. Sie behaupten, dass Ronaldos Werbung für Binance »irreführend und ungesetzlich« war. Ronaldo habe seine Rolle als Idol genutzt, um sie zu kostspieligen und unsicheren Investitionen zu verleiten.

»Die Beweise belegen, dass der Betrug von Binance mit dem Verkauf von nicht registrierten Wertpapieren nur mithilfe einiger der wohlhabendsten, mächtigsten und anerkanntesten Organisationen und Berühmtheiten auf der ganzen Welt einen solchen Umfang erreichen konnte«, heißt es in der Klage. Vertreter des mehrmaligen Weltfußballers lehnten am Donnerstag eine Stellungnahme ab. Binance, die weltweit größte Kryptowährungsbörse, antwortete ebenfalls nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme.

Anstieg der Suchanfragen als Beweis

Ronaldo startete seine erste NFT-Kollektion »CR7« gemeinsam mit Binance im November vergangenen Jahres vor Beginn der Weltmeisterschaft. Die NFTs mit Startpreisen von umgerechnet etwa 77 bis 10.000 Dollar zeigten sieben animierte Figuren, die Ronaldo in ikonischen Momenten seines Lebens darstellen. In der am Montag eingereichten Klage heißt es, dass die NFTs »unglaublich erfolgreich« für Binance geworben hätten – als Beleg präsentieren die Kläger Auswertungen, die einen dramatischen Anstieg der Online-Suchanfragen mit dem Stichwort »Binance« nahelegen. Sogenannte Premium-Level-Stücke der Kollektion seien innerhalb der ersten Woche ausverkauft gewesen, heißt es in der Klage.

In der Klage wird auch behauptet, dass Ronaldo hätte offenlegen müssen, wie viel Binance ihm für die Partnerschaft gezahlt hat. Sie bezieht sich damit auf einen Hinweis der US-Börsenaufsichtsbehörde, dass Prominente nach Bundesrecht verpflichtet sind offenzulegen, wie viel sie für die Werbung für Wertpapiere, einschließlich Kryptowährungen, erhalten.

NFTs sind gewöhnliche digitale Bilder mit einer angehängten Versionsnummer, die zu einer Kryptowährung hinzugefügt wurde, ein Prozess, der sie zu »einzigartigen« Sammlerstücken machen soll. NFTs erlebten einen kurzen Boom. Nach mehreren Skandalen und Insolvenzen von Kryptowährungsanbietern sind sie aber in der Mehrzahl kaum noch etwas wert.

Vier-Milliarden-Dollar-Vergleich

Im Sommer hatte die Bankenaufsicht Binance beschuldigt, als nicht registrierte Wertpapierbörse zu agieren und eine Reihe von US-Wertpapiergesetzen verletzt zu haben, darunter die Förderung von Geldwäsche. Ihr Gründer Changpeng Zhao stimmte nach einem Schuldbekenntnis in der vergangenen Woche einem Vergleich in Höhe von rund vier Milliarden Dollar zu und trat als CEO zurück.

Mehr zum Thema

    Ronaldo ist nicht der Erste, der wegen unlauterer Werbung für Kryptowährungen vor Gericht steht. Im vergangenen Jahr wurden zum Beispiel Larry David und Tom Brady als Beklagte in einer Sammelklage gegen FTX genannt. FTX war die zweitgrößte Kryptobörse, bevor sie im November 2022 zusammenbrach. Die Kläger argumentieren, dass die Prominenten aufgrund ihres Status für die Förderung des gescheiterten Geschäftsmodells von FTX verantwortlich sind.

    Ronaldo ist einer der bekanntesten und reichsten Sportler der Welt. Er spielte für Real Madrid, Juventus Turin und Manchester United und lässt seine Karriere inzwischen – gut bezahlt – beim saudi-arabischen Klub Al Nassr ausklingen.

    Die Werbung für Binance auf seiner offiziellen Website und in sozialen Netzwerken hat Ronaldo immer noch nicht aufgegeben. Vor wenigen Tagen kündigte er auf X (früher Twitter) eine gemeinsame Aktion mit der Kryptobörse an.

    mik/AP

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