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Monday, January 22, 2024

Marktbericht: DAX steigt im Sog der Wall Street - tagesschau.de

marktbericht

Stand: 22.01.2024 18:11 Uhr

Der KI-Boom an den US-Börsen bescherte auch dem DAX einen freundlichen Wochenstart. Anders als in New York reichte es aber am heimischen Markt heute nicht für eine Bestmarke.

Der DAX ist auch zum Wochenstart dem Rekordlauf der Wall Street gefolgt und legte zu, wenn auch insgesamt in geringerem Tempo als an der New Yorker Weltleitbörse. Am Ende stand bei einer Handelsspanne im Leitindex zwischen 16.607 und 16.705 Punkten ein Tagesgewinn von 0,77 Prozent auf 16.683 Zähler. Der export- und industrielastige MDAX der mittelgroßen Werte gewann 1,24 Prozent hinzu auf 25.748 Stellen.

"KI", also "künstliche Intelligenz" ist derzeit das Zauberwort an den Börsen - es steht bei den Investoren als technologische Neuerung für nahezu unendlich viel Gewinnfantasie und überstrahlt sogar die aktuelle Zinsunsicherheit, durchwachsene europäische Konjunkturzahlen sowie die schwierige geostrategische Weltlage.

"Investoren betrachten diese Aktien zunehmend als kugelsicher, denn selbst wenn die Weltwirtschaft an Schwung verliert, wird die Nachfrage nach KI-Produkten weiterhin hoch bleiben und die Unternehmensgewinne vor makroökonomischem Gegenwind schützen", sagte Marios Hadjikyriacos, Investment-Analyst beim Broker XM.

Der DAX kann allerdings nicht mit dem gleichen Tempo anziehen, wie dies derzeit an der Wall Street der Fall ist, denn dem Index fehlen die KI-Schwergewichte der US-Börsen. Bis zum Rekordhoch bei 17.003 Punkten aus dem Dezember sind es noch etwas über zwei Prozent.

So spielt die Musik derzeit eindeutig an der Wall Street, wo die führenden Aktienindizes immer weiter nach oben getrieben werden und Rekordstände erreichen. Auf die Rekorde vom Freitag setzen die Märkte heute weitere Avancen und markieren damit weitere Bestmarken.

Der Leitindex Dow Jones übersprang im frühen Geschäft die Marke von 38.000 Punkten und markierte bei bisher 38.109 Punkten ein Allzeithoch. Aktuell liegt der Dow wieder knapp unter 38.000 Zählern und gewinnt gut 0,3 Prozent. Auch an der Nasdaq blieben die Anleger zur Eröffnung in Rekordlaune, der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg bis auf 17.448 Punkte, fällt aber aktuell ebenfalls etwas zurück

Traditionell hat die US-Berichtssaison bereits früher begonnen als in Europa. Vor allem die ab dieser Woche anstehenden Berichte der Technologieschwergewichte werden wie stets genau beobachtet werden, ob sie die Vorschusslorbeeren verdient haben. Netflix und Texas Instruments legen morgen ihre Zahlen vor.

Halbleiterwerte sind besonders im Aufwind, seit Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) vorige Woche seine Gewinnprognose aufgrund der boomenden Nachfrage nach High-End-Chips für KI-Anwendungen angehoben hat.

Seit dem Tief Ende Oktober ist der Dow Jones um knapp ein Fünftel gestiegen, der Nasdaq 100 noch etwas mehr, begünstigt allerdings primär durch massive Zinsfantasie. Zudem erholten sich die US-Märkte aufgrund robuster Wirtschaftsdaten, hieß es von Börsianern

Zu den Tech-Branchengrößen, die in den kommenden Tagen ihre Bücher öffnen gehören auch IBM, die zuletzt von Analysten hochgestuft wurden. Anteile am Facebook-Betreiber Meta dürften unterdessen ihren Rekordlauf fortsetzen und steuern erstmals einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar entgegen.

"Sollten die Zahlen der US-Firmen besser ausfallen als die der heimischen Vertreter, wäre dies eine Bestätigung für die zuletzt stärker gelaufenen Börsen in den USA", so Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Neben dem KI-Boom und seinen Auswirkungen steht in dieser Woche in Europa die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf der Agenda. Ökonomen zufolge dürften die Währungshüter die Zinsen unverändert lassen, das Augenmerk der Anleger liegt aber auf dem Ausblick: Zuletzt hatten sich mehrere EZB-Vertreter gegen eine rasche Zinswende ausgesprochen. Eine Zinssenkung im März ist damit zunehmend unwahrscheinlicher geworden.

Die Zentralbanken Kanadas und Norwegens tagen ebenfalls in dieser Woche; es wird nicht erwartet, dass sie ihre Zinssätze ändern. Die US-Notenbank Federal Reserve hält ihre nächste Sitzung am 30. und 31. Januar ab.

Mangels entscheidender Konjunkturdaten fällt der Wochenauftakt am Devisenmarkt eher ruhig aus. Der Euro verliert am späten Nachmittag leicht um 0,1 Prozent auf 1,0891 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0890 (Freitag: 1,0887) Dollar fest.

Aus den Reihen der EZB und der US-Notenbank Fed sind keine wichtigen geldpolitischen Äußerungen zu erwarten, weil in beiden Zentralbanken die übliche Schweigeperiode vor Zinsentscheidungen in Kraft ist. Die Feinunze Gold kostet 2.023 Dollar und damit rund 0,2 Prozent weniger.

Am deutschen Aktienmarkt haben sich zu Wochenbeginn die negativen Analystenstimmen gehäuft. Im DAX sackt die Aktie der Commerzbank um über drei Prozent ab, die Bank of America hatte den deutschen Finanztitel auf "Underperform" herabgestuft. Abstufungen gab es auch für Stratec und diverse Chemiewerte - doch die reagierten nach ihrem schlechten Lauf kaum noch.

Beim Kupferkonzern Aurubis aus dem MDAX stehen nach einem millionenschweren Betrugsfall drei von vier Vorstandsmitgliedern vor dem Aus. Vorstandschef Roland Harings, Finanzvorstand Rainer Verhoeven und Produktionsvorstand Heiko Arnold sollen in den nächsten Monaten ihre Posten aufgeben.

Gespräche der Manager mit "Vertretern des Aufsichtsrats" über einen vorzeitigen Abschied seien weit fortgeschritten, teilte Aurubis heute mit. Noch stehe aber ein Beschluss des Aufsichtsrats aus, der am Dienstag über die Personalien beraten soll. Vom derzeitigen Vorstand bliebe dann nur Recycling-Chefin Inge Hofkens im Amt.

Vorstandschef Roland Harings dürfe noch längstens bis Ablauf des Geschäftsjahres Ende September die Übergabe an einen Nachfolger vorbereiten, hatte schon zuvor das Manager Magazin berichtet. Der Aktienkurs fiel knapp vier Prozent.

Aurubis wurde im vergangenen Jahr Opfer eines großangelegten Betrugs. Unter dem Strich geht es um einen Fehlbestand an wertvollen Metallen im Wert von 169 Millionen Euro. In einem Fall wurden manipulierte Proben mit hohen Gehalten wertvoller Metalle abgegeben, die Lieferungen enthielten aber deutlich weniger davon. Dadurch wurden letztlich überhöhte Rechnungen bezahlt. Darüber hinaus gibt es aber einen weiteren - laut Geschäftsbericht "nicht vollumfänglich nachvollziehbaren" - Fehlbestand bei Edelmetallen in einem niedrigen dreistelligen Millionenbereich.

Einer der größten Gewinner im MDAX war die Nemetschek-Aktie mit einem Plus von fast sieben Prozent. Positive Analystenstimmen treiben die Papiere des Anbieters von Bausoftware damit auf den höchsten Stand seit April 2022. Die Analysten von Deutsche Bank und Oddo BHF hoben in aktuellen Studien ihre Kursziele für Nemetschek an, liegen allerdings mit 67 beziehungsweise 105 Euro weit auseinander.

Die Aktien des Motorenbauers Deutz knüpfen an ihre jüngsten Kursgewinne an. Mit einem Plus von 7,5 Prozent gehörten sie zu den größten Gewinnern im Kleinwertesegment SDAX. Am Freitag hatten sie bereits um fast sechs Prozent zugelegt. Der Verkauf der Bootsmotorentochter an Yamaha Motor kam weiterhin gut an. In nur drei Handelstagen haben Anleger aktuell einen Gewinn von einem Fünftel eingestrichen.

Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton hat 2023 gut ein Fünftel weniger Bestellungen für Fahrzeuge erhalten als im sehr starken Vorjahr. Der Auftragseingang sei um 21 Prozent auf 264.800 Fahrzeuge gesunken, teilte das im SDAX gelistete Unternehmen mit. Das sei ein Zeichen dafür, dass sich die unter anderem durch die Covid-Pandemie und den Krieg in der Ukraine aufgestaute Nachfrage fortschreitend normalisiere.

Der Finanzdienstleister Hypoport hat einen Anstieg der privaten Immobilienfinanzierungen verzeichnet. Erstmals seit Einbruch des Gesamtmarktes sei im vierten Quartal das Transaktionsvolumen auf der hauseigenen Internet-Kreditplattform Europace gestiegen, erklärte der Finanzdienstleister. Mit 12,7 Milliarden Euro habe es knapp acht Prozent über dem Vorjahreszeitraum gelegen. Die Aktie stieg im SDAX rund 6,7 Prozent.

Nach dem Beinahe-Unglück einer Boeing 737-9 Max nehmen die Aufseher auch eine ältere Variante des Jets in den Fokus. Fluggesellschaften sollten sicherheitshalber die Blenden vor nicht benötigten Notausgängen an Maschinen des Typs 737-900ER überprüfen, teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA in der Nacht zum Montag in Washington mit. Bei dem Modell habe Boeing dieselbe Konstruktion wie bei der neueren 737-9 Max verwendet.

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