Filzstift-Unternehmer: Carl-Wilhelm Edding ist tot - DER SPIEGEL
Gemeinsam mit einem Schulfreund gründete er 1960 den Schreibwarenhersteller Edding in Hamburg. Nun ist Patriarch Carl-Wilhelm Edding im Alter von 90 Jahren gestorben.
Firmengründer Edding 2010
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Maurizio Gambarini / dpa
Filzstiftkönig Carl-Wilhelm Edding ist tot. Der Mitgründer des gleichnamigen Schreibwarenherstellers sei am 27. April in Hamburg im Alter von 90 Jahren gestorben, teilte das Unternehmen am Freitag in Ahrensburg mit. Die Familie habe zunächst im kleinen Kreis trauern wollen.
Edding hatte das Unternehmen 1960 gemeinsam mit seinem Schulfreund Volker Detlef Ledermann in einem Keller im Hamburger Stadtteil Barmbek gegründet – mit einem Startkapital von 500 D-Mark. Zuvor war er als Mitarbeiter eines japanischen Schreibgeräteherstellers mit dessen Filzschreibern in Kontakt gekommen und wollte bald seine eigenen Produkte entwickeln und gestalten.
Die Produkte des Duos kamen gut an. Schon nach kurzer Zeit wurden Eddings in der Lagerwirtschaft, in Speditionen, Büros und Werbeagenturen genutzt – und in anderen Ländern.
»Die wertschätzende und authentische Art von Carl-Wilhelm sowie sein unternehmerischer Weitblick haben maßgeblichen Anteil an der weltweiten Expansion der Edding-Produkte«, schrieb das Unternehmen dazu im Nachruf über den leidenschaftlichen Segler. »Wir danken Dir für all das, was Du uns hinterlassen hast und werden Deinen Namen, vor allem aber Deine Werte mit Stolz und großem Verantwortungsbewusstsein weiter pflegen!«
1986 war Edding mit dem Börsengang aus der Firma ausgeschieden, wenig später zog das Unternehmen ins schleswig-holsteinische Ahrensburg. Heute leitet der Sohn des Mitgründers Ledermann die Firma, welche im Laufe der Jahre ihr Portfolio immer weiter ausbaute.
Jüngst gründete man einen eigenen Bereich für Tätowierung, inklusive eines Edding-eigenen Tattoo-Studios in Hamburg. Dem Geschäft half das bislang wenig: Zuletzt erwirtschaftete Edding einen Umsatz von 125,7 Millionen Euro und über fünf Millionen Euro Gewinn. 2019 waren es jedoch noch über 140 Millionen Euro Umsatz gewesen.
Edding selbst hatte mit dem Großteil seines Vermögens die Stiftung :do ins Leben gerufen. Sie setzt sich unter der Leitung seiner Töchter Miriam und Gesine auch heute noch gegen Rassismus und für Migrantinnen und Migranten ein.
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