Eines der am meisten diskutierten Themen in Deutschland am Montag war trotz Corona-Pandemie und Bundestagswahlkampf die Entscheidung, dass die Currywurst vom Speiseplan einer Kantine im Wolfsburger VW-Markenhochhaus gestrichen wird. Der Grund: Das Betriebsrestaurant soll nach dem Werksurlaub fleischfrei sein.
Am Dienstagnachmittag meldete sich nun ein ausgewiesener Experte zu Wort: Ex-Kanzler Gerhard Schröder, dessen dritte Ehe mit der Vegetarierin Hiltrud der Legende nach darunter litt, dass diese nur fleischlos kochte, und der vor 20 Jahren sagte: „Ich kenne in Berlin so ziemlich alle Currywurstbuden.“ Nun kritisierte der 77-Jährige in einem Beitrag in dem sozialen Netzwerk Linkedin die Entscheidung.
„Wenn ich noch im Aufsichtsrat von VW säße, hätte es so etwas nicht gegeben: Eine der Werkskantinen streicht die Currywurst vom Speiseplan und stellt komplett auf fleischfreie Angebote um. Vegetarische Ernährung ist gut, ich selbst mache das phasenweise auch. Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!“
Der frühere SPD-Politiker äußert Zweifel, ob die Beschäftigten bei VW wirklich auf die Currywurst in der Kantine verzichten wollen und verweist darauf, dass die Volkswagenfleischerei 2019 noch sieben Millionen Currywürste hergestellt habe. Currywurst mit Pommes sei „einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion“. Das solle so bleiben.
Er schreibt weiter: „Wenn ich in Berlin bin, führt mich mein erster Weg meist zu einer der hervorragenden Currywurstbuden. Auch in Hannover gibt es exzellente Currywürste. Darauf will ich nicht verzichten, und ich denke: Viele andere wollen das in ihren Betriebskantinen auch nicht.“
Schröder beendet seinen kurzen Text, kommunikativ voll auf der Höhe der Zeit, mit dem Hashtag „#rettetdieCurrywurst“ über – natürlich – dem Foto einer Currywurst mit Pommes.
Gerhard Schröder kritisiert VW und fordert: „Rettet die Currywurst“ - WELT
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