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Wednesday, October 27, 2021

Kauflaune durch Inflation: Deutsche geben mehr aus – Angst vor steigenden Preisen - t-online.de

Die Preise steigen schneller – und mit ihnen die Konsumlaune. Ein Grund dafür: Viele Verbraucher fürchten, künftig noch mehr für ihre Anschaffungen bezahlen zu müssen.

Die Menschen in Deutschland geben derzeit Geld aus, weil sie Angst vor einem Preisauftrieb haben. Das ist ein Ergebnis der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Die Kauflust führt zu einem vergleichsweise positiven Konsumklima – so gut wie seit April 2020 nicht mehr.

Die abgeschwächten Erwartungen hinsichtlich der Einkommen der privaten Haushalte und der allgemeinen Konjunktur vermochten die derzeitige positive Grundstimmung nicht zu beeinträchtigen. Im Vergleich zum Vormonat habe sich insgesamt noch einmal eine leichte Verbesserung ergeben. 

"Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen. Deshalb halten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern", betonte er.

"Verbraucher bleiben zuversichtlich"

Während die Anschaffungsneigung derzeit steige und die Sparneigung sinke, wachse bei den Menschen auch die Skepsis bezüglich des Einkommens der Haushalte und bezüglich der allgemeinen konjunkturellen Lage. Letzteres sei vor allem bedingt durch die Produktionsausfälle etwa in der Autoindustrie. Dort fehlen wichtige Rohstoffe wie Computerchips – teilweise läuft die Produktion nur noch auf Sparflamme, die Mitarbeiter befürchten Kurzarbeit. 

Insgesamt liege die Konsumstimmung aber noch deutlich über dem Niveau des Vorjahres. "Das gute Niveau belegt, dass die Verbraucher zuversichtlich bleiben, was die Erholung der deutschen Wirtschaft anbelangt", sagte Konsumforscher Bürkl.

Steigende Kauflaune kann auch zum Problem werden

Die GfK-Forscher haben für die Studie zwischen 30. September und 11. Oktober 2.000 Verbraucherinterviews geführt. Die Studie ist Teil einer Langzeit-Untersuchung, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde.

Aus ökonomischer Sicht kann die steigende Kauflaune auch zum Problem werden. Steigt die Nachfrage nach Waren und Gütern, dürften viele Unternehmen weitere Preissteigerungen durchsetzen können. Auf diese Weise kann sich eine Inflationsspirale in Gang setzen, die nur schwer zu stoppen ist.

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