Concept XM: BMW erntet Kritik für monströses SUV - DER SPIEGEL
Es ist mehr als fünf Meter lang, etwa 2,5 Tonnen schwer und sieht aggressiv aus: BMWs neues XXL-SUV Concept XM hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Offiziell gilt der Wagen indes als besonders umweltfreundlich.
Vorn eine riesige Kühlergrill-Niere, hinten vier eckige Auspuffe und dazwischen jede Menge Kanten und scharfe Linien: Mit dem monströsen SUV Concept XM, vorgestellt auf der Kunstmesse Art Basel in Miami, hat BMW die Autowelt polarisiert.
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BMW Concept XM: Groß und stark
Foto: BMW Group
Der Plug-in-Hybrid soll vor allem US-Kunden gefallen. Er tritt gegen Autos wie den Lamborghini Urus oder den Bentley Bentayga an. Entsprechend üppig sind seine Maße: 5,11 Meter lang, 2,20 Meter breit und 1,73 Meter hoch. Für das kommende Jahr ist der Produktionsstart des Serienmodells vorgesehen, im Jahr darauf kommt es zu den Kunden.
Im Netz hagelte es Kritik an dem Trumm. »In München muss das Koks schlecht sein« ätzte Autor und Mobilitätsexperte Don Dahlmann auf Twitter. »Ein SUV-Hybrid-Schlachtschiff mit lächerlichen 80 km Reichweite und 750 (!) PS. Wenn BMW so weiter macht, sind sie das nächste Nokia.«
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Vereinzelt lobten User das Äußere des Wagens als mutig und konsequent, BMW selbst sieht »eine ausdrucksstarke Silhouette voller Präsenz«. Doch die Empörung im Netz überwiegt. »BMW stellt die nächste Generation des Leopard-Panzers vor«, hieß es. Manchen macht der Wagen offenbar Angst. »Ganz ehrlich: Als Fahrerin eines Kleinstwagens fühle ich mich oft richtig bedroht, wenn ich im Rückspiegel nur noch ein aggressives Gesicht von Kühlergrill sehe«, schrieb eine Twitter-Nutzerin.
»Nicht alles, was man sich bei Tesla abschaut, ist gut«, schrieb Fahrradlobbyist Christian Storch. Er hatte offensichtlich Teslas Cybertruck im Kopf, jenen massiven elektrischen Pick-up-Truck, der wie ein Panzer aus einem Science-Fiction-Film aussieht. Diese Parallele zogen auch andere User.
BMW ist bei Weitem nicht der einzige Hersteller, der mit übergroßen Fahrzeugen ins elektrische Zeitalter startet. So bringt Ford einen batteriebetriebenen Pick-up F150 heraus, General Motors plant eine Neuauflage des Hummer.
Viele Hersteller statten gerade schwere SUV mit Plug-in-Hybrid-Antrieb aus, um zumindest auf dem Papier sauberer zu erscheinen und Umweltauflagen zu erfüllen. »Mutmaßlich mehr als 2,6 Tonnen Leergewicht. Und trotzdem wird auch dieser Plug-in-SUV von BMW mit fantastisch niedrigen offiziellen Verbrauchs- & CO₂-Werten in die Statistiken eingehen«, kritisierte BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg.
Vor allem die immer größeren Nieren bei BMW-Modellen stoßen vielen Fans schon seit einer Weile übel auf. Sie vermissen Understatement, doch das ist auf dem US-Markt und in Asien offenbar nicht gefragt.
»Die Doppelniere ist das zentrale Markenerkennungszeichen«, verteidigte BMW-Chefdesigner Domagoj Dukec bereits Ende 2020 die Front-Optik von Autos wie dem i4. »Es handelt sich um eine ikonische Grafik, deren Form über Jahrzehnte immer wieder variiert wurde. Beim neuen BMW 4er ist sie wieder vertikal und sehr ausdrucksstark – und damit ganz bewusst polarisierend.«
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