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Bei den Volkswagen-Akten beläuft sich das Kursminus seit dem Zwischenhoch von Ende Oktober nun schon auf fast ein Viertel. Seit dem Jahreshoch im März, das zugleich der höchste Kurs seit dem Frühjahr 2015 war, haben sie inzwischen schon mehr als ein Drittel verloren.
Querelen zwischen Vorstandschef Herbert Diess und dem Betriebsrat der Wolfsburger sowie die Ungewissheit um die Zukunft von Diess im Konzern hatten jüngst die Anleger verstimmt. Am Montag hatte zudem die Citigroup ihre Kaufempfehlung für die Vorzüge gestrichen und das Kursziel von 300 auf 177 Euro deutlich gekappt. Analyst Gabriel Adler liegt bezüglich der Gewinnerwartungen an Volkswagen unter dem Marktkonsens.
VW-Chef Diess sieht Annäherung im Streit mit dem Betriebsrat
In seinem Machtkampf mit dem Betriebsrat sieht Volkswagen-Chef Herbert Diess Annäherungen im Streit um die Auslastung der Werke und die Investitionen der kommenden Jahre.
Bei der Vorbereitung der für den 9. Dezember angesetzten Planungsrunde des Aufsichtsrats sei man "sehr, sehr gut vorangekommen", sagte Diess bei einer aktuellen Managerveranstaltung, zu der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag Zitate vorlagen. Fortschritte sieht Diess demnach auch bei einem zentralen Streitpunkt mit der Arbeitnehmervertretung: dem Bau eines E-Autos auf Basis der MEB-Plattform im Stammwerk Wolfsburg schon vor dem für 2026 angepeilten Start des Projekts "Trinity". Noch keine Entscheidung gibt es Insidern zufolge über die Zukunft von Diess als VW-Konzernchef. Ob er seinen Posten behalte, werde sich noch in dieser Woche entscheiden, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Abläufe. Weder der Konzern noch der Betriebsrat wollten sich dazu äußern.
Mit Blick auf das vom Betriebsrat für Wolfsburg geforderte E-Auto sagte Diess den Auszügen seines Redemanuskripts zufolge: "Es könnte durchaus sinnvoll sein, dieses Modell zu produzieren." Dazu gebe es aktuell Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat und Markenchef Ralf Brandstätter. Diskutiert wird Insidern zufolge über eine Montage des kompakten ID.3, wenn die Fabrik in Zwickau die Kapazitätsgrenzen erreicht. Eine solche Lösung würde es Volkswagen ermöglichen, mehr E-Autos auf Basis der aktuellen Elektro-Plattform zu bauen. Der Betriebsrat will erreichen, dass das niedrig ausgelastete Stammwerk in Wolfsburg bei der Umstellung auf die Elektromobilität nicht abgehängt wird.
Diess zeigte sich auch zuversichtlich, dass die Pläne für ein neues Werk am Stammsitz in Wolfsburg realisiert werden. "Es wird wahrscheinlich eine elektrische Fabrik außerhalb der aktuellen Werksgrenzen, hochautomatisiert, sehr konkurrenzfähig zu Grünheide", sagte der Konzernchef mit Blick auf das geplante Werk des Konkurrenten Tesla in Brandenburg. Mit der Fabrik, für die Volkswagen im Umland von Wolfsburg einen Standort sucht, will sich der Konzern ähnliche Voraussetzungen schaffen, wie sie der US-Rivale Tesla auf der grünen Wiese vor den Toren von Berlin hat. Ziel ist, Autos wie Tesla in etwa zehn Stunden zu bauen.
Diess zählte in seiner Rede weitere Bereiche auf, in denen man vorangekommen sei, darunter die Software-Tochter Cariad, für die weitere Investitionen freigegeben worden seien. Über den Umbau des VW-Transporterwerks in Hannover sei man sich ebenfalls einig. Dort soll zusätzlich zum elektrischen Bulli-Nachfolger ID.Buzz unter dem Projektnamen Artemis künftig ein großer Elektro-SUV von Audi vom Band laufen. "Wir haben auch mit dem Betriebsrat dort ein Paket ausgehandelt, das den Standort transformieren und deutlich wettbewerbsfähiger machen wird."
Die Versorgung mit Halbleitern entspanne sich unterdessen: "Wir haben das Schlimmste hinter uns. Wir sehen eine leichte Steigerung des Produktionsvolumens." Auch die Aussichten für das kommende Jahr hellten sich etwas auf. "Alles in allem sieht man also, dass meine Stimmung sehr gut ist, denn wir haben in den letzten Wochen viele Fortschritte gemacht", fügte Diess hinzu.
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FRANKFURT (dpa-AFX) / (Reuters)
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