Sanktionsfolgen: Vier von fünf Vorständen verlassen Europatochter von russischer VTB-Bank - DER SPIEGEL
Der Europatochter der zweitgrößten russischen Bank kommt wegen des Ukrainekriegs das Personal abhanden: Nur noch einer von fünf Vorständen ist an Bord. Ein Zusammenbruch des Instituts droht aber offenbar nicht.
Der Ukrainekrieg hat Auflösungserscheinungen im Management der Europatochter der zweitgrößten russischen Bank VTB zur Folge. Vier der fünf Vorstände sind dem Institut, das in Deutschland als VTB Direktbank mit Sitz in Frankfurt agiert, abhandengekommen, berichtet das »Handelsblatt«.
Vorstandschef Nicholas Hutt sowie Zac Fortune sind dem Bericht zufolge britische Staatsbürger und dürfen wegen der Sanktionen gegen Russland nicht länger für die VTB arbeiten. Oxana Kozliouk und Oleg Osipenko seien beide ukrainische Staatsbürger und wollten aufgrund der russischen Invasion nicht mehr für die Bank arbeiten. Einziges verbliebenes Vorstandsmitglied ist demnach Finanzchef Miro Zadro. VTB und VTB Europe wollten sich nicht äußern.
Bafin sieht keine Gefahr eines Zusammenbruchs
Die Finanzaufsicht Bafin sieht dem Vernehmen nach aber derzeit keine akute Gefahr, dass die Bank zusammenbrechen könnte. Auf der Internetseite der VTB Direktbank steht nach wie vor eine Meldung vom 1. März: »Zum aktuellen Zeitpunkt können wir Ihnen bestätigen, dass Ihr Geld bei der VTB Direktbank so sicher ist, wie bei jeder anderen in Deutschland ansässigen Bank.« Zugleich verweist die VTB Direktbank darauf, dass Einlagen bei ihr durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro je Kunde abgesichert seien, darüber hinaus greife der Einlagensicherungsfonds des Privatbankenverbandes BdB.
Eine Sprecherin der Bafin bekräftigte am Donnerstag auf Nachfrage, was die Behörde seit Verhängung der Sanktionen gegen Russland immer wieder mit Bezug auf die VTB gesagt hat: »Wir begleiten die Bank eng und lassen uns täglich über die Mittelabflüsse berichten.«
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