E-Autos und Raketen reichen ihm offenbar nicht: Tech-Pionier Elon Musk will auch bei humanoiden Robotern eigene Akzente setzen. Tesla stellt nun den Prototypen "Optimus" vor. Er soll ab 20.000 Dollar kosten. Noch wirkt er aber vergleichsweise ungelenk.
Tesla-Chef Elon Musk hat den Prototypen eines humanoiden Roboters vorgeführt, der nach seiner Überzeugung irgendwann wichtiger als die Elektroautos der Firma werden könnte. Die Maschine mit unverkleideten mechanischen Gelenken und Kabeln machte bei einem Event in der Nacht zum Samstag einige Schritte auf einer Bühne und winkte dem Publikum zu. Tesla strebe für den Roboter mit dem Namen "Optimus" einen Preis bei 20.000 Dollar an, sagte Musk.
Der "Optimus"-Prototyp bewegte sich viel ungelenker als etwa die bekannteren humanoiden Roboter der Firma Boston Dynamics, die rennen, tanzen und springen können. Musk sieht aber einen Vorteil für den Tesla-Roboter darin, dass dieser für die Erkennung seiner Umgebung auf Technologie des Fahrassistenzsystems "Autopilot" zurückgreifen könne, die die Autos der Firma verwenden. In eingespielten Videos war zu sehen, wie der 73 Kilogramm schwere Roboter einen Karton trägt, Blumen mit einer Gießkanne bewässert und ein Metall-Bauteil in Teslas Autofabrik bewegt.
Der Konzern wolle einen nützlichen Roboter entwickeln, der so schnell wie möglich gebaut werden könne, sagte Musk. Einer der Entwickler sprach von der Perspektive, dass die Maschinen nicht nur tausend-, sondern auch millionenfach produziert werden könnte. Musk zeigte sich überzeugt, dass Roboter "für eine Zukunft mit Überfluss, eine Zukunft ohne Armut" sorgen könnten.
Prototyp wird auf die Bühne getragen
In der Vergangenheit hatte der Tech-Milliardär bereits prognostiziert, dass das Roboter-Projekt mit der Zeit bedeutender als Teslas Autoproduktion werden könnte. Bei der "Optimus"-Ankündigung vor einem Jahr hatte Tesla noch einen Menschen in ein Roboter-Kostüm gesteckt, was damals für einigen Spott sorgte. Diesmal wurde ein neuerer Prototyp mit Metall-Verkleidung von Tesla-Mitarbeitern auf die Bühne getragen, da er noch nicht selbst gehen kann.
Der Vorreiter Boston Dynamics, der zwischenzeitlich ein Teil von Google war, gehört inzwischen auch einem Autohersteller: dem südkoreanischen Hyundai-Konzern. Tesla nutzte das Event auch, um die Technologie hinter "Autopilot" und seinen Programmen zum maschinellen Lernen zu erklären. Ein besonderer Fokus lag dabei darauf, wie gut die Autos ihre Umgebung mithilfe ihrer acht Kameras erkennen und verstehen können. Musk zeigt sich überzeugt, dass Tesla das autonome Fahren allein mit Kameras bewältigen kann, ohne die teureren Laserradare, auf die andere Entwickler von Roboterauto-Technologie setzen.
Aktuell fahren 160.000 Tesla-Kunden in den USA mit einer Test-Version der Assistenz-Software, die die Autos unter anderem auch im Stadtverkehr steuern soll, statt nur Spur und Abstand zu halten. In Videos der Beta-Tester machte die Software oft eine schlechte Figur. Musk sagte, dass Tesla zum Jahresende zumindest technisch zur Einführung der Test-Software auch in anderen Ländern bereit sein dürfte. Allerdings könnten örtliche Regulierungs-Vorgaben den Start außerhalb der USA verzögern.
Micron kämpft mit einem Nachfrageeinbruch nach Speicher, TSMC ändert die Fertigungspläne zusammen mit seinen Kunden und selbst PMICs sind wieder lieferbar.
Unter Herstellern macht sich der Konsens breit, dass auch die Halbleiterbranche in eine Rezession gerutscht ist und der Chipmangel der vergangenen Jahre kein Thema mehr ist. Die Nachfrage nach allerlei Hardware ist unter anderem durch die Inflation und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine stark eingebrochen.
Selbst Power-Management-Schaltung (PMICs), die lange Zeit Kern des Chipmangelproblems waren, sind laut Digitimes inzwischen wieder breit verfügbar [5]. PMICs stecken in praktisch allen elektronischen Geräten, um andere Chips mit den korrekten Spannungen zu versorgen. Sie werden üblicherweise mit Strukturen von 90 nm oder noch gröber hergestellt und kosten eigentlich nur einige Cent.
Speicherpreise im Sinkflug
Die jüngst veröffentlichten Quartalszahlen von Micron [6] zeigen derweil die Bredouille der Speicherhersteller. Sowohl DRAM-Bausteine als auch NAND-Flash ist momentan im Überschuss vorhanden, weil niemand mit dem plötzlichen Nachfrageeinbruch gerechnet hat. Im Zeitraum Juni bis August 2022 brach Microns Umsatz verglichen mit dem Vorquartal um gut 23 Prozent auf 6,64 Milliarden US-Dollar ein, der Gewinn um 43 Prozent auf 1,49 Milliarden US-Dollar und die Bruttomarge von 47,4 auf 40,3 Prozent.
Micron führt dazu aus: "Ein noch nie dagewesenes Zusammentreffen von makroökonomischen Ereignissen und Bestandsanpassungen bei den Kunden drücken die Nachfrage nach DRAM und NAND auf ein Niveau, das weit unter dem Endverbrauch liegt; extrem aggressives Preisumfeld." Das Angebot wird die Nachfrage bis zum Jahresende noch weit übersteigen, was zu überfüllten Lagern führt, heißt es weiter.
Produktionsverringerung
Als Direktmaßnahme verringert Micron die Auslastung seiner Halbleiterwerke und verlangsamt den Ausbau der eigenen Speicherproduktion – die Investitionen für das Geschäftsjahr 2023 (beginnend mit diesem September) sinken um fast ein Drittel auf rund 8 Milliarden US-Dollar. Neue Speichergenerationen werden langsamer hochgefahren als zuletzt geplant – im Falle von DRAM die 1-beta-Generation und bei NAND-Flash Bausteine mit 232 Speicherlagen.
Laut einem Zeitungsbericht will Meta, der Mutterkonzern von Facebook, zunächst keine neuen Mitarbeiter einstellen. Es sollen Kosten von zehn Prozent eingespart werden.
Der Facebook-Mutterkonzern Meta will nach Informationen des Wall Street Journal einen Einstellungsstopp verhängen, um Kosten zu sparen. Wie die US-Zeitung bekannt gab, gab Meta-Chef Mark Zuckerberg diesen Plan bei einer wöchentlichen Mitarbeiterversammlung bekannt. Der Konzern plane eine Reduzierung seiner Kosten um mindestens zehn Prozent, hieß es.
Meta lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht auf Anfrage ab, verwies aber auf Erklärungen Zuckerbergs Ende Juli, als der Konzern erstmals in seiner Geschichte einen Umsatzrückgang bekannt gegeben hatte. Zuckerberg hatte damals die Erwartung geäußert, "dass wir mehr erreichen mit weniger Ressourcen".
Konkurrenz durch TikTok
Der Umsatz des Konzerns hatte sich im zweiten Quartal von April bis Juni im Vorjahresvergleich um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar (28,3 Milliarden Euro) verringert, zugleich brach der Gewinn um 36 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar ein. Es war der erste Umsatzrückgang für den Konzern seit seinem Börsengang im Jahr 2012, damals noch unter dem Namen Facebook.
Meta leidet unter den derzeitigen Turbulenzen der Weltwirtschaft und unter der Konkurrenz der Videoplattform TikTok. Der Konzern setzt mittlerweile wie TikTok verstärkt auf kurze Videos, die den Nutzern mithilfe eines leistungsstarken Algorithmus empfohlen werden. Zuckerberg sieht die Zukunft des Internets im sogenannten Metaversum, virtuellen Welten, in denen die Nutzerinnen und Nutzer mittels Avataren arbeiten, spielen und kommunizieren. Deshalb nannte er Facebook vor einem Jahr in Meta um.
Die Deutschen haben derzeit wenig Lust, Geld auszugeben. Der tägliche Einkauf verdirbt die Laune ebenso wie die Aussicht auf die kommenden Nebenkostenabrechnungen der Vermieter. Und der Verursacher der ökonomischen Misere, Russlands Machthaber Wladimir Putin, setzt seine aggressive Politik weiter fort.
Die allgemeine Verunsicherung bremste zuletzt auch die Bereitschaft, sich für den Traum vom eigenen Haus über die Halskrause hinaus zu verschulden. Experten witterten sogar schon eine Trendumkehr bei den Immobilienpreisen, nicht zuletzt, weil die Notenbanken nach den ersten Leitzinserhöhungen weitere angekündigt hatten. Käuferkreis und Nachfrage würden so zwangsläufig schrumpfen – und damit eben auch die Preise.
Die jetzt veröffentlichte Untersuchung des Immobilienportals Immoscout24 dämpft allerdings Hoffnungen, dass sich die Entwicklung verstetigt. Denn inzwischen steigen die Angebotspreise wieder – wenn auch in gebremstem Tempo. Bestands-Eigentumswohnungen wurden im dritten Quartal 2022 um 0,9 Prozent teurer angeboten als im Quartal zuvor. Neubau-Eigentumswohnungen verteuern sich im Durchschnitt um ein Prozent. Bei Einfamilienhäusern steigen die Angebotskaufpreise im Bestand um 0,5 und im Neubau um 1,9 Prozent. Dabei fällt das Echo auf die Bestandswohnungen mit durchschnittlich neun bis 13 Anfragen pro Monat deutlich größer aus als das auf Neubau-Eigentumswohnungen, die durchschnittlich zwei bis drei Anfragen pro Woche erhalten.
Bei den Neubauten ist München mit einem Preisanstieg von 1,2 Prozent mit Abstand weiterhin die teuerste Metropole Deutschlands. Der Quadratmeterpreis liegt im dritten Quartal bei rund 9837 Euro und damit mehr als 3000 Euro höher als bei den übrigen sechs Metropolen. Im Vergleich der Großen bleibt Köln die einzige Metropole mit einem Quadratmeter-Angebotspreis unter der Grenze von 6000 Euro. Ansonsten rangieren die Angebotspreise zwischen knapp 6400 und 6700 Euro pro Quadratmeter.
Betrachtet man den Markt für Bestandswohnungen in den Metropolen, dann fällt das Bild gemischter aus. In Frankfurt am Main, Düsseldorf und Köln sind lediglich minimale Bewegungen bei den Angebotskaufpreisen zu beobachten. Berlin und Hamburg trotzen der aktuell moderaten Entwicklung der Angebotspreise und liegen mit plus 3,2 und plus 2,8 Prozent deutlich über dem deutschlandweiten Mittel. In München und Stuttgart ist nach Stagnation im zweiten Quartal ein leichter Preisrückgang mit jeweils -1,1 und -1,4 Prozent zu beobachten. »Wir sehen, dass der Markt in Deutschland funktioniert und sich vor allem in den Metropolen beruhigt. Die Nachfrage ist auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen«, resümiert Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Die Anfragen werden bescheidener
Besorgniserregender sei allerdings die Entwicklung auf dem Mietmarkt: »Aufgrund der Nachfrageverschiebung erwarten wir, dass sich die Mietpreise in den kommenden Monaten deutlich dynamischer als die Kaufpreise entwickeln werden«, erläutert Schroeter. Um rund 2,5 Prozent seien die Angebotsmieten für Neubauwohnungen gestiegen, bei Bestandswohnungen betrügen die Aufschläge 2,9 Prozent.
Für viele Wohnungssuchende werden die Mieten damit zunehmend unerschwinglich – es sei denn, sie schränkten sich spürbar ein. Ein Trend, der mittlerweile immer stärker zu beobachten ist. »Die Daten zeigen deutlich, dass bei den Suchanfragen zunehmend kleinere Wohnungen in den Fokus rücken«, sagt Schroeter. Das gelte besonders für Apartments unter 30 Quadratmeter und Wohnungen bis 50 Quadratmeter.
Trotzdem sieht der Immobilienexperte einen Grund zur Hoffnung: Er schätzt, dass die Aussicht auf höhere Mietrenditen zu mehr Investitionen in Neubauten führen könnte. Damit erhöhe sich die Chance, dass mittelfristig mehr Angebot geschaffen werde.
Dagegen sprechen allerdings die Kapriolen auf den Märkten für Baumaterialien mit drastischen Preisaufschlägen für Holz, Stahl oder Zement. Auch die Finanzierung neuer Bauvorhaben wird mit steigenden Zinsen nicht billiger. Die Innungen des Bauhandwerks klagen bereits über mannigfaltige Stornierungen von Aufträgen.
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Für das sogenannte Wohnbarometer greift Immoscout24 auf rund 8,5 Millionen Inserate der letzten fünf Jahre zurück. Die Werte werden für Referenzobjekte für den jeweils betrachteten Immobilientyp ermittelt. Für Wohnungen zum Kauf wird eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche zugrunde gelegt. Das betrachtete Einfamilienhaus hat 140 Quadratmeter Wohnfläche und einen Grundstücksanteil von 600 Quadratmetern. Die Kategorie Neubau enthält alle Angebote mit einem Alter von maximal zwei Jahren.
Die Nachfrage im Verhältnis zum Angebot berechnen die Experten auf Basis der Kontaktanfragen pro Inserat des jeweiligen Immobilientyps pro Woche. Es handelt sich um einen normierten Wert, um die unterschiedlich langen Verweilzeiten der Anzeigen auf dem Portal auszugleichen. Die aktuellen Angebotskaufpreise beziehen sich auf den Angebotspreis im dritten Quartal 2022.
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für dieses Jahr trotz eines Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte insgesamt eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,4 Prozent, für das kommende Jahr aber dann einen Rückgang um 0,4 Prozent. Für das Jahr 2024 sehen sie in ihrer Herbstprognose einen Anstieg um 1,9 Prozent. "Die krisenhafte Zuspitzung auf den Gasmärkten belastet die deutsche Wirtschaft schwer", erklärten die Institute in der Gemeinschaftsdiagnose. "Die stark gestiegenen Gaspreise erhöhen die Energiekosten drastisch und gehen mit einem massiven gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftentzug einher."
Die Inflationsrate dürfte sich in den kommenden Monaten weiter erhöhen. Jahresdurchschnittlich ergibt sich nach den Berechnungen der Ökonomen für das Jahr 2023 mit 8,8 Prozent eine Teuerungsrate, die nochmals leicht über dem Wert des laufenden Jahres von 8,4 Prozent liegt. Erst im Jahr 2024 werde die Zwei-Prozent-Marke allmählich wieder erreicht.
Nach einem zunächst moderaten Minus ist der DAX wieder unter die 12.000er-Marke gestürzt. Der Leitindex verlor am Vormittag 1,8 Prozent auf 11.970 Punkte. Der EUROSTOXX50 verlor 1,7 Prozent und notierte bei 3280 Zählern.
An der Frankfurter Börse hat in den ersten Handelsminuten Rational mit einem Kursplus von fast zwölf Prozent herausgestochen. Dank einer Entspannung bei der Versorgung mit Zuliefer-Teilen hob der Großküchen-Ausrüster seine Gesamtjahresziele an.
"Das ist eine riesige Überraschung", sagte ein Börsianer. Besonders positiv sei die angehobene Margenprognosen. Außerdem seien die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal besser ausgefallen als erwartet.
Geglücktes Börsendebüt für den Sportwagenbauer Porsche: Die Vorzugsaktien der Volkswagen-Tochter erschienen erstmals mit 84,00 Euro auf den Kurszetteln. "Das ist ein historischer Moment für Porsche", sagte VW- und Porsche-Chef Oliver Blume auf dem Frankfurter Börsenparkett. Der erste Kurs lag knapp zwei Prozent über dem Ausgabepreis von 82,50 Euro und widersetzte sich damit dem negativen Markttrend.
VW hatte die Papiere dank einer großen Nachfrage am oberen Ende der Angebotsspanne zugeteilt. Zum Ausgabepreis wird Porsche mit 75,2 Milliarden Euro bewertet. Mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Milliarden Euro ist es der größte Börsengang in Deutschland seit mehr als 25 Jahren. Die VW-Aktie verlor 5,1 Prozent, Porsche Holding sackten um 6,9 Prozent ab.
Am deutschen Aktienmarkt ist es am Start deutlich bergab gegangen. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 12.087 Punkte. MDAX, TECDAX und SDAX gaben zwischen 0,6 und 1,2 Prozent nach.
Ein Dämpfer kam von ersten Inflationsdaten aus Deutschland, konkret aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort stiegen die Preise im September zum Vorjahr um 10,1 Prozent, deutlich stärker mit 9,4 Prozent geschätzt. Dies ist kein gutes Omen für die Verbraucherpreise für Gesamtdeutschland, die für 14.00 Uhr auf der Agenda stehen. Am Anleihemarkt reagierten die Kurse umgehend und fielen deutlich zurück, die Renditen stiegen also.
Die Erholung an der Wall Street hat Anleger zur Rückkehr an die asiatischen Aktienmärkte ermuntert. In Tokio stieg der Nikkei um 0,9 Prozent auf 26.422 Punkte. Die Börse Shanghai gab ihre anfänglichen Gewinne dagegen ab und notierte kaum verändert bei 3042 Zählern.
Am japanischen Aktienmarkt stand erneut Eisai im Rampenlicht, nachdem ein Alzheimer-Medikament, das die Pharmafirma gemeinsam mit dem US-Konzern Biogen entwickelt, ermutigende Testergebnisse geliefert hatte. Wegen der enormen Nachfrage nach Eisai-Papieren konnte kein Kurs ermittelt werden. Am Mittwoch hatten sie mehr als 17 Prozent zugelegt. Vor diesem Hintergrund griffen Investoren auch bei südkoreanischen Pharmafirmen zu. So stiegen Samsung Biologics und Celltrion um bis zu 5,7 Prozent.
"Der Umsatz liest sich gut, doch das Ertragsseite liest sich etwas schwächer als erwartet", so ein Marktteilnehmer in einer ersten Einschätzung zu den Zweitquartalszahlen von Hornbach. Im Vorfeld wurde schon damit gerechnet, dass das Vorsteuerertgebnis zurückkommt. Mit 129 Millionen Euro liegt es aber unter der Schätzung beispielsweise von Warburg von 137,8 Millionen. Den Mitte Juni gesenkten Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 bestätigte das SDAX-Unternehmen. Erste Indikationen sehen die Aktie knapp im Minus.
Ein negativer Analystenkommentar drückt Hugo Boss ins Minus. Die Aktien der Modefirma fallen am Donnerstag vorbörslich um 1,5 Prozent auf etwa 47,30 Euro. Die Experten der Baader Helvea Bank haben die Titel auf "Reduce" von "Add" heruntergestuft und das Kursziel auf 44 von 58 Euro gesenkt.
Der Autozulieferer Hella ist mit einem Wachstumssprung ins Bilanzjahr 2022/23 gestartet. Der Umsatz schnellte um 21,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, wie der unter der Dachmarke FORVIA arbeitende Konzern mitteilt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) stagnierte derweil bei 91 Millionen Euro. "Wir sind mit einem zweistelligen Umsatzwachstum sehr stark ins neue Geschäftsjahr gestartet, vor allem aufgrund der hohen Nachfrage nach unseren Licht- und Elektronikprodukten", erklärte Konzernchef Michel Favre. Die Inflation habe Hella "durch die verstärkte Weitergabe von Preissteigerungen" und Kostenkontrolle teilweise abfedern können. "Trotz vielfältiger Marktunsicherheiten rechnen wir nach wie vor mit einer Erholung der weltweiten Automobilkonjunktur", betonte Favre und bekräftigte die Jahresziele.
Anlässlich der Sonderkonferenz der Länder an diesem Mittwoch fordert der Mittelstand dringend weitere Entlastungen. "Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind entsetzt über die bisherige Arbeit der Regierung. Die vielen kleinen und mittleren Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand und aus Berlin gibt es weder konkrete Hilfe noch konkrete Ansagen. Es fehlt die klare Linie", sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, der Zeitung "Rheinische Post". Der Unmut im Mittelstand werde von Tag zu Tag größer. "Die Kakofonie, die aus der Regierung nach außen dringt, dokumentiert Hilflosigkeit und hilft niemanden. Der Mittelstand braucht Entlastungen, und zwar jetzt und sofort."
Zugleich kritisierte Jerger die anhaltende Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern. Die jetzige Energiekrise und die damit verbundene Energiepreiskrise sei die größte ökonomische Herausforderung seit Gründung der Bundesrepublik. "Als ob die Dramatik dieser Situation und die damit verbundenen Konsequenzen noch nicht verstanden worden sind, streiten Bund und Länder um die Finanzierung von Entlastungspaketen, Ausgestaltungen von Entlastungspaketen, um das Kleingedruckte in Verträgen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen müssen alle an einem Strang ziehen. Regierung und Opposition, Politik und Wirtschaft." Viele mittelständische Unternehmen seien noch immer dabei, die Auswirkungen der Corona-Krise zu verarbeiten, und seinem nun mit einem Energiepreiskostenschub konfrontiert, der für viele existenzgefährdend sei. "Das Geschäftsmodell Deutschland steht zur Disposition, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und ihrer Existenzfähigkeit ist in einem bislang nicht bekannten Maße gefährdet."
Zum zweitgrößten Börsengang der deutschen Geschichte wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen knapp über der 12.200er-Marke taxiert. Das entspricht einem Aufschlag von etwa 0,2 Prozent.
Am Mittwoch hatte er nach mehreren Verlust-Tagen in Folge 0,4 Prozent im Plus bei 12.183,28 Punkten geschlossen. Am Morgen erscheinen die Aktien des Sportwagenbauers Porsche erstmals auf der Kurstafel. Dank einer starken Nachfrage hatte die Volkswagen-Tochter ihre Aktien zu je 82,50 Euro und damit am oberen Ende der Angebotsspanne ausgegeben. Mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Milliarden Euro ist dies der zweitgrößte Börsengang in Deutschland seit dem Debüt der Deutschen Telekom 1996.
Ihr Augenmerk richten Börsianer außerdem auf die deutschen Inflationsdaten. Experten erwarten für September einen Anstieg der Teuerungsrate auf 9,4 von 7,9 Prozent im Jahresvergleich. Dennoch zweifelten immer mehr Anleger, dass die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der drohenden Rezession ein hohes Zinserhöhungstempo durchhalten könne, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Nach den überraschend starken Rückgängen beim IFO- und beim GfK-Index stellen sich Investoren zudem auf eine ähnliche Entwicklung bei den vergleichbaren europäischen Barometern für die Stimmung in den Chef-Etagen und bei den Verbrauchern ein.
Nach kräftigen Verlusten am Vortag kommt es an den Börsenplätzen in Ostasien und Australien zu einer Erholung. Die Märkte folgen den Vorgaben der Wall Street, die rund 2 Prozent vorgerückt war. Auslöser für die Aufschläge war die Bank of England, die angekündigt hatte, vorübergehend Staatsanleihen zu kaufen; die quantitative Straffung soll derweil verschoben werden. Seit Freitag waren die britischen Staatsanleihen unter Abgabedruck geraten. Mit der Ankündigung sanken die Renditen nicht nur der britischen Staatsanleihen deutlich.
In Hongkong werden HSI-Gewinne von 1,5 Prozent verzeichnet. In Japan tendiert der Nikkei freundlich, wobei Technologie- und Pharmaaktien den Markt stützen. Teilnehmer berichten, dass die Sorgen wegen der Kreditkosten nach der Aktion der Bank of England etwas nachgelassen hätten. Die Rendite der 20-jährigen Staatstitel verliert 4,5 Basispunkte auf 1,000 Prozent.
In Südkorea wird die Erholung des Kospi mit einem Plus von 1,1 Prozent von Biotech- und Elektronikwerten angeführt. Marktstabilisierungsaktionen stützen das Sentiment. So hat das Finanzministerium beschlossen, Staatsanleihen im Wert von 2 Billionen Won zurückzukaufen, und die Bank von Korea plant, Anleihen im Umfang von 3 Billionen Won am Markt zu kaufen. Damit sollen die Renditen nach unten gebracht werden. Zudem erwägt die Financial Services Commission Maßnahmen zur Stabilisierung des Aktienmarkts.
Der Online-Riese Amazon erhöht vor dem Beginn des Weihnachtsgeschäfts den Stundenlohn von Lagermitarbeitern und Fahrern. Die Beschäftigten werden nun je nach Position und Standort in den Vereinigten Staaten zwischen 16 und 26 Dollar pro Stunde verdienen, teilt Amazon mit. Das Unternehmen rechne mit Kosten von rund einer Milliarde Dollar im kommenden Jahr. Die Lohnerhöhung werde helfen, in der Hochsaison für Geschenke-Bestellungen auf dem immer enger werdenden US-Arbeitsmarkt Mitarbeiter anzuwerben und zu halten.
Amazon kämpft mit einer hohen Mitarbeiterfluktuation, da die Beschäftigten höhere Löhne fordern, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken. Die Entscheidung des Online-Händlers kommt auch vor dem Hintergrund, dass sich Beschäftigte an mehreren Standorten in den USA gewerkschaftlich organisieren wollen. Amazon beschäftigt weltweit über 1,5 Millionen Voll- und Teilzeitkräfte, die meisten davon in den USA.
Twitter handelt sich mit der zufälligen Platzierung von Anzeigen neben Beiträgen mit kinderpornografischem Inhalt Ärger mit seinen großen Werbekunden ein. Marken von Disney, Coca-Cola und Mazda bis hin zu einem US-Kinderkrankenhaus waren unter den etwa 30 Werbetreibenden, deren Anzeigen auf den Profilseiten von Twitter-Konten erschienen, die Links zu kinderpornografischem Inhalt enthielten. Dies geht aus einer Überprüfung der Nachrichtenagentur Reuters von Nutzer-Konten hervor, die in einer neuen Untersuchung über sexuellen Kindesmissbrauch im Internet von der Cybersicherheitsgruppe Ghost Data identifiziert wurden. Die Marken Dyson, Mazda, Forbes und PBS Kids hätten daraufhin ihre Marketingkampagnen ausgesetzt oder entfernt, teilten die Unternehmen mit. Auch Disney, Coca-Cola und NBCUniversal verurteilten die mit den unangemessenen Inhalten verbundene Platzierung der Anzeigen.
Disney kündigte an, seine "Anstrengungen zu verdoppeln, um sicherzustellen, dass die digitalen Plattformen, auf denen wir werben, und die Medienkäufer, die wir nutzen, ihre Bemühungen verstärken, damit sich solche Fehler nicht wiederholen." Coca-Cola erklärte, der Konzern dulde nicht, dass das Material mit seiner Marke in Verbindung gebracht werde und dass jeder Verstoß gegen diese Standards inakzeptabel sei und sehr ernst genommen werde. NBCUniversal bat eigenen Angaben zufolge Twitter um die Löschung der Anzeigen.
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,2 Prozent auf 144,40 Yen und gibt 0,1 Prozent auf 7,1945 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent höher bei 0,9793 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,5 Prozent auf 0,9683 Dollar und gibt 0,2 Prozent auf 0,9484 Franken nach. Das Pfund Sterling verliert 0,9 Prozent auf 1,0789 Dollar.
Frische Geldspritzen der Bank von England (BoE) hellten die Stimmung der Anleger in Asien auf. Die BoE will sich mit zeitlich begrenzten Käufen von Staatsanleihen gegen die jüngsten Turbulenzen am Finanzmarkt stemmen. "Das Ganze ist ein ziemliches Durcheinander", sagte Finn Robinson von ANZ. "Es bleibt abzuwarten, wie lange die Ruhe und der neue Optimismus anhalten werden. Zum einen wird diese Wiederbelebung die britische Inflation ankurbeln, nicht eindämmen, und das ist schlecht für Anleihen und das Pfund Sterling."
Der Nikkei liegt im Verlauf 0,3 Prozent höher bei 26.238 Punkten. Der breiter gefasste Topix sinkt 0,1 Prozent auf 1854 Zähler. Der Shanghai Composite notiert 0,4 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 0,5 Prozent.
Erst sieht es nach Absturz aus, dann doch die Erholung: Der Handel zur Wochenmitte hatte es in sich, der DAX sackte bis auf 11.863 Punkte ab, der tiefste Stand seit November 2020. Dann erholte sich der deutsche Börsenleitindex und schloss am Ende mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent bei einem Stand von 12.183 Zählern. Auslöser für die Erholung war eine Nachricht der Bank of England, die britische Staatsanleihen kaufen will, um den Anleihenmarkt zu stabilisieren. Die Renditen von zehnjährigen Bonds waren jüngst deutlich geklettert. Auch an der Wall Street konnten die Kurse zur Wochenmitte leicht zulegen. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 12.260 Punkte taxiert.
Vor dem Hintergrund der jüngsten drastischen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die Zahlen zur Teuerung in Deutschland im September. "In Deutschland dürfte sie bereits zweistellig gewesen sein", prognostiziert Commerzbank-Analyst Weil. "Preistreiber waren einmal mehr Energie und Nahrungsmittel."
Daneben dürften Anleger aber auch die dritte Veröffentlichung des US-BIPs im Auge haben. Die Zahlen werden am Nachmittag veröffentlicht. Zudem stehen in den USA auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Programm. Aus der EU kommen Daten zur Wirtschaftsstimmung und zum Geschäftsklima. Das Herbstgutachten der Wirtschaftsweisen sollte darüber hinaus Hinweise über die Konjunkturentwicklung hierzulande liefern.
Unternehmensseitig stehen Quartalsergebnisse von Hornbach, Hella und H&M auf der Agenda. Einen Schub für die Anlegerstimmung erhoffen sich Börsianer vom geplanten Börsengang des Sportwagenbauers Porsche. Die Papiere der Volkswagen-Tochter sollen erstmals auf den Kurszetteln erscheinen. Bei einem Emissionsvolumen von bis zu 9,4 Milliarden Euro bestehe die Chance, dass Porsche bereits im Dezember seinen Großaktionären VW und Porsche SE im DAX Gesellschaft leisten werde, sagt Analyst Sebastian Marland vom Finanzdienstleister AFS.
Darf ein Kunde einen Händler auf ebay zugespitzt oder gar überzogen negativ bewerten? Dies hat der Bundesgerichtshof nun grundsätzlich entschieden - und dem Käufer weitreichende Rechte zugesprochen.
Von Klaus Hempel, ARD-Rechtsredaktion
Ein Kunde hatte über ebay vier Metallschellen gekauft. Er bezahlte dafür 19,26 Euro. Darin enthalten waren die Versandkosten. Diese lagen bei 4,90 Euro. Nachdem der Kunde die Schellen erhalten hatte, schrieb er in einer Bewertung: "Ware gut. Versandkosten Wucher!!" Der Händler fühlte sich verunglimpft und verklagte den Kunden. Er wollte erreichen, dass die Bewertung gelöscht wird. Er berief sich dabei auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von ebay. Dort gibt es eine Klausel, in der steht, Zitat: "Die von Nutzern abgegebenen Bewertungen müssen sachlich gehalten sein und dürfen keine Schmähkritik enthalten."
Klaus Hempel
Landgericht gab Klage statt
Nach Ansicht des Händlers sei die Bewertung der Versandkosten als Wucher völlig überzogen. Die Kritik sei unsachlich. Dies müsse sich der Händler nicht gefallen lassen, so Brunhilde Ackermann, Rechtsanwältin des Händlers.
Weil der Begriff 'Wucher' ein Geschäftsgebaren als unseriös, sogar als sittenwidrig bezeichnet. Und dies ist im hohen Grade abwertend.
In der Vorinstanz, dem Landgericht Weiden in der Oberpfalz, gewann der Händler den Prozess. Mit seiner überspitzten Bewertung habe der Kunde dem Händler einen Schaden zugefügt. Denn die Bewertung habe zur Folge, dass es für ihn schwerer werde, Geschäfte über ebay abzuschließen.
Kunde beruft sich auf Recht zur freien Meinungsäußerung
Der Kunde legte anschließend Revision beim Bundesgerichtshof ein. Sein Anwalt Thomas Kofler meint, dass auch zugespitzte Bewertungen und Kommentare auf ebay möglich sein müssen.
Ich bin der Auffassung, dass es nicht möglich ist, dieses Recht auf freie Meinungsäußerung, noch dazu im Rahmen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen, einzuschränken. Solche Äußerungen, solche Rechtsbegriffe, darf man verwenden. Es geht nicht, dass man einen Kunden in irgendeiner Form daran hindert, dieses Grundrecht wahrzunehmen.
Der Bundesgerichtshof ist nun dieser Argumentation gefolgt, und hat mit seinem Urteil grundsätzlich geklärt, welche Art von Bewertungen auf ebay zulässig sind und wo die Grenzen liegen.
Grenze erst bei Schmähkritik
Bei allen Bewertungen greife zunächst einmal das Grundrecht auf Meinungsfreiheit, so der BGH. Dieses Grundrecht reiche sehr weit. Auch überzogene oder ungerechte Kritik sei erlaubt. Die Grenze sei erst dann überschritten, wenn es sich um Schmähkritik handele.
Schmähkritik liegt dann vor, wenn es nicht mehr um eine sachliche Auseinandersetzung geht, sondern ausschließlich darum, jemanden zu diffamieren oder herabzuwürdigen. Dies sei hier aber nicht der Fall gewesen, so Rhona Fetzer, Vorsitzende Richterin des 8. Zivilsenats.
Bei der Bewertung "Versandkosten Wucher!!" steht eine Diffamierung der Klägerin nicht im Vordergrund. Denn der Beklagte setzt sich - wenn auch in scharfer und möglicherweise sogar überzogener Form - kritisch mit einem Teilbereich der Lieferung, nämlich dem Kostenanteil der Lieferung, auseinander.
Bei seiner Bewertung müsse ein Kunde auch keine Begründung dazuschreiben, so der BGH.
Das Grundsatzurteil ist für alle ebay-Nutzer bedeutsam, egal ob sie dort etwas kaufen oder verkaufen: Kunden haben das Recht, harsche Kritik zu üben. Händler müssen sich auf ebay deshalb auch überzogene, zugespitzte Bewertungen gefallen lassen, selbst wenn sie das als ungerecht empfinden. Wenn es einem Kunden aber nur darum geht, seinen Vertragspartner verächtlich zu machen und an den Pranger zu stellen, dann handelt er rechtswidrig.
Als Ole Kirk Kristiansen 1932 Lego gründete, dürfte er nicht geahnt haben, was für ein Spielzeugimperium er schaffen würde. 90 Jahre später expandiert das dänische Familienunternehmen mit Sitz in Billund weiter – und meldet trotz höherer Kosten und Inflation ein gutes Halbjahresergebnis.
Konkret stieg der Umsatz im ersten Halbjahr dieses Jahres um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der mit einem Plus von 46 Prozent bereits außerordentlich stark ausfiel. Währungsschwankungen machten nur einen kleinen Teil des Wachstums aus, das den Umsatz auf 27 Milliarden Kronen (rund 3,6 Milliarden Euro) trieb.
»Insgesamt sind wir sehr zufrieden«, sagte Unternehmenschef Niels B. Christiansen bei einer Telefonkonferenz zu den Ergebnissen. Trotz Unruhe und Schwankungen weltweit habe man die eigenen Erwartungen erfüllt. »Wir wachsen schneller als der Markt«, sagte er mit Blick auf die Konkurrenz. Christiansen verwies auch auf die Partnerschaft mit dem Softwareunternehmen Epic Games, die seine bislang recht analoge Produktpalette digitalisieren soll.
833 Lego-Läden weltweit
Die zwischenzeitliche Schwäche, als zu Beginn von Christiansens Amtszeit 2018 Umsätze und Gewinne sanken, scheint vorüber. Statt um Stellenabbau geht es jetzt darum, einen Teil der Gehaltserhöhung vorzuziehen, um den Beschäftigten durch die Energiekrise mit den hohen Verbraucherpreisen zu helfen.
Der Gewinn blieb im ersten Halbjahr mit 7,9 Milliarden Kronen (etwa 1,1 Milliarden Euro) nach 8,0 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum stabil. Auf längere Sicht, so heißt es in einer Mitteilung , erwartet Lego jedoch, dass sich das Wachstum »normalisiert«.
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Christiansen macht für die gute Entwicklung unter anderem die Stärke der Marke Lego verantwortlich. Zuletzt habe es 770 verschiedene Lego-Produkte auf dem Markt gegeben, darunter hätten Reihen von Lego-Technic, Lego-Star-Wars oder Lego-Harry-Potter bei Verbraucherinnen und Verbrauchern besonders hoch im Kurs gestanden.
Auch bei den Filialen expandiert der Spielwarenhersteller kräftig: 66 Läden öffneten allein im ersten Halbjahr 2022, etwa hundert weitere sollen bis Ende des Jahres folgen. Aktuell hat Lego 833 Geschäfte weltweit, davon 349 in China. In Asien, aber auch in Amerika und Westeuropa legten die Verkäufe besonders stark zu.
Lego-Chef Christiansen: »Insgesamt sind wir sehr zufrieden«
Foto: Daniel Karmann / dpa
Das Unternehmen produziert derzeit in fünf Fabriken in drei Ländern. Zwei weitere Werke in den USA und Vietnam sollen entstehen – mit Solaranlagen auf dem Fabrikgelände und somit CO₂-neutral. Man wolle vor Ort für die einzelnen Märkte produzieren und auch so der Umwelt helfen, sagte Christiansen.
Für die noch aus Kunststoff bestehenden Bauklötzchen kündigte er zudem neue Verpackungen für die Steine an. Die Sets sollen ab dem zweiten Halbjahr statt in Plastiktütchen in Papiertütchen geliefert werden. Die Steine selbst sollen vermehrt aus recyceltem Material hergestellt werden.