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Tesla-Chef Elon Musk bemühte sich bei der obligatorischen Konferenzschalte mit Finanzanalysten nach Vorlage der Quartalszahlen, Optimismus zu versprühen. "Es sieht aus, als würden wir ein episches Jahresende erleben", verkündete der Tech-Milliardär und stellte ein "rekordbrechendes" Schlussquartal in Aussicht. Bedenken, dass eine angesichts hartnäckig hoher Teuerungsraten und steigender Zinsen drohende Rezession das Geschäft bremsen könnte, wischte Musk beiseite: "Wir haben eine exzellente Nachfrage".
Er sehe Tesla auf Kurs, langfristig den Börsenwert von Apple und Saudi Aramco (Aramco (Saudi Aramco)) zu übertreffen - den zurzeit am höchsten gehandelten Konzernen weltweit. Zum Vergleich: Apple ist am Aktienmarkt 2,3 Billionen Dollar wert, Saudi Aramco hat eine Marktkapitalisierung von 2,1 Billionen Dollar. Tesla bringt es auf gut 695 Milliarden Dollar.
Musk stellte "bedeutende" Aktienrückkäufe zur Kurspflege der Tesla-Aktie in Aussicht, die in diesem Jahr bereits um 37 Prozent gesunken ist. Ein Rückkaufprogramm könnte demnach ein Volumen von 5 bis 10 Milliarden Dollar haben und im kommenden Jahr beginnen. Einen steigenden Aktienkurs könnte der Tesla-Chef gut gebrauchen. Er ist der größte Aktionär und sein abenteuerlicher Plan, Twitter zu kaufen, könnte ihn in Kürze zwingen, weitere Tesla-Aktienpakete zu Geld zu machen. Zu dem Milliarden-Deal sagte Musk, dass er und andere Investoren "offenkundig" zu viel für das Online-Netzwerk zahlten. Allerdings habe Twitter auch "unglaubliches Potenzial".
Tesla lieferte im vergangenen Vierteljahr knapp 344 000 E-Autos aus und schaffte damit eine neue Bestmarke. Trotzdem scheint ungewiss, ob der Konzern sein ambitioniertes Ziel erreichen kann, die Auslieferungen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent zu steigern. Dafür müsste Tesla im Gesamtjahr auf über 1,4 Millionen Fahrzeuge kommen und im Schlussquartal mehr als eine halbe Million Autos an die Kundschaft bringen. Tesla erklärte, dass die Wachstumsrate von verschiedenen Faktoren abhänge, unter anderem der Verfügbarkeit von Bauteilen und der Stabilität der Lieferketten. Finanzchef Zach Kirkhorn betonte in der Analystenkonferenz jedoch, dass Tesla weiter davon ausgehe, das Jahresziel von 50 Prozent Wachstum zu schaffen.
Vor einer möglichen Energiekrise in Europa sei Tesla mit seiner Autofabrik in Grünheide bei Berlin nicht bange, sagte Kirkhorn. "Das ist nichts, worüber wir uns große Sorgen machen". Tesla will die Produktion in seinen Werken so schnell wie möglich weiter erhöhen. Logistik und Engpässe in den Lieferketten blieben zwar "unmittelbare Herausforderungen", doch die Lage bessere sich. Der Konzern hat die Versorgungsengpässe bei wichtigen Komponenten wie Computerchips bisher besser verkraftet als viele andere Hersteller. Allerdings warf ein Covid-Lockdown in China Teslas großes Autowerk in Shanghai im Vorquartal zurück. Inzwischen läuft der Betrieb dort aber wieder rund - die Fertigungsrate hat laut Quartalsbericht Rekordniveau erreicht.
RBC senkt Ziel für Tesla auf 325 Dollar - 'Outperform'
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für Tesla von 340 auf 325 US-Dollar gesenkt, die Einstufung aber auf "Outperform" belassen. Vorerst dürften sich die Anleger auf eine enttäuschende Marge und eine etwas zähere Nachfrage konzentrieren, schrieb Analyst Joseph Spak in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Mittelfristig mache er sich aber keine Sorgen, es gebe einen Weg zurück zu einer 30-prozentigen Bruttomarge. Tesla sei auch ein Gewinner des Anti-Inflationsgesetzes (IRA) in den USA.
Deutsche Bank sinkt das Tesla-Kursziel
Deutsche Bank Research hat das Kursziel für Tesla nach Zahlen von 390 auf 355 US-Dollar gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Der Elektroautobauer habe enttäuscht mit einer schwachen Profitabilität, schrieb Analyst Emmanuel Rosner in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dies liege vermutlich an der Anlaufkosten für die neuen Werke im US-Bundesstaat Texas und nahe Berlin. Tesla verfüge davon ungeachtet weiter über besonders rezessionsbeständige Wachstums- und Margenaussichten.
An der US-Techbörse NASDAQ notiert die Tesla-Aktie am Donnerstag zeitweise 3,58 Prozent tiefer bei 214,09 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX
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