Die Gaskrise hätte beinahe das Aus für den Energiekonzern Uniper bedeutet. Dann erklärte sich der Bund bereit einzuspringen. Nun haben die Aktionäre von Deutschlands größtem Gashändler den Weg für die Verstaatlichung des Versorgers freigemacht.
Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am Montag stimmten nach Konzernangaben 99,46 Prozent der Aktionäre dem Vorschlag für eine Kapitalerhöhung von acht Milliarden Euro unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu. Zur Zeichnung der Aktien ist allein der Bund berechtigt. Mit der Übernahme der Anteile des bisherigen finnischen Mehrheitsaktionärs Fortum wird der deutsche Staat künftig zu 98,5 Prozent an Uniper beteiligt sein.
Das Bundeswirtschaftsministerium kündigte den Vollzug voraussichtlich »noch in dieser Woche« an. Außerdem sollen bis zu 25 Milliarden Euro durch die Ausgabe neuer Aktien hereinkommen
Zustimmung der EU-Kommission
Die vorletzte Hürde zur Verstaatlichung hat Uniper damit endlich genommen. Die Pläne müssen nun noch von der EU-Kommission beihilferechtlich geprüft werden.
Uniper war ins Straucheln geraten, weil Russland seine Gaslieferungen nach Deutschland schrittweise eingestellt hatte. Um seine Lieferverpflichtungen gegenüber Stadtwerken und Industrieunternehmen einhalten zu können, musste Uniper Gas teuer an den Energiebörsen einkaufen. Die täglichen Verluste beliefen sich zeitweise auf über 200 Millionen Euro.
Gashändler: Uniper-Aktionäre stimmen für Verstaatlichung - DER SPIEGEL
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