Edeka bleibt standhaft – Kund:innen des Supermarkts müssen in Zukunft auf weitere Markenprodukte verzichten. Bild: imago images/Sven Simon/Frank Hoermann
Supermarkt
28.04.2023, 14:22
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Seit Monaten befindet sich Edeka in einem Machtkampf mit Herstellern namhafter Markenprodukte. Hintergrund sind unterschiedliche Vorstellungen der Preisgestaltung der Waren.
Nachdem Kund:innen des Supermarktes seit längerem schon auf die beliebten Schokoriegel des US-Konzerns Mars verzichten müssen, werden in Zukunft noch weitere Marken nicht mehr in den Regalen zu finden sein. Denn der Edeka-Zoff geht in die nächste Runde: Der Supermarkt hat selbst bei großen Konzernen teilweise einen Bestellstopp verhängt.
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Edeka hat mehr als 11.000 Geschäfte und etwa 409.000 Beschäftige – der Supermarkt ist so der größte Einzelhändler Deutschlands. Mit dieser Marktkraft will sich Edeka nicht der – laut dem Vorstandschef Markus Mosa – "Gier" vieler Konzerne unterordnen und bleibt standhaft im Streit um die Preisgestaltung.
Das hatte bereits zur Folge, dass der US-Konzern Mars einen Lieferstopp für zahlreiche Produkte verhängte – so fielen neben den bekannten Schokoriegeln auch beispielsweise Fertiggerichte von der Marke Miracoli aus dem Sortiment.
"Wir haben aktuell 17 Konzerne, die uns nicht beliefern."
Markus Mosa, Vorstandschef Edeka
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Nun geht der Preiskampf laut Vorstandschef Mosa in die nächste Runde: "Wir haben aktuell 17 Konzerne, die uns nicht beliefern." Dabei verweist Mosa unter anderem auf Unternehmen wie Procter & Gamble, Mars, Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever.
Der Edeka-Vorstandschef stellt klar, dass die Konzerte die Maximierung ihrer Ergebnisse priorisieren und dies der Belieferung von Edeka vorziehen würden. Mosa berichtet von enormen Zuwächsen bei den Konzernen.
Auf die Schokoriegel des US-Konzerns Mars müssen Kund:innen von Edeka wohl weiterhin verzichten.Bild: imago stock&people / imago images
Um den Druck auf die Konsumgüterriesen weiter zu erhöhen, hat Edeka bei einigen Konzernen selbst einen Bestellstopp eingereicht. Aufgrund der Lagerhaltung habe dies jedoch noch keinen Einfluss auf den Warenbestand – der Bestellstopp sei vielmehr als Warnschuss zu verstehen.
Das Ende des Preis-Konflikts ist noch nicht in Aussicht
Die Rohstoff-Preise für Produkte wie Waschmittel, Weizen, Öle oder auch Fette seien laut Mosa mittlerweile billiger geworden. Daran müsste sich auch der Einkaufspreis orientieren.
Wann der Konflikt beendet sein wird, kann derzeit nicht vorausgesagt werden. Edeka-Vorstand Mosa verspricht zwar, dass es früher oder später eine Lösung geben wird, dabei geht er allerdings eher von Monaten als von Wochen aus.
Um leere Regale zu vermeiden, setzt Edeka verstärkt auf Alternativanbieter und die Eigenmarken des Supermarkts. So lassen sich aktuell beispielsweise statt Miracoli-Produkten Fertiggerichte von Delverde bei Edeka finden.
Supermarkt: Edeka-Zoff geht in die nächste Runde – 17 Hersteller betroffen - watson
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