Zwei weitere Töchter der Signa Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko haben Insolvenzanträge gestellt. Beim Amtsgericht Charlottenburg reichten nach Angaben eines Sprechers die Signa Financial Services mit Sitz in Frankfurt am Main und die Signa REM Germany aus München entsprechende Anträge ein. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannte das Gericht in beiden Fällen den Rechtsanwalt Torsten Martini.
Zuvor hatte bei dem Berliner Gericht bereits die Signa Real Estate Management Insolvenzantrag gestellt. Auch hier ist Martini vorläufiger Insolvenzverwalter. Die Dachgesellschaft Signa Holding hatte in Wien ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt, das Gericht hatte den Rechtsanwalt Christof Stapf zum Insolvenzverwalter ernannt.
Falsche Zahlen beim Elbtower?
Der verschachtelte Signa-Konzern ist der bisher spektakulärste Insolvenzfall infolge der massiven Strukturveränderungen am Immobilienmarkt. Zu Benkos weit verzweigtem Firmennetzwerk gehört aber auch die deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Insider erwarten, dass weitere Signa-Gesellschaften Insolvenzanträge stellen werden.
Der Fall des Elbtowers, der auch zum Benko-Reich gehört, könnte sich dagegen noch zu einem politischen Skandal auswachsen. Nach Informationen der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« hatte die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) als einer der größten Kreditgeber des Bauprojekts bestätigt, dass 30 Prozent der Büroflächen im Elbtower bereits vermietet sind. Die Stadt Hamburg hatte dies zur Bedingung für die Übergabe des Grundstücks an Signa gemacht.
Eine weitere Bedingung vor dem Grundstücksverkauf war, »dass alle weiteren Bau- und Planungskosten des Bauvorhabens verbindlich durchfinanziert« sind, wie die »FAZ« aus einer Stellungnahme des Senats in einer Drucksache der Bürgerschaft zitiert.
Die Helaba hatte Signa im Sommer 2022 für den Bau des Elbtowers einen Kredit von 150 Millionen Euro zugesagt und als sogenannter Lead Arranger über ein Konsortium mehrerer Banken insgesamt 750 Millionen Euro an Kreditvolumen zusammensammeln wollen. Der Plan scheiterte jedoch.
René Benko: Zwei weitere Signa-Unternehmen sind insolvent - DER SPIEGEL
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