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Friday, December 1, 2023

Signa holt Sanierer Erhard Grossnigg ins Boot - DER SPIEGEL

Erhard Grossnigg

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Die angeschlagene Immobilien- und Handelsgruppe Signa hat den erfahrenen Sanierungsexperten Erhard Grossnigg in den Vorstand zweier Teilgesellschaften berufen. Grossnigg rücke in die Vorstände der Signa Prime Selection und der Signa Development Selection auf, teilte Signa am Freitag mit. Das Konglomerat benötige nun »Ruhe und Ordnung für diese Signa-Gesellschaften«, sagte der Aufsichtsratschef der beiden Firmen, Österreichs Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer. Prime und Development sind Teil der Signa Holding, die am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt hatte. Das Handelsgericht Wien hatte den Rechtsanwalt Christof Stapf zum Insolvenzverwalter ernannt.

In der Signa Prime sind wichtige Immobilienpakete der Signa gebündelt, in der Development Entwicklungsprojekte im Immobilienbereich. Bei mehreren großen Signa-Bauprojekten, allen voran der 64-stöckige »Elbtower« in Hamburg, sind die Arbeiten schon ins Stocken geraten. Am Donnerstag war eine Anleihe der Immobilientochter Signa Prime über rund 200 Millionen Euro fällig geworden.

Die Schweizer Signa Retail Selection AG, in der Handelsbeteiligungen wie die Warenhauskette Galeria und die Schweizer Handelskette Globus gebündelt sind, hatte zudem Gläubigerschutz beantragt. Ziel sei es, nicht in Abhängigkeit des Insolvenzverfahrens des österreichischen Mutterunternehmens Signa Holding zu geraten und danach die Retail Selection AG »geordnet zu liquidieren«.

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    Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte unterdessen vor der Schließung von Galeria-Filialen und pocht auf finanzielle Hilfen von Bund und Ländern für die Neuausrichtung der Innenstädte. »Die Signa-Insolvenz ist für alle Galeria-Kaufhausstandorte eine schlechte Nachricht«, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ob und inwieweit ein Sanierungsverfahren zum Erfolg führe, sei derzeit völlig offen. »Damit droht über 90 Galeria-Standorten, die eigentlich langfristig erhalten werden sollten, das Aus und damit den betroffenen Kommunen eine weitere Verschärfung der Situation.« Die Leerstände nähmen ohnehin zu.

    Für den Erhalt der Attraktivität und Lebensfähigkeit der Innenstädte sei es daher wichtig, die Schließung der verbliebenen Galeria-Standorte durch einen klaren Sanierungsfahrplan zu verhindern, sagte Landsberg dem RND. Die Warenhäuser seien nach wie vor wichtige Ankerpunkte in vielen Fußgängerzonen. Unrentable Standorte könnten aber nicht immer wieder mit Steuergeldern gerettet werden.

    Die Bundesregierung erklärte derweil, sie habe die Folgen der Signa-Pleite im Blick. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte, der Fall werde sehr genau beobachtet. Nach erst wenigen Tagen seien die genauen Folgen aber noch nicht abzuschätzen. »Wir prüfen die Auswirkung«, ergänzte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Dafür gebe es aber keinen offiziellen Zeitplan.

    sol/Reuters

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