Die ver.di-Mitglieder der Deutschen Post haben mit großer Mehrheit dem Mitte März ausgehandelten Tarifvertrag zugestimmt. Den Lohnerhöhungen und Sonderzahlungen für die 160.000 Beschäftigten steht somit nichts mehr im Wege.
Der Tarifstreit bei der Deutschen Post ist endgültig vorbei. Die ver.di-Mitglieder bei dem Bonner Konzern und die Tarifkommission sprachen sich der Gewerkschaft zufolge in einer Urabstimmung für die Annahme des vor knapp drei Wochen vereinbarten Tarifpakets aus, wie ver.di mitteilte. Damit trete der Vertrag für die etwa 160.000 Tarifbeschäftigten der Post in Kraft.
Ver.di und die Deutsche Post hatten sich am 11. März nach einem von massiven Warnstreiks begleiteten Tarifstreit auf eine Tariferhöhung verständigt. Der Post zufolge entspricht sie bei einer Laufzeit von 24 Monaten über alle Einkommensgruppen hinweg einer durchschnittlichen Anhebung der Gehälter von 11,5 Prozent.
Langer Streik verhindert
Ver.di hatte zuvor sogar mit einem unbefristeten Streik gedroht, in einer Urabstimmung hatten sich 85,9 Prozent dafür ausgesprochen. In einer letzten Verhandlungsrunde erzielten Post und ver.di dann aber doch eine Einigung. Dieser stimmten nun 61,7 Prozent der befragten ver.di-Mitglieder bei der Post zu.
"Der Abschluss ist ein Kompromiss, aber am Ende auch ein gutes Ergebnis für unsere Mitglieder", sagte ve.rdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis. "Die deutliche Zustimmung zum Tarifergebnis zeigt, dass wir mit unserem Ziel, insbesondere für die unteren Entgeltgruppen einen Inflationsausgleich zu schaffen, richtig lagen", so Kocsis weiter.
Die Post hatte erklärt, die sei mit der Einigung über ihre Schmerzgrenze hinausgegangen. Damit sei aber auch ein langer Streik verhindert worden.
Die Ver.di-Mitglieder der Deutschen Post haben mit großer Mehrheit dem Mitte März ausgehandelten Tarifvertrag für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten zugestimmt. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. In der Urabstimmung votierten demnach 61,7 Prozent der Befragten dafür, das Tarifergebnis anzunehmen. Auch die Ver.di-Tarifkommission habe dem Kompromiss zugestimmt. »Damit tritt der Tarifvertrag in Kraft.«
Der ausverhandelte Tarifvertrag beim Bonner Logistikriesen hat eine Laufzeit von zwei Jahren bis Ende 2024. Er sieht eine Sonderzahlung zum Inflationsausgleich von insgesamt 3000 Euro netto für die Beschäftigten vor, gezahlt über 15 Monate. Davon sollen 1020 Euro im April gezahlt werden, der Rest monatlich verteilt bis März 2024. Ab dem 1. April 2024 erhalten dann alle Beschäftigten monatlich 340 Euro mehr. Dies bedeutet laut Post eine durchschnittliche Lohnerhöhung um 11,5 Prozent.
Mehr zum Thema
»Die deutliche Zustimmung zum Tarifergebnis zeigt, dass wir mit unserem Ziel, insbesondere für die unteren Entgeltgruppen einen Inflationsausgleich zu schaffen, richtig lagen«, sagte Ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
15 Prozent gefordert
Ver.di und Deutsche Post hatten sich am 11. März, nach der vierten Runde und einem Verhandlungsmarathon in Düsseldorf auf ein Kompromisspaket geeinigt. Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie sagte damals: »Wir sind im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Kunden über unsere finanzielle Schmerzgrenze hinaus gegangen. Wichtig ist, dass wir längere Streiks zulasten unserer Kunden und des Unternehmens vermeiden konnten.«
Ver.di hatte mit Blick auf die hohe Inflation ursprünglich 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr gefordert. Zugleich hatte die Gewerkschaft mit einem unbefristeten Ausstand gedroht, nachdem ihre Mitglieder bei der Post einen vorangegangenen Vorschlag in einer Urabstimmung abgelehnt hatten.
Die Entscheidung dürfte in den kommenden zwei bis drei Wochen fallen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagausgabe) unter Berufung aus Informationen aus dem Umfeld. SAP wolle sich in der jetzt laufenden zweiten Finanzierungsrunde beteiligen, die Rede sei von einem Betrag unter 100 Millionen Euro. Die Walldorfer hätten sich auf Anfrage dazu ebenso wenig äußern wollen wie Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis.
Das 2019 vom ehemaligen Apple-Manager gegründete Unternehmen gelte als einer der größten Hoffnungsträger für eine eigenständige europäische "Künstliche Intelligenz", hieß es weiter. Das Programm "Luminous" könne nach Unternehmensangaben mit ChatGPT des Marktführers Open AI mithalten. Dies hätten die im Februar veröffentlichten Ergebnisse eines standardisierten Leistungsvergleichs ergeben.
Aleph Alpha hatte dem Bericht zufolge 2021 eine Finanzierungsrunde über rund 23 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Damit sei die Zahl der Mitarbeiter auf rund 50 erhöht, ein schnelles KI-Rechenzentrum in Bayreuth aufgebaut und Referenzprojekte gestartet worden.
SAP verlängert Vorstandsmandate von White und Russell vorzeitig
Der Softwarekonzern SAP bindet seine Vorstände Julia White und Scott Russell bis mindestens 2027 an sich. Der Aufsichtsrat verlängerte ihre noch bis 2024 laufenden Verträge vorzeitig für jeweils drei Jahre, wie die SAP AG mitteilte. White amtiert als Chief Marketing und Solutions Officer und Russell als Vorstand Customer Success.
Dagegen wird Sabine Bendiek, Chief People & Operating Officer und Arbeitsdirektorin, ihren noch bis zum Jahresende laufenden Vorstandsvertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern. Sie werde ihre Aufgaben bis zum Ende des Vertrags allerdings vollumfänglich wahrnehmen, so SAP. Parallel laufe die Suche nach einer Nachfolge.
Die SAP-Aktie gewann im XETRA-Handel zuletzt um 0,61 Prozent auf 116,06 Euro.
FRANKFURT (dpa-AFX) / Dow Jones Newswires)
Ausgewählte Hebelprodukte auf SAP SEMit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf SAP SE
Hebel wählen:
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
Weitere News zum Thema SAP SE
Bildquellen: nitpicker / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com
Wegen akuter Zulieferprobleme schickt der russische Autobauer Avtovaz seine Belegschaft ab Ende Mai für drei Wochen kollektiv in den Urlaub. »Im Frühjahr 2023 hat eine Reihe von Bauteilzulieferern Avtovaz über die Beendigung der Lieferungen unterrichtet«, teilte der Konzern der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Das im vergangenen Jahr vom russischen Staat übernommene Unternehmen klagte darüber, dass mit der Kündigung vorherige Liefervereinbarungen gebrochen worden seien. Die Autoindustrie ist nach Beginn des russischen Angriffskriegs einer der am stärksten von westlichen Sanktionen betroffenen Sektoren im Land.
Eigentlich sollten die Fließbänder bei Avtovaz erst Ende Juli für drei Wochen abgestellt und die Belegschaft in Urlaub geschickt werden. Nun wird der Zwangsurlaub zwei Monate vorgezogen und soll planmäßig vom 29. Mai bis 19. Juni dauern. Eine ununterbrochene Fertigung sei ansonsten ohnehin nicht möglich, teilte Avtovaz mit.
Großer Stellenabbau
Schon im vergangenen Jahr musste der Konzern wegen Problemen mit Zubehörteilen monatelang die Produktion still legen. Weil praktisch alle westlichen Autobauer sich aus Russland zurückgezogen haben, hat Avtovaz seine Marktführerschaft ausgebaut, konnte allerdings wegen dieser Schwierigkeiten nicht sonderlich vom Rückzug der Konkurrenz profitieren. Bei einem Gesamteinbruch des Marktes 2022 um 59 Prozent gingen die Lada-Verkäufe ebenfalls um 46 Prozent zurück.
Mehr zum Thema
Zuletzt hatte das Unternehmen seine Standorte verkleinert. In der Stadt Ischewsk rund tausend Kilometer östlich von Moskau wurde Beschäftigten, die das Unternehmen freiwillig verließen, eine Abfindung in Höhe von zwölf Mindest- oder fünf Durchschnittslöhnen angeboten. Das sollen im Höchstfall 183.348 Rubel sein, umgerechnet gut 3000 Dollar.
Drei gelbe Streifen im Logo einer zentralen Stiftung der US-Bewegung Black Lives Matter sorgen für einen Markenstreit mit Adidas. Der Sportartikel-Konzern geht beim amerikanischen Patent- und Markenamt gegen eine Verwendung des Streifen-Designs unter anderem auf Bekleidung, Taschen und Websites vor.
Adidas verweist in dem am Montag eingereichten Antrag auf eine Verwechslungsgefahr, da die drei Streifen bereits seit den 50er Jahren ein Markenzeichen der Firma seien.
Black Lives Matter ist eine lose organisierte Bewegung, die in den vergangenen Jahren vor allem nach Fällen von brutaler Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner an Stärke gewann.
Die Stiftung Black Lives Matter Global Network Foundation war 2013 von den Urhebern der Bewegung gegründet worden und gilt als einflussreich unter den Aktivisten. Sie hatte ihr Markendesign mit drei Streifen den Unterlagen zufolge im November 2020 angemeldet.
Der fränkische Sportartikelkonzern will mit dem Schritt den Antrag der Bewegung blockieren, das Design auf Waren zu verwenden, die Adidas ebenfalls verkauft - wie beispielsweise auf Hemden, Mützen und Taschen. Das Unternehmen hat seit 2008 über 90 Klagen eingereicht und mehr als 200 Vergleichsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Logo getroffen. (dpa, Reuters)
Noch vor kurzem hat sich Tesla-Chef Elon Musk darüber beschwert, dass aus der von ihm mitgegründeten und -finanzierten Organisation OpenAI genau das Gegenteil von dem geworden sei, was er im Sinn hatte: Sie sollte ein wohltätiges Gegengewicht zu Google werden, sei aber jetzt ein maximal gewinnorientiertes Unternehmen unter Microsoft-Kontrolle, klagte er auf Twitter. Zudem hat OpenAI entgegen der Musk-Mission, KI in ungefährliche Bahnen zu lenken, mit GPT ein System in das World Wide Web entlassen, das nicht nur Google Angst macht. Und vor diesem Hintergrund fordert Musk jetzt zusammen mit hunderten anderen Experten eine Pause bei der Weiterentwicklung von GPT-4 und ähnlichen Systemen.
Tesla-Chef und Apple-Mitgründer dabei
Das teilte am Mittwoch das in Kanada ansässige Institut Mila mit, das sein Ziel als KI-Fortschritte für den Vorteil von allen beschreibt, also ähnlich wie Musk die ursprüngliche OpenAI-Absicht. Die Aktion sei vom Future of Life Institute initiiert worden, heißt es in der Mitteilung. Auf den Seiten dieser Organisation findet sich auch der offene Brief, der darin erwähnt wird, und für den deutschen Nachmittag war eine Video-Pressekonferenz mit drei Unterzeichnern angesetzt.
Die Initiative werde von „Hunderten von wichtigen Akteuren im Bereich der künstlichen Intelligenz und Technologie“ unterstützt, schreibt das Mila weiter. Seine Mitteilung wurde nach der englischen auch auf Deutsch veröffentlicht, was weiter dafür spricht, dass für die Aktion großer Aufwand getrieben wird. Tesla-Chef Musk wird in der Information als einer der Hauptunterzeichner genannt, zusammen mit dem Apple-Mitgründer Steve Wozniak wohl der bekannteste. Er sollte aber nicht zu den Teilnehmern der Video-Konferenz zählen.
Fake-Papst trifft auf Glauben
KI-Systeme mit „menschen-kompetitiver“ Intelligenz könnten tiefe Risiken für die Gesellschaft und Menschheit bringen, heißt es in dem offenen Brief, dem sich beim Future of Life Institute weitere Personen anschließen können. Aus diesem Grund müsse ihre Entwicklung sorgfältig geplant und gesteuert werden. Doch stattdessen hätten Labore in den vergangenen Monate ein außer Kontrolle geratenes Rennen mit immer mächtigeren digitalen Geistern veranstaltet, die niemand einschließlich ihnen selbst verstehen, vorhersagen oder zuverlässig kontrollieren könne.
OpenAI was created as an open source (which is why I named it “Open” AI), non-profit company to serve as a counterweight to Google, but now it has become a closed source, maximum-profit company effectively controlled by Microsoft.
Letztlich droht laut dem Brief der Verlust der Kontrolle über die menschliche Zivilisation, und die Gesellschaft müsse sich fragen, ob sie den riskieren möchte. Als wohl zeitnäheres Problem wird die Überflutung von Informationskanälen mit Propaganda und Unwahrheit genannt. Hier hat sich GPT bereits als Version 3 einen Namen gemacht, und das Mitte März veröffentlichte GPT-4 ist noch viel größer und damit leistungsfähiger: Die beiden Sprachmodelle können in Sekundenschnelle Texte generieren, die sachlich und wie von einem Menschen geschrieben klingen – aber teils schlicht erfunden sind.
Ähnliche Systeme machen das Gleiche mit täuschend echten Bildern. Viel Aufmerksamkeit (und zunächst Glauben) auf Twitter bekam zum Beispiel zuletzt Papst Franziskus in einer voluminösen Daunenjacke. An kleinen Details in dem Fake-Foto (s. oben) hätte man die KI-Fälschung erkennen können, aber das gelang keineswegs jedem sofort. Die Kirche in Österreich reagierte auf die Aufregung um den Papst im schicken weißen Mantel und erklärte, er erwarte, dass KI zu einer positiven Zukunft für die Menschheit beitragen könne.
KI-Sommer statt übereilt in den Herbst
Noch besser sollen solche Systeme aber vorerst nicht werden, fordern Musk und die anderen Experten in ihrem offenen Brief. Er ist ein Aufruf „an alle KI-Labore, ab sofort für mindestens sechs Monate das Training von KI-Systemen zu pausieren, die mächtiger sind als GPT-4“. Alle wichtigen Akteure sollten sich dem anschließen. Falls es nicht rasch dazu komme, sollen Regierungen einschreiten und ein Moratorium verfügen. In dieser freiwilligen oder erzwungenen Pause sollen Sicherheitsprotokolle für fortgeschrittene KI entwickelt werden, mit dem Ziel, dass sie über jeden vernünftigen Zweifel hinaus sicher sind.
Die verlangte Pause sei nicht auf KI allgemein bezogen, betonen die Unterzeichner. Man wolle nur einen Schritt zurück von dem gefährlichen Rennen mit immer größeren „Blackbox-Modellen mit emergenten Fähigkeiten“. Mit den bereits mächtigen Systemen von heute könne die Menschheit sich jetzt eines „KI-Sommers“ erfreuen, statt unvorbereitet in den Herbst zu hetzen.
Im Zuge einer Neuausrichtung will der Telekommunikationsanbieter Vodafone Deutschland 1300 Vollzeitstellen abbauen. Vor allem im Management, bei Doppelfunktionen und in Bereichen ohne direkten Kundenkontakt sind Arbeitsplätze betroffen. Zugleich sollten rund 400 neue Stellen in „kundennahen Bereichen“ aufgebaut werden, teilte die Tochter des britischen Vodafone-Konzerns am Mittwoch in Düsseldorf mit. Zu den Bereichen zählten etwa Technik, Netzausbau und Großkunden-Projekte. Effektiv fielen damit 900 Vollzeitstellen weg. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.
„Wenn wir unsere Ambitionen finanzieren wollen, müssen wir diesen schmerzhaften Schritt gehen“, zitierte das „Handelsblatt“ Deutschlandchef Philippe Rogge, der auch Mitglied des Konzernvorstandes in London ist. Den Angaben zufolge zählt Vodafone Deutschland 14.230 Vollzeitstellen.
Der Vodafone-Konzern hat zuletzt schwierige Quartale verzeichnet, und auch der mit Abstand wichtigste Markt Deutschland musste dabei Federn lassen. Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) gelang es den Düsseldorfern, lediglich 8000 neue Mobilfunkverträge nach Abzug von Kündigungen an Land zu ziehen. Bei DSL und Kabel verlor Vodafone Deutschland Kunden.
Wie sollen diese nun 1000 Ford-Arbeitsplätze aussehen, die es auch nach 2025 geben soll? Im Zuge der Betriebsvereinbarung seien bereits entsprechende Maßnahmen und Initiativen festgehalten worden, teilte der Betriebsrat weiter mit. „Zusätzlich wurde der Vorrang einer Investorenlösung hier klar geregelt.“ Sollte also einer oder mehrere Investoren Flächen und/oder Personal benötigen, die einen Teil der Ford-internen Initiativen darstellt, so werde dem Investor Vorrang eingeräumt, solange es sich um gute und ähnlich viele Arbeitsplätze handelt. Im Klartext: Denkbar also, dass ein neuer Investor die 1000 Arbeitsplätze übernehmen könnte.
Jack Ma war seinerzeit Gründer von Alibaba.Bild: AP
Der Technologiekonzern wird in sechs Teile aufgespalten, die künftig separat an der Börse gehandelt werden sollen. Will Peking damit seine Macht erhalten?
Sein Jackett ist einen Tick zu groß, das weiße Hemd, bis oben hin zugeknöpft, ein wenig zu weit für den schmächtigen Körper. Doch was Jack Ma für die Zukunft voraussagt in seiner Wohnung in Hangzhou, passt genau: „Das Internet ist eine Blase. Aber wann platzt sie? Vielleicht steigt bald die Aktie von Alibaba . Seid unbesorgt. Der Traum vom Internet wird nicht platzen.“
Im Februar 1999 war das, ein paar Monate, bevor Ma mit 17 Freunden seinen Onlinemarktplatz gründete. Als der Konzern 15 Jahre später in New York an die Börse ging, sammelte er so viel wie kein anderes Unternehmen in der Geschichte ein: 22 Milliarden Dollar, mehr als die Emissionserlöse von Google, Facebook und Twitter zusammen. Kurz vor Beginn der Pandemie kamen dann in einem Zweitlisting in Hongkong noch mal 13 Milliarden Dollar hinzu.
Sergio Ermotti kehrt als Konzernchef zur Schweizer Großbank UBS zurück. Der Verwaltungsrat habe diese Entscheidung im Hinblick auf die neuen Herausforderungen und Prioritäten, denen sich UBS nach der angekündigten Übernahme der Credit Suisse stellen muss, getroffen, teilte die UBS am Mittwoch mit. Chief Executive Officer (CEO) Ralph Hamers werde bei der Bank bleiben und Ermotti während einer Übergangsphase beratend zur Seite stehen.
Ermotti war bis 2020 neun Jahre lang Chef der UBS gewesen. Hamers bleibt für eine Übergangszeit bei der Bank, so das Zürcher Geldhaus in einer Mitteilung. Die Änderungen treten am 5. April nach der Generalversammlung der Bank in Kraft.
Sergio Ermotti startete einst im Alter von 15 Jahren als Bank-Lehrling, später schaffte er es an die Spitze der Schweizer UBS. Neun Jahre führte er den größten Vermögensverwalter der Welt.
In seinem letzten Jahr als Vorstandschef der Schweizer Großbank UBS hatte Ermotti rekordhohe 13,3 Millionen Franken (12 Millionen Euro) verdient nach 12,5 Millionen Franken im Jahr zuvor.
Seit den 1970er Jahren ist der kuwaitische Staatsfonds in Mercedes-Benz investiert. Nach fast fünf Jahrzehnten steht der drittgrößte Aktionär jetzt kurz vor einem Teilrückzug und schmilzt seine Beteiligung auf unter fünf Prozent ab.
Der kuwaitische Staatsfonds bläst nach fast fünf Jahrzehnten zum Teilrückzug beim Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz. Die Kuwait Investment Authority wirft über Nacht 20 Millionen Mercedes-Benz-Papiere auf den Markt und könnte damit knapp 1,4 Milliarden Euro erlösen, wie die mit der Platzierung beauftragte Investmentbank Morgan Stanley am Abend mitteilte.
Kuwait ist mit 6,84 Prozent bisher der drittgrößte Aktionär von Mercedes-Benz und schmilzt seine Beteiligung nun auf etwas unter fünf Prozent ab. Der Autobauer teilte mit, er sei vorab von den Kuwaitis über die Verkaufspläne informiert worden.
Der seit den 1970er Jahren bei Mercedes engagierte Staatsfonds wolle seine Aktien breiter streuen, bleibe aber ein wichtiger Anteilseigner. Die 20 Millionen Aktien würden voraussichtlich zu 69,27 Euro verkauft, teilte die Bank mit. Das ist ein Abschlag von 3,6 Prozent zum Xetra-Schlusskurs von 71,89 Euro. Die Platzierung sei zu diesem Preis vielfach überzeichnet. Im Späthandel gaben Mercedes-Benz 2,7 Prozent auf 69,80 Euro nach.
Die beiden größten Aktionäre von Mercedes-Benz sind dessen chinesische Partner, der Autobauer BAIC (9,98 Prozent) und der Unternehmer Li Shufu (Geely, 9,69 Prozent). Sie hatten im Zuge des jüngsten Aktienrückkaufs von Mercedes-Benz mit dem Autobauer vereinbart, ihre Beteiligung unverändert zu lassen. Beim LKW-Bauer Daimler Truck, an dem Li 6,3 Prozent gehalten hatte, war er kürzlich ausgestiegen.
Neue Vorwürfe gegen den wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagten Gründer der insolventen Kryptobörse FTX: Er soll versucht haben, chinesische Beamte zu bestechen.
US-Ankläger haben den Druck auf den Gründer der insolventen Kryptowährungsbörse FTXSam Bankman-Fried verstärkt. Sie ergänzten ihre Anschuldigungen gegen den einstigen Star-Unternehmer um einen weiteren Vorwurf, wie aus den neuen Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Die Staatsanwälte werfen Bankman-Fried nun auch vor, er habe im Jahr 2021 versucht, chinesische Beamte mit 40 Millionen Dollar in Form von Digitalgeld zu bestechen, damit eingefrorene Konten freigegeben werden. Von Bankman-Frieds Anwälten gab es zunächst keine Äußerung zu den neuen Vorwürfen.
Bei den bereits zwölf vorliegenden Vorwürfen plädierte der Unternehmer in acht Fällen für nicht schuldig, zu den restlichen vier hat er noch keine Stellungnahme abgegeben. Bankman-Fried soll unter anderem Investoren seines vor rund zwei Monaten kollabierten Kryptoimperiums in die Irre geführt und in großem Stil Kundengeld veruntreut haben. Ihm droht bei einer Verurteilung in allen acht Anklagepunkten theoretisch eine Gefängnisstrafe von bis zu 115 Jahren.
Bankman-Fried wurde am 12. Dezember auf Betreiben der US-Justizbehörden auf den Bahamas verhaftet. Dort hatte FTX den Hauptsitz. Andere ehemalige FTX-Topmanager haben sich schuldig bekannt und den Konzerngründer schwer belastet. FTX war vor dem Kollaps einer der größten Handelsplätze für sogenannte Kryptowährungen wie das Digitalgeld Bitcoin.
Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Real Estate weitete seine seit Anfang Februar laufende Verlustserie aus und fiel am Ende der Sektorübersicht zeitweise um 3,2 Prozent auf 103,40 Punkte. Das Branchenbarometer bewegt sich aktuell auf dem Niveau von Oktober letzten Jahres.
Besonders schwer erwischte es in der DAX-Indexfamilie die Aroundtown-Aktien. Als Schlusslicht im Stoxx Europe 600 Real Estate und im Index der mittelgroßen deutschen Werte MDAX sackten sie via XETRA um zeitweise 12,6 Prozent auf 1,32 Euro ab. Zwischenzeitlich waren sie um 11,6 Prozent eingebrochen und hatten damit ein erneutes Rekordtief erreicht.
Zu Aroundtown äußerten sich Analysten skeptisch mit Blick auf die am Mittwoch anstehenden Jahreszahlen. So kappte der Experte Andreas Pläsier von Warburg Research sein Ziel für die Aktien deutlich von 3,80 auf 2,60 Euro. Er glaubt, dass der Wert der Immobilien von Aroundtown in dem aktuell schwierigen Marktumfeld unter Druck gerät.
Die hohe Inflation und der damit einhergehende Anstieg der Leitzinsen hatten dem langen Immobilienboom in Deutschland in den vergangenen Monaten ein jähes Ende gesetzt. Denn höhere Zinsen erschweren die Refinanzierung von Immobilien und schmälern deren zukünftigen Wert aus heutiger Sicht. Daher müssen die Unternehmen die Werte ihrer Portfolios in den Bilanzen oftmals nach unten berichtigen.
Fachmann Rob Jones von der französischen Investmentbank Exane BNP kappte sein Ziel für die Aroundtown-Anteilsscheine gar von 2,50 auf 1,00 Euro. Der Ausblick dürfte am Mittwoch "deutlich negativ" ausfallen, so seine These. Der Analyst geht nun davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung bei nahezu 100 Prozent liegt, wie dies auch bei einer Reihe anderer deutscher Wohnimmobilienunternehmen der Fall sei. Er rechnet auch in der Zukunft mit möglichen Dividendenkürzungen.
Unter den weiteren MDAX-Werten büßten TAG Immobilien 4,45 auf 5,47 Euro und LEG Immobilien 6,93 Prozent auf 47,43 Euro ein. Im deutschen Leitindex DAX hielten die Anteilsscheine von Vonovia mit einem Minus von 6,72 Prozent auf bei 15,54 Euro die rote Laterne, sie sackten damit auf ein erneutes Tief seit 2014. Unter den schwächsten Titeln im Nebenwerteindex SDAX fielen Grand City Properties um 7,65 auf 6,10 Euro und Deutsche Wohnen um 4,19 Prozent auf 16,81 Euro.
Bereits am Montag hatten sich Experten der US-Bank Citigroup skeptisch zu der Immobilienbranche geäußert. Ihrer Meinung nach droht den europäischen Sektorwerten ein Kursrutsch um die Hälfte. Die Experten begründeten dies ebenfalls mit den durch die höheren Leitzinsen gestiegenen Kosten des Schuldendienstes sowie dem damit einhergehenden Einbruch bei den Bewertungen der Immobilien.
/la/tih/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
Ausgewählte Hebelprodukte auf Aroundtown Property Holdings PlcMit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Aroundtown Property Holdings Plc
Hebel wählen:
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
Weitere News zum Thema Aroundtown Property Holdings Plc
Bildquellen: Pavel Kapysh / Shutterstock.com, Vonovia SE
München Während Investoren sich weltweit Gedanken um die Stabilität der Banken machen, haben die Zinsen für Immobiliendarlehen nachgegeben. Innerhalb der vergangenen beiden Wochen sind die Zinsen für zehnjährige Darlehen um fast 0,3 Prozentpunkte auf nun 3,78 Prozent gefallen.
In Krisenzeiten flüchten sich Anleger in sogenannte sichere Häfen wie Bundesanleihen. Sinken hier wegen der gestiegenen Nachfrage die Zinsen, wirkt sich das auch auf die Konditionen beim Baugeld aus. Denn Banken refinanzieren sich, vereinfacht ausgedrückt, mit Pfandbriefen, die sich wiederum an den Papieren des Bundes orientieren.
Für Mirjam Mohr, Vorständin beim Baugeldvermittler Interhyp, haben Bauherren und Käufer nun die Gelegenheit zu finanzieren. „Wer sich für eine Erst- oder Anschlussfinanzierung interessiert, sollte die Chancen des derzeitigen Zinstiefs nutzen“, sagt sie. Allerdings werden längst nicht alle Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer in den Genuss dieses kleinen Zinstiefs kommen, denn die Banken schauen genauer hin, wem sie Geld leihen.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Der baden-württembergische Energiekonzern EnBW will schon 2028 komplett aus der Kohle aussteigen, »sofern die von der Bundesregierung gesetzten Rahmenbedingungen dies ermöglichen«. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Andreas Schell in einer Mitteilung. Die Energiewende müsse mehr Geschwindigkeit aufnehmen, »wenn wir unseren Energiebedarf decken und die Klimaziele erreichen wollen«. Das Karlsruher Unternehmen wolle die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigen.
Schell betonte, in der Planung des Karlsruher Konzerns sei 2028 das bestmögliche Jahr für den Kohleausstieg, nicht das frühestmögliche. Deutschlands größter Stromerzeuger RWE hatte im vergangenen Jahr mit dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen vereinbart, den Braunkohleausstieg im Westen Deutschlands auf 2030 vorzuziehen. Seitdem liegt viel Aufmerksamkeit darauf, wie schnell der Ausstieg bei der Braunkohle in Ostdeutschland oder bei Steinkohlekraftwerken im Süden gelingen kann.
Kohle aus Übersee
Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat sich EnBW als der drittgrößte Versorger Deutschlands eigenen Angaben zufolge in kürzester Zeit von russischem Gas und russischer Kohle unabhängig gemacht. Eine sichere Versorgung mit Energie sei aus anderen Bezugsquellen sichergestellt worden. Kohle beziehe die EnBW nun etwa aus Nordamerika und Afrika. 2021 seien noch mehr als 80 Prozent aus Russland gekommen.
Mehr zum Thema
Das bereinigte operative Ergebnis der EnBW betrug dem Unternehmen zufolge im vergangenen Jahr 3,29 Milliarden Euro nach 2,96 Milliarden Euro 2021, ein Plus von 11 Prozent. Mit einem Anstieg von mehr als 39 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro seien die erneuerbaren Energien vergangenes Jahr erstmals das ergebnisstärkste Geschäftsfeld gewesen, teilte der Konzern mit.
»Klimaneutral bis 2035«
Der Konzernüberschuss der EnBW stieg im Vergleich zum Vorjahr laut der Mitteilung von rund 363 Millionen auf 1,7 Milliarden Euro. »Wir haben den finanziellen Spielraum, um unsere Ziele umzusetzen«, sagte Schell. »Bis zum Jahr 2035 wollen wir komplett klimaneutral sein.«
EnBW ist seit 2011 größtenteils im Besitz der öffentlichen Hand. Das Land Baden-Württemberg sowie der Zusammenschluss OEW von neun oberschwäbischen Landkreisen halten je fast 47 Prozent an dem Konzern.
Der Impfstoffhersteller BioNTech arbeitet auch mit dem Rückenwind eines weiteren Milliardengewinns dank des Corona-Vakzins an der Entwicklung neuer Produkte. Ein Fokus der Mainzer wird dabei auf der Entwicklung von Therapien gegen Krebs liegen, dafür baut das Unternehmen in diesem und im kommenden Jahr auch gezielt Vertriebsstrukturen für künftige Onkologie-Produkte aus, wie Biontech am Montag mitteilte. Im Geschäft mit dem Covid-19-Impfstoff, in dem die Erlöse zurückgehen, wird eine Art Übergangsjahr erwartet. Nachdem es in den vergangenen Jahren vor allem um Verträge mit Regierungen gegangen sei, dürften nun kommerzielle Bestellungen zunehmen.
Im vergangenen Jahr fuhr Biontech insgesamt einen Umsatz von 17,3 Milliarden Euro ein, nach knapp 19 Milliarden im Jahr davor. Unter dem Strich verbuchten die Mainzer einen Nettogewinn von 9,4 Milliarden Euro und damit ebenfalls etwas weniger als 2021 mit 10,3 Milliarden. 2021 hatten Biontech und der US-Partner Pfizer mehr als 2,6 Milliarden Corona-Impfstoffdosen ausgeliefert, im vergangenen Jahr wurden noch rund 2 Milliarden Dosen in Rechnung gestellt. Für 2023 erwartet das Unternehmen Erlöse von rund 5 Milliarden Euro mit Covid-19-Impfstoffen.
Man betrachte den Markt für Corona-Impfstoffe weiter als dynamisch, sagte Vorstandschef Ugur Sahin. Einen nennenswerten Einfluss auf die Erlöse dürften die laut Biontech gerade laufenden erneuten Verhandlung über den bestehenden Liefervertrag mit der Europäischen Kommission haben. Möglich ist nach Unternehmensangaben, dass die Auslieferung von Impfstoffdosen über mehrere Jahre gestaffelt werde oder eine Mengenreduzierung erfolge. Biontech rechnet mit einer saisonalen Nachfrage, wodurch sich die erwarteten Umsätze deutlich in die zweite Jahreshälfte 2023 verschieben dürften, wenn witterungsbedingt Infektionskrankheiten typischerweise zunehmen.
"Im Jahr 2023 und darüber hinaus wollen wir weiter in unsere Transformation investieren", betonte Sahin. Es gehe darum, kommerzielle Kapazitäten in der Onkologie aufzubauen und auf Zulassungsstudien hinzuarbeiten. Für künftige Onkologie-Produkte möchten die Mainzer in diesem und im kommenden Jahr eine Vertriebsorganisation in den USA, der EU und anderen ausgewählten Regionen aufbauen.
Insgesamt plant das Unternehmen 2023 Investitionen in Forschung und Entwicklung in Höhe von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro. Neben onkologischen Produkten und Corona-Impfstoffen samt deren Anpassung an neue Varianten setzt Biontech auf die Entwicklung weiterer Impfstoffe auf Basis des Botenmoleküls mRNA etwa gegen Malaria oder Gürtelrose. Außerdem sitzt das Unternehmen mit Pfizer an der Entwicklung eines kombinierten mRNA-Impfstoffs gegen Covid-19 und Grippe. Im Dezember war dieser Kombinationsimpfstoff von der US-Arzneimittelbehörde FDA in ein beschleunigtes Zulassungsverfahren aufgenommen worden.
Einen Teil des Milliardengewinns aus dem vergangenen Jahr will Biontech auch in ein weiteres Aktienrückkaufprogramm stecken. Die Unternehmensführung möchte sich ein entsprechendes Programm in Höhe von bis zu 0,5 Milliarden Euro US-Dollar für den Zeitraum bis Ende 2023 genehmigen lassen.
Die BioNTech-Aktie zeigt sich im US-Handel an der NASDAQ zeitweise 1,26 Prozent tiefer bei 126,58 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
Ausgewählte Hebelprodukte auf BioNTech (ADRs)Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BioNTech (ADRs)
Hebel wählen:
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
Weitere News zum Thema BioNTech (ADRs)
Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images, Pavlo Gonchar/SOPA Images/LightRocket via Getty Images
Der chinesische Milliardär Jack Ma ist erstmals seit mehr als einem Jahr wieder in China aufgetaucht. Wie die ihm gehörende Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ berichtete, besuchte Ma am Montag eine Schule in der ostchinesischen Metropole Hangzhou.
Zuvor habe er Freunde in Hongkong sowie die Kunstmesse Art Basel besucht, die dort am Wochenende stattfand. Dem Bericht zufolge hatte sich Ma vor seiner Rückkehr nach China mehr als ein Jahr im Ausland aufgehalten.
Der offenbar in Ungnade gefallene Gründer des Online-Riesen Alibaba und des Fintech-Unternehmens Ant Group war seit Herbst 2020 nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals griffen die chinesischen Aufsichtsbehörden hart gegen den Börsengang der Ant Group durch.
Das Unternehmen steht hinter dem chinesischen mobilen Bezahlsystem Alipay, das mehr als eine Milliarde Nutzer hat. Der geplante Börsengang sollte mit 35 Milliarden US-Dollar der größte der Welt werden und scheiterte in letzter Minute an den Aufsichtsbehörden.
Der 58-jährige Multimilliardär lebte Presseberichten zufolge im vergangenen Jahr länger in Japan. Er wurde aber auch in Thailand und mehrfach in Europa gesehen.
Der Kauf der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank durch die US-Bank First Citizens beruhigt die Anleger. Positive Impulse für den DAX-Handel kommen auch vom überraschend gestiegenen ifo-Index.
Der deutsche Aktienmarkt ist dank positiver Signale aus dem US-Bankensektor zu Wochenbeginn auf Erholungskurs eingeschwenkt, nachdem er am Freitag noch um 1,7 Prozent abgesackt war. In der Spitze geht es für den DAX im frühen Handel bis auf 15.166 Punkte aufwärts. Zur Mittagszeit notieren die deutschen Standardwerte zwar etwas tiefer, aber weiterhin komfortabel im Plus oberhalb von 15.100 Zählern.
Rückenwind für den DAX kommt dabei auch von den gestiegenen US-Futures. So notiert der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average derzeit 0,4 Prozent höher und deutet damit auf einen positiven Handelsauftakt an der Wall Street hin. Nach der Zeitumstellung am Wochenende in Europa wird in New York wieder zu den üblichen Zeiten (15:30 bis 22:00 Uhr MEZ) gehandelt.
Einige Experten warnen nun jedoch vor überzogenem Optimismus. "Der Sprung zurück über die 15.000er Marke könnte sich als kurze Bärenmarktrally auf dem weiteren Weg nach unten erweisen", gibt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets, zu bedenken. "Wenn allerdings neue Tiefs vermieden werden und der Index den Sprung über 15.300 Punkte schafft, könnte wieder Hoffnung in den Markt zurückkehren."
Auch Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse HSBC, kehrt die Bedeutung der Marke von 15.300 Punkten heraus: Bei einem Spurt über diese Marke stünde nämlich nicht nur ein höheres Tief, sondern sogar eine "kleine Bodenbildung" zu Buche. Damit würde die Grundlage für weiter steigende Kurse geschaffen.
Für Auftrieb im DAX sorgen heute auch die zuletzt arg gebeutelten Aktien der Deutschen Bank und Commerzbank. Investoren zeigen sich erleichtert, dass eine Lösung für die zusammengebrochene Silicon Valley Bank (SVB) gefunden wurde. Die US-Bank First Citizens BancShares übernimmt das kollabierte Geldhaus, wie der US-Einlagensicherungsfonds FDIC am Morgen mitteilte.
Experten warnen vor konjunktureller Abkühlung
"Die vermeintliche Bankenkrise hat sich bisher nur als Sturm im Finanzwasserglas herausgestellt", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Oftmals zögen jedoch speziell Unwägbarkeiten im Finanzsektor merkliche konjunkturelle Abkühlungstendenzen nach sich. Somit könnten sich auch dieses Mal die wirtschaftlichen Perspektiven in den USA und Europa sichtbar eintrüben.
Am Sonntag hatte bereits der Präsident der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari, gewarnt, dass die Probleme in der Bankenbranche und die Möglichkeit einer Kreditklemme die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA erhöhen.
Derweil haben sich die Perspektiven für die deutsche Konjunktur überraschend aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 93,3 Zähler von 91,1 Punkten im Vormonat. Ökonomen hatten angesichts der Banken-Turbulenzen mit einem leichten Rückgang gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft starte "mit einem guten Gefühl in den Frühling", erklärte ifo-Experte Klaus Wohlrabe und fügte an: "Eine Winter-Rezession ist unwahrscheinlicher geworden."
Am Ölmarkt macht sich die nachlassende Risikoaversion der Anleger positiv bemerkbar. Zur Mittagszeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 75,59 Dollar. Das sind 0,9 Prozent mehr als am Freitag. Im Zuge der Bankenturbulenzen waren die Ölpreise Anfang vergangener Woche auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 gefallen.
Der Goldpreis gibt 1,0 Prozent nach auf 1956 Dollar je Feinunze. In der vergangenen Woche war der Preis für das Edelmetall zeitweise über die runde Marke von 2000 Dollar gestiegen. Der Euro notiert im mittäglichen Devisenhandel 0,1 Prozent tiefer bei 1,0766 Dollar.
Im DAX ist die Aktie der Deutschen Bank mit einem Plus von rund vier Prozent zur Mittagszeit der größte Kursgewinner. Papiere der Commerzbank verzeichnen einen Aufschlag von rund drei Prozent. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Papiere der Deutschen Bank nach dem jüngsten Kursrutsch mit einem Kursziel von 16,50 Euro auf "Buy" belassen. "Die Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse", stellten die Experten klar.
Die Commerzbank strebt ein besseres operatives Ergebnis zum Ende ihrer Restrukturierung an. Das Frankfurter Geldhaus setzt sich ein operatives Ergebnis von 3,2 Milliarden im Jahr 2024 als Ziel, wie aus dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Auf dem Investorentag Anfang März hatte Konzernchef Manfred Knof noch von einem anvisierten operativen Ergebnis von drei Milliarden Euro gesprochen.
Unter den größten DAX-Gewinnern ist auch die Aktie von Siemens Energy. Ein positiver Analystenkommentar gibt den Titeln des Energietechnikkonzerns Auftrieb. Die Experten der HSBC haben Siemens Energy auf "Buy" von "Hold" hochgestuft und das Kursziel auf 24 von 19 Euro angehoben.
Aktien von Heidelberg Materials sind zur Mittagszeit ebenfalls stark gefragt. Das Analysehaus Jefferies hatte den Baustoffkonzern von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 61,30 auf 96,90 Euro angehoben. Analystin Glynis Johnson betonte, trotz der guten Kursentwicklung der vergangenen Monate bringe die Aktie noch bedeutende Chancen mit sich. Sie argumentierte dabei vor allem mit einem Vorsprung, den der Baustoffkonzern in puncto Dekarbonisierung habe.
Nach den Problemen bei der Softwareentwicklung muss die Volkswagen-Tochter Cariad einem Zeitungsbericht zufolge einen dreistelligen Millionenbetrag einsparen. Demnach soll das Kostenprogramm auf einer Liste von internen Zielen stehen und Teil eines größeren Performance-Programms innerhalb des VW-Konzerns sein, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise.
Im SDAX ist Salzgitter-Aktie nach einer ermutigenden Jahresprognose und einer überraschend hohen Dividende enorm gefragt. Der Stahlkonzern geht 2023 wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes von einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebitda) auf 750 Millionen bis 850 Millionen Euro aus. Analysten hatten allerdings mit noch weniger gerechnet. Auch der Dividendenvorschlag von 1,00 Euro je Aktie kam am Markt gut an.
Der zuletzt schwächelnde Batteriekonzern Varta hat sich mit den Banken und seinem Mehrheitseigner auf einen weitreichenden Umbau geeinigt. Dabei gehe es um eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie um Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität, wie der SDAX-Konzern am Freitagabend mitteilte.
Studienerfolg mit Brustkrebsarznei gibt Novartis Schub
Der Schweizer Pharmariese Novartis hat nach einem Studienerfolg seines Brustkrebsmedikaments Kisqali bei Anlegern Hoffnungen auf einen Umsatzschub ausgelöst. Das Mittel senkte in der NATALEE genannten Testreihe das Rückfallrisiko bei Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium deutlich, wie der Konzern am Morgen mitteilte. Novartis-Aktien schnellen über sechs Prozent nach oben.
Aktien von Cineworld verzeichnen in London prozentual zweistellige Kursgewinne. Der aktivistische Investor Elliott sei an einer teilweisen Übernahme des insolventen Unternehmens interessiert, berichtete der TV-Sender Sky News am Samstag. Der Hedgefonds wolle die Sparten in Ost-Europa und Israel kaufen. Ein Angebot für die Geschäfte außerhalb Großbritanniens und der USA sei demzufolge eingereicht worden.
Der US-Elektroautobauer Tesla hat in Deutschland die Hälfte seines ersten Produktionsziels erreicht. Im Werk in Grünheide bei Berlin würden nun 5000 Autos pro Woche hergestellt, teilte Tesla am Samstagabend bei Twitter mit. Das entspricht hochgerechnet etwa 250.000 Fahrzeugen pro Jahr. In der ersten Ausbaustufe will das Unternehmen 500.000 Autos im Jahr vom Band rollen lassen, also etwa 10.000 pro Woche.
Der Tech-Unternehmer Elon Musk hat den aktuellen Wert von Twitter mit 20 Milliarden US-Dollar beziffert - weniger als die Hälfte der 44 Milliarden Dollar, die er vor einem halben Jahr bei der Übernahme des Kurzbotschaftendienstes bezahlt hat. Laut einer internen E-Mail soll Twitter zeitweise vor dem Bankrott gestanden haben. Unterdessen waren Teile des Software-Codes von Twitter infolge eines ungewöhnlich schwerwiegenden Datenlecks offen im Internet einsehbar gewesen.
Landwind und Brilliance scheitern einst bei ihrem Markteintritt in Europa und Deutschland. Doch nun steht eine neue Generation chinesischer Hersteller Gewehr bei Fuß - mit voller E-Power. Für die deutsche Autoindustrie wird es eng. Auch aus einem anderen Grund.
Es besteht kein Zweifel: Für den Industriegiganten Deutschland wäre ein Niedergang der Autoindustrie fatal. Von ihrem Wohl und Wehe hängen zum Großteil Wachstum und Wohlstand der deutschen Wirtschaft ab. Die Autobranche hat mit all ihren tiefen und weitverzweigten Zulieferstufen - einschließlich sämtlicher Dienstleistungen und Aktivitäten an den Rändern - einen Anteil von einem Fünftel am deutschen Bruttoinlandsprodukt. Sie ist damit der Motor der deutschen Wirtschaft. Laut Arbeitsmarktexperten ist etwa jeder siebte Erwerbstätige in und für die Automobilindustrie tätig, 780.000 Menschen allein arbeiten direkt für sie. Noch!
Zwei Drittel aller pro Jahr von deutschen Herstellern produzierten Fahrzeugen werden außerhalb Deutschlands gefertigt, die Hälfte davon allein in China. Tendenz weiter steigend. Das ist ein Grund, weshalb die renommierten Hersteller wie VW, BMW und Mercedes-Benz weiterhin Rekordergebnisse einfahren. Allerdings sind diese Zahlen für das Wohl der deutschen Wirtschaft irreführend, denn das Schicksal der deutschen Ökonomie hängt hauptsächlich vom Rest der Autobranche ab - von den vielen kleinen und mittleren Zulieferern und der tiefen Wertschöpfungsverflechtung mit anderen Branchen. Und die Zulieferer stecken in teilweise brisanten finanziellen Nöten. Abertausende Arbeitsplätze sind bereits Geschichte, weitere werden noch folgen.
Verbrenner-Aus ab 2035
Durch das geplante EU-Verbrenner-Aus ist der Automobilstandort Deutschland in Gefahr und damit auch der Wohlstand der jetzigen wie künftigen Generationen. Durch den Beschluss von EU-Parlament, EU-Kommission und Ministerrat droht das Aus für die Verbrennertechnik ab dem Jahr 2035. Um die klimaschädlichen CO2-Emissionen im Verkehrssektor auf das Niveau der internationalen Verpflichtung abzusenken, dürfen dann anstelle von Verbrennerautos nur noch CO2-frei fahrende Elektroautos mit Batteriestrom (BEV) fahren. Und zwar nur in Europa! Weltweit sind Verbrenner weiter erlaubt - sogar "alternativlos". Keine Industrieregion der Welt, vor allem nicht China, hat sich diesem Verbot angeschlossen.
Voraussetzung für die CO2-Freiheit der BEV ist allerdings die Verfügbarkeit von "grünem", nachhaltig mit Wind und Sonne erzeugtem Strom für den Batteriebetrieb. Das ist bis weit über 2035 hinaus weder EU-weit noch in Deutschland der Fall. Mit der Folge, dass zwar der Verkehrssektor auf dem Papier sein Klimaziel der Elektroautos wegen erfüllen kann, der Energiesektor durch die Erzeugung von mehr Kohlestrom seine Ziele aber umso mehr verfehlt.
Als Blaupause für diese Diskrepanz zwischen Klimaanspruch und Klimawirklichkeit wird das Energiejahr 2023 in die deutschen Annalen eingehen: Die verbliebenen drei Atommeiler müssen aus ideologischen Gründen zum 1. April abgeschaltet werden; sie werden durch die Inbetriebnahme von Steinkohlekraftwerken ersetzt.
Ein EU-Verbrenner-Aus bedeutet für die deutsche Autoindustrie den Verlust ihrer überragenden Wettbewerbsfähigkeit, ihrer Technologieführerschaft auf dem Verbrenner-Weltmarkt. Stattdessen ist sie gezwungen, aufseiten der Elektromobilität eine neue Spitzenstellung aufzubauen.
Verzwickte Lage
Und das ist schwer, weil diese Position schon Wettbewerber für sich beanspruchen. Die Folge: Die deutsche Autoindustrie gerät strategisch voll in eine Sandwich-Position. Auf der einen Seiten wird ihr auf dem Heimatmarkt Europa qua EU-Verbrennerverbot die Kernkompetenz entzogen. Auf der anderen Seite kann sie gegenüber den Wettbewerbern aus Asien sowie dem Branchenpionier Tesla und deren zwischenzeitlich erworbener Batterie- und Elektroantriebswissen keine neue überragende Kernkompetenz aufbauen. Anders als beim Verbrenner gibt der Elektroantrieb keine Premium-Technikmerkmale her. Die Musik spielt beim Elektroauto bei der Batterie und dem Batteriemanagement.
Bei der Batterie- und Batterietechnik sind Tesla und die chinesischen Autobauer inzwischen führend: Tesla im oberen Marktsegment, chinesische Hersteller wie Nio, BYD oder Great Wall in den unteren Preissegmenten. Deutsche Hersteller sind gegenwärtig dort mit realen Modellangeboten kaum in Erscheinung getreten.
Für Autostandort Deutschland wird es eng
Mehr zum Thema
Nun schnappt die Strategie-Zange zu! Für den Autostandort Deutschland wird es eng. Die Autoindustrie droht in die Sandwich-Falle zu laufen: Unten geht mangels eigenen preisgünstigen Elektro-Modellen massiv Markt verloren. Oben im Premiumsegment kommt wegen des scharfen Wettbewerbsgetümmels - vor allem mit Tesla - wenig bis nichts dazu. Nur als Hinweis: Tesla plant bis 2030 20 Millionen Elektroautos am Weltmarkt abzusetzen. Das wäre ein Viertel des heutigen globalen Markts.
Auf der anderen Seite sind chinesische Autohersteller wie Geely oder BYD dabei, in den deutschen und europäischen Markt einzusteigen. Mit massiven Investitionen etwa in den Handel, durch Kooperationen mit großen Autohandelsketten oder durch den gesponserten Einstieg ins Flottengeschäft. Ein Erfolg der kleinen und preiswerten Modelle ist dabei nicht ausgeschlossen. Die Zeiten, wo chinesische Autos wie Landwind und Brilliance krachend gescheitert sind, sind auf alle Fälle vorbei.
Spieglein, Spieglein, an der Wand, welche Kabine macht die schönste Figur im Land?
In den Umkleidekabinen vieler Modeläden sieht man bei Weiten nicht so aus wie zu Hause. Besseres Licht, schlankere Beine oder aber auch schlechtes Licht, das sogar Farben verändert.
BILD hat den Test gemacht und in Umkleiden großer Modeketten in den Spiegel geschaut: H&M, C&A, Mango, Zara, Only, Vero Moda, Esprit, Galeria Kaufhof und Primark.
Was auffällt: Das Licht macht den Unterschied.
Kommt es von oben, macht es unförmig. Auch dem Gesicht schmeichelt das Licht von oben nicht. Erschreckend: Das Licht kann Farben sogar anders darstellen. Die schwarze Hose wirkt zum Beispiel teilweise grau.
Besser: Das Licht kommt von vorne, also seitlich vom Spiegel. So hat man keine unangenehmen Schatten im Gesicht. Vor allem, wenn das Licht warm ist, macht es einen tollen Teint.
Licht und Duft beeinflussen uns
Verkaufspsychologe Matthias Niggehoff (37) kennt die Unterschiede und auch die Tricks im Einzelhandel.
„Das Licht ist ein wichtiger Faktor. Wir wollen uns beim Einkaufen wohlfühlen. Durch warmes Licht sehen wir besser aus und fühlen uns wohler. Ist das Licht grell und kalt, erinnert das eher an einen Zahnarztbesuch und nicht an ein entspanntes Shoppingerlebnis.“
Durch das Licht wirken auch die Farben anders. Weitere Faktoren sind auch der Boden, der Vorhang, der Spiegel und auch der Duft.
Niggehoff erklärt, dass es zwei Strategien gibt. Bei der ersten soll sich der Kunde nicht hübsch finden, damit man sich auf die neue Kleidung konzentriert. Bei der zweiten Strategie sollen Kunden sich hübsch und besonders attraktiv fühlen, damit man sich in der Kleidung wohlfühlt und diese dann kauft. Letztere Strategie ist laut des Experten auch deutlich umsatzstärker.
„Durch einen Zitrusduft kaufen wir mehr. Das ist erwiesen. Der Duft geht direkt ins Gehirn und schüttet Dopamin aus. Ein Glückshormon. Meistens wird das dann noch mit positiver Popmusik unterstützt und unsere Stimmung beim Shoppen ist so richtig gut“, sagt der Experte.
Überprüfen Sie den Spiegel
„In den Umkleiden sind manche Spiegel gebogen und machen uns so schlanker“, erklärt der Verkaufspsychologe.
Sein Tipp: Machen Sie den Spiegeltest!
„Halten Sie Ihren Finger an den Spiegel und gucken Sie genau hin. Ist der Finger breiter oder dünner? Dann macht der Spiegel Sie auch dicker oder schlanker.“
Auch der Vorhang und der Boden beeinflussen uns beim Kaufen. Viele Böden haben eine Holzoptik. Holz wirkt natürlich und warm, dadurch fühlen wir uns wohler.
„Manche Modegeschäfte lassen ihren Boden glatt aussehen, mit glänzenden Fliesen. Das beeinflusst uns unterbewusst. Wir gehen langsamer durch den Laden, weil wir Angst haben auszurutschen.“
Neben dem Boden haben auch die Vorhänge in der Umkleide eine entscheidende Wirkung auf uns.
„Schlichte Vorhänge wirken hochwertig. Deshalb setzen viele Modegeschäfte auf Schwarz und Weiß. Wir sehen den Vorhang im Hintergrund und so beeinflusst der auch unser Kaufverhalten.“
Geschäft soll zum Wohnzimmer werden
„In den letzten Jahren haben sich Geschäfte immer mehr verändert. Wir sollen uns wohlfühlen, wie zu Hause. Denn so kaufen wir mehr. Mittlerweile gibt es Wartebereiche für Männer oder auch kostenlose Getränke, um das Einkaufserlebnis noch attraktiver zu gestalten.“
Früher konnte man Umkleiden unterscheiden, und zwar nach Discounter und hochpreisigen Geschäften, sagt Matthias Niggehoff. „Heute ist das aber nur noch selten so. Auch günstigere Ketten haben mittlerweile die Wirkung von einer guten Umkleidekabine verstanden und investieren in diese.“
Mein Fazit
Grundsätzlich bin ich mit meinem Körper zufrieden. Normales Gewicht und eine normale Figur, bis ich mich im Spiegel angeguckt habe.
„Hilfe, ich will hier raus!“, war in manchen Umkleiden meine einzige Reaktion. Wenn das Licht von oben kommt, wie bei Mango oder Vero Moda, fühle ich mich nicht wohl.
Mein Oberkörper wirkt unförmig und wo sind eigentlich meine Augenbrauen hin? Ich kann mir nicht vorstellen, hier etwas zu kaufen. Ich will mich doch schön fühlen!
Auch bei Primark ist mein Selbstbewusstsein für meinen Körper nicht zurück. Wenn ich eine schwarze Hose trage, wieso sieht sie so grau aus, das bringt mir als Kunden doch nichts.
In anderen Umkleiden ist meine Reaktion aber auch sehr positiv. „Wow, das mag ich“, denke ich bei H&M und Galeria Kaufhof.
Die restlichen Umkleiden empfinde ich als neutral.
Fazit: Ich würde in den Umkleiden zuschlagen, wo ich mich auch besonders schön fühle. Meine Klamotten sollen mir Selbstbewusstsein geben und dafür muss ich mich wohlfühlen. Bei mir hat der Spiegeltrick der Geschäfte also geklappt.